.FURYU - GESCHICHTE.
 
Betrachtungen 2017

 

Seminar Trapping, Tanbôjutsu und Ne waza mit O.Krey & G.Kurfer 11/17
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2017

 

Tokubetsu geiko mit Felix Hommel und Hendrik Felber am 30.Dezember 2017 im Furyukan

Tokubetsu geiko“ – übersetzt heißt so viel wie Sonder- oder Spezialtraining. Ein solches boten Hendrik und Felix am 30.12.2017 ganztägig von 8.00 Uhr bis 21.00 Uhr im Fûryûkan an. Für mich sollte es ein wunderbarer Jahresausklang nach den Weihnachtstagen werden.
Allen Gradierungen und Altersstufen stand dieses zusätzliche Trainingsangebot mit einer großen Themenvielfalt offen und es wurde von zahlreichen, wenn auch nicht überwältigend vielen Fûryûka angenommen. Etwas anders als gewöhnlich war, dass ein jeder sich nach seinen Interessen die Themen heraussuchen konnte und somit entweder den gesamten Tag oder auch nur zu einzelnen Angeboten zugegen war.
Als jemand, der nicht ganz so früh in die Gänge kommt, habe ich auf das morgendliche Kata-Training (naifuanchi), die Klebenden Hände (kakie) und das tegumi verzichtet und bin zu den Kurzstockübungen dazu gestoßen. Felix und Hendrik unterrichteten individuell entsprechend der Zusammensetzung der Gruppe und deren Fortschrittsgrad. Nach anderthalb Stunden Partnerübungen mit zwei Kurzstöcken hatte ich zu tun, die Knoten aus meinem Gehirn und den Armen zu entwirren, die mitunter für Kopfzerbrechen sorgten. Vielleicht kamen die ab und zu auftretenden Kopfschmerzen aber auch von den Einschlägen des eigenen Stockes am Kopf.
Nach einer Mittagspause mit leckeren Salaten und lockeren Gesprächen beschäftigten wir uns unter der Ägide von Felix mit theoretisch/juristischen sowie praktischen Aspekten der Selbstverteidigung (SV).
Hendrik thematisierte in einem Vortrag das Leben und Wirken des okinawanischen Karatemeisters Motobu Chôki, der mit seiner Interpretation der Kata naifuanchi und einer von ihm etablierten Serie von Partnerübungen (Motobu-den kumite) einen großen Einfluss auf das von uns praktizierte koryû uchinâdi hat. Passend zu den vorangegangenen SV-Szenarien beschäftigten wir uns dann praktisch mit einigen der 12 Motobu Chôki-Drills, die in erster Linie das Abwehren und Kontern von verschiedenen Faustangriffen zum Inhalt haben.
Nach dem vielen Stehen bei den Übungen und dem Sitzen während der theoretischen Teile, übten wir im Folgenden mit verschiedenen Partnern das Kämpfen und Verhalten am Boden. Das Miteinander-Rollen stellte einen schönen Kontrapunkt zum Vorangegangene dar, war körperlich anstrengend, aber dennoch entspannend.
Woher kommt das koryû uchinâdi und warum hat Patrick McCarthy hanshi selbigen Stil etabliert? Diese Fragen beantwortete Hendrik in einem spannenden Vortrag, der mir einige neue Einblicke in das Leben von Patrick McCarthy gewährte.
Felix, Friedrich und ich ließen es uns dann trotz des langen Tages nicht nehmen, noch einige Kraft-Ausdauer und Abhärtungsübungen zu machen, so dass wir den Tag dann zufrieden bei einem schmackhaften Salat und einem isotonischen Durstlöscher ausklingen ließen.
Mein Dank geht an Hendrik und Felix, die diesen Tag initiierten und gestalteten und an alle, die mit-übten, mit-aßen, mit-lachten, mit-sprachen, mit-fragten, mit-lauschten und mit-schwitzten.

Lutz Auerbach

Zwischenräume

Das Jahresende lädt ein zur Besinnung. Die letzten Wochen vor Weihnachten zeichnen sich häufig durch ein hohes Arbeitspensum und die Konzentration auf die Erledigung liegengebliebener Dinge aus. In den Weihnachtsbriefen aus der Chefetage und der Weihnachtspost von Freunden wird viel Kraft für den Endspurt und gleichzeitig eine besinnliche Weihnachtszeit gewünscht. Doch wie sieht Besinnung aus und was ist damit konkret gemeint? Laut Lexikon steht Besinnung für „den Zustand, in dem man geistig klar und fähig zur bewussten Wahrnehmung ist“. Doch wie kommt man in diesen Zustand? Erreicht man diese geistige Klarheit beim Geschenkeinkauf im Kaufhaus, beim Glühwein auf dem vollgestopften Weihnachtsmarkt oder mit der Großfamilie, die man in dieser Anzahl nur zu Weihnachten trifft? Vielleicht eröffnet man zunächst die Möglichkeit, sich – also Körper und Geist – Zeit und Raum zu bieten. Unsere Vorfahren haben es schon längst gewusst, dass es im Laufe des Jahres besondere Zeiten gibt. Die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr ist so eine besondere. Unzählige abergläubische Regeln gibt es über die „12 Nächte“ (Heiligabend bis 6. Januar), von denen bspw. alte Bauern zu berichten wissen. Auch in unserem modernen Alltag ruht in diesem Zeitraum in fast allen Branchen die Arbeit und man nimmt sich Zeit für das Miteinander von Familie und Freunden. Dieser geschenkte Zeitraum zwischen den Jahren bietet die Möglichkeit mit klarem Geist zu schauen, was wirklich wichtig ist. Es stellt sich die Frage nach dem Fundament des Lebens und den Säulen, die auch in kritischen Lebenssituationen tragen. Ein Tokubetsu geiko = Spezialtraining zwischen den Jahren bietet die Möglichkeit Karate als eine tragende Säule des Lebens zu pflegen bzw. als solch eine zu erkennen oder eben nicht. Hendrik Felber und Felix Hommel nahmen sich die Zeit, den Tag mit interessanten Trainingseinheiten und Vorträgen zu füllen. Trotz des ganztägigen Programms war die Ruhe und Freude dieser besonderen Woche in jeder Übung zu spüren. Vielen Dank an die beiden Übungsleiter. In meinen Augen taugt die Kampfkunst als eine tragende Säule, bzw. treuer Wegbegleiter. Auch wenn es gelegentlich mal Unterbrechungen durch Studium, Nachwuchs in der Familie, Karriereleitern oder Verletzungen gibt. So bietet doch diese Art des Sportes und der Kunst in einem, wieder anzuknüpfen und spielerisch Zugang zu finden. Schön, dass es in Königsbrück einen konkreten Raum mit Übungszeiten und Trainingsangeboten gibt und man immer wieder herzlich begrüßt wird.

Angela Mögel

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Karate-Prüfungen und Vorweihnachtsfeiern am 9. und 15.Dezember im Fûryûkan

Wir gratulieren Lorena Bernau, Carl-Frederik Dannenberg, Daniel Ehedy, Friedrich Felber, Majka Gärtner, Arthur und Martin Hauswald Annalena Kappler, Cornelia Petzold, Justin Pilz, Dustin Richter, Fabian Richter, Stella Schönwitz, Marco Schubert, Marie Schwesinger, Florian und Torsten Sprenger und zur bestandenen Karate-Prüfung. Ganbatte!

Ein herzliches Dankeschön an alle, die zum Gelingen unseres Miteinanders beigetragen haben, also an die, die unsere vorweihnachtlichen Feiern kulinarisch bereichert und organisatorisch vorgedacht haben, an Luisa Richter für die Erstellung unseres neuen Logos, an Ingolf Rusch für die Erstellung unseres neuen Jahrbuchs und an Sascha Ringel für das Anbringen der Mattenanschlag-Leiste vor den Schlagpfosten. HF


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Seminar Trapping, Tanbôjutsu und Ne waza mit Olaf Krey kyôshi und Gregor Kurfer am 25./26.11. 2017 in Chemnitz

Wir waren auch in Chemnitz. Ein herzlicher Dank an Olaf und Gregor!

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Seminar Nei Yang Gong mit Shif Gabi Fischer-Lind in Bensheim am 25./26.11. 2017

Wir von der Furyu-Trainingsgruppe aus Königsbrück haben mit 5 Teilnehmern ein sehr lehrreiches und (ent)-spannendes Seminar-Wochenende erlebt. Wir waren mit einer vielseitig aufgestellten Teilnehmergruppe im Hinblick auf die Ausbildungsstände angereist. Mit Irina war unsere ausgebildete Übungsleiterin, mit Ute und Anett mehrjährig Übungserfahrene und mit Maik und Sabine Anfänger nach einjährigem Üben dabei. Das Seminar war so aufgebaut, dass wirklich jeder für sich etwas mitnehmen konnte, entsprechend unterschiedlich sind auch die Eindrücke:

Sabine: Ich habe mich in dieser Atmosphäre sehr wohl gefühlt. Die Übungsfolgen wurden mir nochmals Schritt für Schritt und teilweise auch mit für mich neuen Bildern erklärt. Ich habe insbesondere beim Qi-Sammeln im Laufe des Seminars ein völlig neues Gefühl kennen gelernt. Die letzte zusammenfassende Übungsstunde mit der musikalischen Umrahmung durch die fantastische Musik mit den Handpan Drums war ein unvergessener Abschluss des Trainingswochenendes.

Anett:30.12.18Ü30.12.18s lehrreich, von Gabi angeleitet zu werden und neuen Erfahrungen zu sammeln. Gabis Hinweise und Korrekturen waren wie immer sehr hilfreich, um Fehler, welche sich mit der Zeit eingeschlichen haben, zu erkennen.

Sabine Handrich

Vor acht Jahren übte ich zum ersten Mal bei Gabi in Bensheim Nei Yang Gong. Mittlerweile ist es fest in meinen Übungsrhythmus integriert. In diesem Seminar konnte mich schon sehr auf das angeleitete Üben einlassen. Anders, als ich noch so sehr auf den Ablauf fixiert war. Die ruhige Atmosphäre des ganzen Seminars trug wohl auch dazu bei, dass ich die Übungsstunden so effektiv empfand.
Es bereicherte das Seminar, das neben Gabi noch weitere Lehrerinnen dabei waren. So hatte ich jederzeit die Möglichkeit den Bewegungsablauf direkt vor mir zu sehen und konnte mir die eine und andere Kleinigkeit abschauen, die mein Üben teilweise sofort veränderte. Zu jeder Übung erhielt ich neben Gabi auch von den anderen Lehrerinnen Korrekturen. So nahm ich viel Input mit nach Hause. Da ich mir angewöhnt habe, in Kürze Wichtiges aufzuschreiben, hilft mir das. Nun kann ich mir jederzeit zu Hause vor dem Üben diese wichtigen Kleinigkeiten ins Gedächtnis rufen.
Dass wir zum Abschluss von den Handpans begleitet wurden, war sehr eindrucksvoll. Ich konnte sehr entspannt üben und fühlte mich frisch für die neue Woche.

Ute Lachmann-Ludwig

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Seminar mit Olaf Krey kyôshi in Potsdam: Nyûmon & Kama jutsu am 11./12.11. 2017

Relativität nach Einstein ODER Die Mechanisierung des Seminarbildes

Es ist Sonnabend, oder besser -nacht. Nachdem wir uns in einem thailändischen Lokal nolens (eigentlich war ein Italiener geplant) und volens (wir hatten Hunger) gestärkt haben, nehmen Dinah und ich die Einladung Tanjas und Jans an, noch ein bisschen mit ihnen und ihren Schlafgästen Andrea und Olaf zu schwatzen. Die Wohnung vom Typ unsanierter Altbau mit studentischem WG-Flair ist gemütlich, Wein spanischer Provenienz und Kakao mit Whiskynote lösen die Zunge, Leonhard-Cohen-Cover raunen im Hintergrund. Der Titel des auf dem Tisch liegenden, dem Anschein nach antiquarisch erworbenen Buches riecht etwas streng nach Logos. „Die Mechanisierung des Weltbildes“, soso. Auf dass dem neugierigen Gast klar werde, dass es sich bei dem von Eduard J. Dijksterhuis verfassten Band keineswegs um einen Einrichtungsgegenstand des Therapeutendomizils handelt, hat sein Besitzer [Ab wann besitzt man eigentlich ein Buch? Wenn man es gekauft hat? Wenn man es gelesen hat? Wenn man seinen Inhalt verstanden, erinnern, referieren kann?] auf der ersten Innenseite in kleinen Bleistift-Lettern seinen Namen vermerkt: Krey. Ja, richtig, ich erinnere mich: das Seminar fing heute erst 13 Uhr an, Olaf war bereits gestern angereist, so dass sich vormittags ein für Lektüre nutzbares Zeitfenster ergab. Ich lese:

„In gewisser Hinsicht ist dieses ganze Buch eigentlich ein Versuch, die Frage zu beantworten, in welchem Sinne man von einem mechanischen Weltbild reden kann; ob man dabei an die Bedeutung Werkzeug oder Maschine denkt, die der griechische Ausdruck μηχανή unter anderem besitzt, ob man also die Welt mit oder ohne Einbeziehung der menschlichen Psyche als eine Maschine betrachten will, oder aber ob man dadurch zum Ausdruck bringen will, daß die zur Beschreibung des Naturgeschehens verwandten Begriffe und Methoden einer Wissenschaft entstammen, die man, in einem ganz anderen als dem ursprünglichen Sinne des Wortes (der durch Werkzeugkunde wiedergegeben werden kann), Mechanik nennt, worunter jetzt Bewegungslehre zu verstehen ist. Vorläufig wollen wir das also dahingestellt sein lassen.“

Ich bin erleichtert, mich nicht sofort entscheiden zu müssen und denke unwillkürlich an die Ophelia zugeeigneten Worte Hamlets: Thine evermore, most dear lady , whilst this machine is to him. Ausdruck eines mechanisierten Welt- bzw. Menschenbildes Shakespeares? Hmm… Als ich irgendwann mit Dinah wieder auf der nächtlichen Kurfürstenstraße stehe, betrachten wir den abnehmenden Mond über Potsdam. Ist „Mond-Sichel“ auch ein Ausdruck eines mechanisierten Weltbildes? Und weiß eigentlich noch jemand, was für ein Werkzeug eine Sichel ist und wozu sie dient? Ich meine jemand, der nicht ein Drittel des Kampfkunst-Seminars damit verbringt, mit asiatischen Sicheln die Luft zu zerschneiden? Und warum eigentlich haben Kama im Gegensatz zu ihren europäischen Pendants eher eine rechtwinklige als eine geschwungen-runde Form? Damit man die Rückseite der Klinge als Hammer benutzen kann, wie es eine Technik der von uns geübten Kata nahelegt? Quasi Hammer und Sichel in Einem? Während Erinnerungen an rote Fahnen aufsteigen, überlege ich, ob die Antwort auf die nie gestellte Frage, warum es im Werkzeugkasten des okinawanischen Kobujutsu keinen Hammer gibt, en passant gefunden ist. Vermutlich bleibt die Überlegung aber Theorie. Werkzeugkastentheorie sozusagen. Damit sind wir ja im Koryû Uchinâdi recht vertraut: Wenn man in seinem Werkzeugkasten nur ein Kama hat, sehen alle zu verrichtenden Arbeiten wie zu erntende Reispflanzen (und einzuschlagende Nägel?!) aus, nicht wahr?. Die Devise lautet also: mehr Werkzeuge hinein! Getreu Gichin Funakoshis mechanistischem Leitsatz Nr.15 legen wir am Sonnabend die „Sich-Begegnenden-Hände“ (Tegumi) und am Sonntag die „Techniken der offenen Hände“ (Kaishu waza) sowie ein paar „Boden-Techniken“ (Ne waza) dazu. Leider gerät darüber Funakoshis Leitsatz Nr.8 außer Acht, denn in der Trainingspause erfordert Jans Bohnensuppe eine langstielige Schöpfkelle, die jedoch im Werkzeugkasten fehlt. Zum Leidwesen Saschas, bei dem zur Beschreibung eines ihn betreffenden, auf das Essen folgenden Naturgeschehens „Mechanik“ eher als Bewegungslehre denn als Werkzeugkunde zu verstehen wäre. Damit schließt sich ein Kreis, denn jede Kampfkunst ist ja (auch) Lehre und Studium von Bewegung. In Bewegung hält uns übrigens nicht nur Olaf, sondern auch die Landeshauptstadt Potsdam, indem sie nahezu alle Parkplätze im Stadtzentrum als gebührenpflichtig erklärt hat. Die Kurfürstenstraße gehört zur Parkzone 1, in der man je Stunde zwei Euro berappen bzw. in Parkscheinautomaten genannte Maschinen werfen muss, wenn man denn kein Knöllchen am Scheibenwischer vorfinden will. Die Einheimischen halten es für aussichtslos, in der Nähe unserer Seminarhalle einen kostenfreien Parkplatz zu finden. Die Kellnerin des Café Einstein, in dem wir frühstücken, rechnet uns vor, dass es für uns jedoch billiger sein könnte, einen Strafzettel „in Kauf“ zu nehmen, als von 8 bis 17 Uhr Parkgebühren in Höhe von 18 Euro zu bezahlen. Ich probiere es aus und beobachte an mir eine gewisse Genugtuung, als ich am Sonntag-Abend 10 Euro an die Stadt Potsdam überweise. Ob diese Kommune nun um die Differenz betrogen worden oder aber die Schuld für (m-)ein Vergehen eingestanden, ordnungsgemäß gesühnt und damit abgegolten ist, scheint (physikalisch gesprochen) vom Bezugssystem abhängig und damit wie alles relativ zu sein. Das Bezugssystem meines geborgten Navigationsgeräts ist jedem Fall veraltet: das mechanisierte Weltbild dieses Werkzeugs will mir auf dem Heimweg gelegentlich weismachen, dass ich mich momentan gar nicht auf Straßen, sondern irgendwo abseitig im Grünen bewege. Eingedenk Funakoshis Leitsatz Nr.5 setze ich Prioritäten, fahre weiter und komme ohne Umweg und zeitlichen Verzug wohlbehalten daheim bei den Meinen an.

Hendrik Felber

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Seminar mit Olaf Krey kyôshi in Zittau: Kamae waza, Keri waza und Tanbô jutsu am 21./22.10. 2017

Am Wochenende, dem 21. und 22. Oktober 2017, fand in Zittau ein Seminar mit Olaf Krey statt. Die Themen dieses Seminars waren Kamae Waza, Keri Waza und Tanbô, also Kurzstock. Manche Karateka sind schon am Freitag angereist, um dann am Samstag keinen Stress zu haben und Abends noch mit Olaf zu trainieren. Am Samstagmorgen waren sie dann alle frühstücken. Ich selbst bin mit Hendrik und Friedrich erst am Samstag angereist.
Das Seminar begann sofort mit einer guten Erwärmung. Danach starteten wir mit der Partnerform von Kamae Waza. Wir trainierten in mehreren Gruppen unterschiedliche Teile der Kata. Dabei konnte man sehr gut sein Wissen erweitern. Ungefähr um 13.00 Uhr gab es dann eine einstündige Mittagspause. Der Verein aus Zittau hatte Suppe vorbereitet und Kuchen gebacken. Es war also für das leibliche Wohl gesorgt. Nach der Pause ging es mit der Kata weiter. Nach der Partnerform übten wir die Soloform. Für ein paar Karateka war die Kata neu, d.h. sie mussten erst den Ablauf lernen. Die anderen verbesserten in der Zeit ihre eigene Kata. Auch dort gab es für mich Einiges zu verbessern. Um ca. 16.00 Uhr gab es nochmals eine kleine Pause, bevor wir zum Tanbô übergingen. Dort lernten wir einen Drill, der für mich neu war. Dieser Drill wurde mit einem Partner geübt. Nach dem Drill versuchten sich alle noch in einem Zweikampf mit weichen, schaumstoffähnlichen Stöcken. Am Abend, nachdem alle duschen waren, ging es noch zu einem Italiener. Wir mussten zwar eine Weile auf unser Essen warten, doch das hat sich gelohnt. Es war alles sehr lecker. In dem Restaurant haben alle die Zeit damit verbracht zu essen, zu reden und ein wenig zu trinken. Manche Leute von außerhalb hatten sich ein Hotelzimmer oder eine Pension gemietet. Wir haben jedoch im Dôjô in Zittau geschlafen.
Am Sonntagmorgen ging es dann zu einem Bäcker, bei dem wir gut gefrühstückt haben. Auch dort hat es sehr gut geschmeckt. Kurz nach um 10 kamen wir wieder ins Dôjô, zogen uns schnell um und fingen wieder mit einer Erwärmung an. Am Sonntag war das Hauptthema die Kata Keri Waza. Diese übten wir erst in der Soloform, wo jeder die Chance hatte, sich von einem Schwarzgurt verbessern zu lassen und danach in der Partnerform. Die Partnerform übten wir, indem wir vorn anfingen und immer mehr Teile der Kata dranhingen. Das taten wir solange, bis wir die ganze Kata durch hatten. Olaf lief natürlich die ganze Zeit hin und her, um alle Fragen zu beantworten und alle zu verbessern. Nun gab es wiederum eine einstündige Mittagspause. Die Kaffepause war am Sonntag nicht so lang, wie die am Samstag, aber sie reichte aus. Dadurch hatten wir auch mehr Zeit für den Tanbô. Dort lernten wir einige Hebel und Entwaffnungen mit dem Partner. Auch dieser Tag war für mich ziemlich lehrreich. Am Ende des Seminars zogen sich alle wieder um und fuhren langsam wieder nach Hause.
Wie bei allen Seminaren mit Olaf Krey vertrugen sich alle prächtig. Bei vielen Karateka, die schon öfters bei Seminaren waren, haben sich Freundschaften gebildet. Alle sind freundlich und eigentlich versteht sich jeder mit jedem. Damit möchte ich andeuten, dass es nicht nur einen Grund gibt, an einem Seminar teilzunehmen. Zum einen lernt man etwas, doch zum anderen trifft man auch neue Leute und gründet vielleicht sogar Freundschaften. Für mich war es ein sehr gelungenes Seminar und ich freue mich schon auf das n ächste.

Martin Hauswald

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Langer Taijiquan-Sonnabend im Fûryûkan am 21.10. 2017

Traditionell im Herbst trafen wir uns auch dieses Jahr wieder an einem Samstag, um einmal ein wenig ausgiebiger, eventuell etwas entspannter als an einem Wochenabend miteinander zu üben und auch die Zeit zu haben, einmal über das Geübte zu sprechen. Im Pfingsttrainingslager wurde ich von Sifu Gabi Lind an das Schüttel-Qigong herangeführt. Wir haben in Schellerhau im Gasshuku mehrfach gemeinsam geschüttelt und darüber ein gutes Feedback der Beteiligten erhalten. Deswegen sollte es dieses Jahr unser Hauptthema des Herbsttaijisamstags sein.
Nur so viel Theorie: Das Schütteln kommt aus einer sehr alten daoistischen Tradition. Die Methode des Schüttelns hat im „Jin-Jing-Gong“ eine lange Tradition und gilt dort als Grundlagenübung, weshalb sie bis in hohe Stufen immer wieder zum Übungsprogramm gehört. Das Faszinierende an der Schüttel-Übung ist die hohe Wirksamkeit bei gleichzeitig einfachem Erlernen. Mit unserer modernen Lebensweise bleibt beispielsweise Frust, Angst, Zorn, Trauer oder Wut meistens im Körper stecken. Das Schütteln als Methode dient dem Abbau all dieser Gefühle, Erlebnisse, Verletzungen und Ängste. Wir schütteln uns quasi frei, lassen einfach los (jeder kann sich dazu gern selbst weiter belesen).
Schulterbreit stehend, stelle man seine drei Dantien übereinander, atme man tief mit allen Poren und über den Nabel ins Dantien ein und verbindet seine Übung mit einer gewissen Geisteshaltung. Während des Schüttelns lässt man seine Alltagsgedanken immer mehr ziehen, wandert mit seiner Aufmerksamkeit in bestimmte Körperbereiche hinein, um diese zu reinigen und zu lösen. Man schüttelt alle inneren Organe aus, alle Körperbereiche, Muskeln und Sehnen. Zum Abschluss sammelt man all das in Bewegung geschüttelte Qi ein.
Ausschütteln heißt für mich im weiteren Sinn auch, mit den Gedanken an einer genannten Stelle verweilen und die Empfindungen beobachten, nur beobachten ohne zu werten. Es sollte dazu führen, dass man dadurch vermag, sich von allen Alltagsgedanken und dem „Affen im Kopf“ zu lösen. In diesem Zustand tritt innere Ruhe ein. Für mich hat das Schüttelqigong nun die Brücke zu einer Meditation geschlagen, die mich auch schon sehr lange beschäftigt.
In unserer Gesprächsrunde kam auch heute wieder die Rückkopplung, über intensive Empfindungen während und vor allem nach dem Schütteln. Wenn bei den meisten Übungen des bewegten Qigong den Übenden zuerst die oft komplexen Bewegungsabläufe beschäftigen, kann man sich beim Schütteln von Beginn an seinen Körperempfindungen zuwenden und das Qi spüren.
Um mit Erich Kästner zu sprechen: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“ Man benötigt nur wenig; einigemal die Anleitung und danach kann man sofort für sich selbst und eine entspannte Geisteshaltung etwas tun.
Es war ein schöner Samstag, der durch das Zusammenwirken von Allen wieder zu einer runden Sache geworden ist. Ich bin entspannt ins weitere Wochenende gegangen.

Ute Lachmann-Ludwig

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Nei Yang Gong-Prüfung bei Prof. Liu Ya Fei in Berlin am 13./14.10. 2017

Nach zwei Jahren intensiven Lernens und Übens fand am 13./14. Oktober die Abschlussprüfung zum Nei Yang Gong (Stufe I) in Berlin statt. Neben der praktischen Prüfung hatte ich eine theoretische Prüfung zu absolvieren. Da ich diese Art des Prüfens schon lange nicht mehr erfahren habe, war ich dann doch ein wenig aufgeregt und im Lernfieber. Doch gemeinsam mit meiner Mitstreiterin Madeleine Warken-Jugl von der befreundeten Kampfkunstschule aus Weil am Rhein meisterten wir alle Aufgaben mit Bravour.
Dank unserer Lehrerinnen Prof. Liu Ya Fei, Dr. Anna Mietzner und Elke Allinger, die diese einzigartige und qualitativ sehr hochwertige Ausbildung (Verknüpfung von Qigong mit den praktischen Aspekten der traditionellen chinesischen Medizin) seit 2006 anbieten, konnte ich mein Basiswissen ausbauen, erweitern und das Übungsniveau steigern.
Um dies fortsetze nzu können, ist es nötig, beständig weiter zu üben. Deshalb freue ich mich besonders, dass ich im Fûryûkan schon acht begeisterte Mitstreiterinnen und Mitstreiter gefunden habe, mit denen ich mein Wissen teilen und die Übung des Nei Yang Gong praktizieren kann. Derzeit findet unsere Qigongstunde dienstags von 18.15 -19.15 Uhr statt. Wer Lust hat einmal mitzumachen, kann sich gern (nach vorheriger Anmeldung) zu uns gesellen. Ich würde mich freuen.

Irina Felber

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10. Kinder-Karate-Nacht im Fûryûkan am 30.9./1.10. 2017

Im Jahr 2008 fand unsere erste Kinder-Karate-Nacht statt, so dass es, nun im Jahr 2017, schon zum zehnten Male hieß: 24 Stunden im und in der Nähe des Fûryûkan intensiv Karate üben, viele Spiele spielen, gemeinsam essen, Geschichten hören, etwas über die japanische Sprache lernen, lachen und natürlich: im Schlafsack übernachten! Für manche war es das erste Mal, für manche war es das erste Mal als Übungsleiter, für alle aber war es summa summarum ein großer Spaß. Wir freuen uns schon auf die elfte Auflage im nächsten Jahr! HF

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Karate-Kinderprüfungen im Fûryûkan am 27.9.2017

Zur bestandenen Karate-Prüfung gratulieren wir Lorena Bernau, Carl und Liv Dannenberg, Daniel Ehedy, Vanessa Gumbrecht, Johann Harzer, Louis Nicklich, Fabio Präkelt, Stella Schönwitz, Marco Schubert, Florian und Marie Sprenger. Ganbatte! HF

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Seminar Wildgangs-Qigong mit Shifu Gabi Fischer-Lind in Bensheim am 23./24. September 2017

Mit der Wildgans in den goldenen Herbst

Nach nunmehr acht Jahren unternahm ich erneut den Versuch, mir die Form des Wildgans-Qigong anzueignen. Mit 64 Bewegungen ist die Form recht lang und ich war doch etwas überrascht, dass Gabi und Larissa uns den gesamten Ablauf an einem Wochenende unterrichteten. Bei herrlichem, mildem Spätsommerwetter und weichen Sonnenstrahlen der ersten Herbsttage hatten wir wunderbare Bedingungen, um draußen zu üben.
Dadurch eingestimmt, fühlte ich mich sehr angetan und hatte von Anfang an das Gefühl, dass der Ablauf der Form regelrecht auf mich ‚überfloss‘. Kontinuierlich wiederholten wir Stück für Stück und ergänzten weitere Bewegungen. Das gemeinsame Üben war eine große Freude und ich denke wir alle genossen dies sehr. Einen sehr schöner Abschluss war das Üben in der ‚Flugformation‘ der Wildgänse. Wir bildeten eine Eins und mit Madeleine an der Spitze flogen wir in den weiten Himmel des goldenen Herbstes.
Für das geduldige und anspruchsvolle Unterrichten möchte ich mich bei meiner Lehrerin Gabi sowie ihre Schülerin Larissa bedanken. Ich freue mich schon jetzt, auf unseren nächsten gemeinsamen Flug.

Irina Felber

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18. Fûryû-Gasshuku in Schellerhau, 1.-3.September 2017

Vom 1. bis zum 3.9.2017 war das Trainingslager in Schellerhau. Nach einer mehrjährigen Auszeit war es mein zweiter Aufenthalt im Mayenhof. Am Freitagabend begannen wir mit einer fröhlichen Vorstellungsrunde und einem gemeinsamen „Singeabend“. Der Wille zum Singen war bei allen vorhanden. Nur habe ich festgestellt, dass es mit der Textsicherheit doch etwas haperte. :)
Am Sonnabendmorgen ging es wie immer mit dem ersten Training vor dem Frühstück los. Die Taiji-Gruppe übte das Jin-Jing Gong, d.h. wir führten eine Schüttelübung durch. Zu Beginn, als ich hörte, was wir machen wollten, war ich sehr skeptisch, merkte jedoch schnell, dass mir das Schütteln sehr gut tat. Den überwiegenden Teil unserer Trainingszeit in Schellerhau verbrachten wir mit dem Jin-Jing Gong. Ich bin froh, dass wir uns so intensiv mit dieser Technik beschäftigten, denn ich spürte sofort die positiven Auswirkungen des Schüttelns. Es ist die erste Technik, welche ich im Taji kennengelernt habe, die jeder sofort anwenden kann und wobei sich die ersten Erfolge auch gleich einstellen. Die Karateka schauten etwas verwirrt auf unsere teilweise lauten Übungen, das waren sie von uns nicht gewöhnt. Es ist nur Schade, dass wir im Morgentraining nicht gemeinsam mit ihnen diese Übung durchgeführt haben. Ich glaube, da haben die Karatekas was wirklich Gutes verpasst.
Der Sonnabend verging, wie schon erwähnt, überwiegend mit dem Schütteln. Ein kleiner Teil nahm auch unsere „13er-Form“ ein. Sie ist unsere kürzeste Form und sieht so einfach aus. Wie jedoch überall steckt der Teufel im Detail. Deswegen übten wir auch bis zum Erschöpfen einzelne Schritte, um eingeschliffene Fehler auszumerzen. Am Nachmittag wurden wir von den Karateka eingeladen, um einen kleinen Ausflug in den Stockkampf vorzunehmen. Hendrik erklärte uns kurz in ganz einfachen Worten die grundlegende Handhabung der kurzen Stöcke. Daraufhin durften wir auch gleich mal selber ausprobieren, wie wir uns dabei anstellen. Außer ein paar Knoten in den Armen kamen wir ganz gut mit den Anfängen zurecht. Der Abend verging wie im Fluge mit Fragen und kurzweiligen Gesprächen.
Am Sonntag hieß es wieder zeitig aufstehen und hinaus zum Morgentraining. Nach dem Frühstück übten wir gemeinsam mit den Karateka. Wir lernten Partnerübungen, welche interessant und anstrengend waren. Nach dem Mittagessen, welches Anja sehr gut vorbereitet hatte, war das Trainingslager, wie immer, viel zu schnell zu Ende.
Das einzige, woran ich noch arbeiten muss, ist meine Bescheidenheit beim Essen. Die Tafel war wieder übervoll. Die Suppen, der Kuchen und die selbst zubereiteten Speisen, waren so lecker, dass ich mich nur sehr, sehr schlecht zur Mäßigung auffordern konnte und wollte. Einen Dank an allen, welche hier aktiv in der Vorbereitung waren. Als Fazit kann ich nur sagen, dass es für mich ein sehr gutes Trainingslager war, bei dem rundherum alles gestimmt hat. Selbst der Wettergott hatte Einsehen mit uns und lieferte uns beinahe das ideale Wetter zum Üben, kaum Regen, nicht zu warm und wenig Wind.

Uwe Lachmann

Am ersten Septemberwochenende 2017 fand wieder das Trainingslager der Karateka und Taijiquan-Übenden in Schellerhau, einem kleinen Ort in der Nähe von Altenberg, also im Erzgebirge, statt. Freitag-Abend trafen sich die 20 Beteiligten im Mayenhof und begrüßten sich herzlich. Es wurden die Zimmer eingeteilt, ein leckeres Abendessen zubereitet und viel gelacht. Dann ging es ins Bett- für die einen zeitig, für die anderen etwas später. Man sollte sich aber gut überlegen, wann man schlafen geht, denn das nächste Training am darauffolgenden Tag begann schließlich schon sieben Uhr und damit noch vor dem Frühstück. Als ich um diese Uhrzeit also draußen im Vorhof stand, wurde es schon langsam kalt. Natürlich - es ist bald Herbst und wir waren im Gebirge. Die Kälte vertrieb jedoch nicht im Ansatz die Motivation für das Training. Die darauffolgende Stunde verbrachten wir mit einer Aufwärmung um anschließend die „Taisabaki-Kata“ zu üben. Nach dem Frühstück und dem Mittagessen war erneut Training angesagt. Wir gingen ein Stück höher auf den Berg und übten dort weiter. Auf dem Plan standen hauptsächlich Partnerformen, einige weitere Kata und auch Waffen-Übungen. Letzteres war freiwillig und es wurde meist mit dem Langstock geübt. Da wurden ebenfalls Partnerformen oder Kata (wie Shirotaru no Kon oder Shuji no Kon) praktiziert. Wir hatten Glück, dass es nicht sehr geregnet hat. Die Sonne hat zwar nicht geschienen, aber somit hat es wenigstens nicht geblendet. Ich weiß noch, dass das im letzten Jahr ein großes Problem für mich war und ich nicht viel gesehen habe. Durch das Training vergaß man ebenfalls die Kälte, außerdem hielten die Bewegungen einen warm. Am dritten und damit letzten Tag wurde nur vor und nach dem Frühstück geübt, weil um 13 Uhr schon die Abreise bevor stand. Ich wäre gern noch ein paar Tage länger geblieben. Das Miteinander in der Gruppe und die Freundlichkeit untereinander gibt mir und den anderen sicher auch eine viel größere Motivation für das Training. Ich weiß, dass ich mich auf jeden verlassen kann. Das gibt mir eine noch größere Freude an den Übungen teilzunehmen und an sich selbst zu sehen, wie man stärker wird. Aber es ist natürlich nicht nur das gemeinsame Üben, sondern auch das gemeinsame Lachen oder Kochen, das unsere kleine Gruppe immer stärker zusammenschweißt. Ich hoffe am nächsten Trainingslager ebenfalls teilzunehmen. Dieses war jetzt mein zweites, aber ich hoffe später behaupten zu können, dass ich die Anzahl der Male, die ich im Trainingslager war, erst nachzählen muss. Es waren sehr schöne Tage, die sicher allen Beteiligten lange - vielleicht für immer im Gedächtnis bleiben.

Marie Schwesinger

 

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Doitsu Koryû Uchinâdi shochû geiko mit Olaf Krey kyôshi und Borut Kincl am Frauensee, 29.7.-6.8.2017

Epilog

Mittwochabend im Furykan:
„Wo ist denn Felix?”
„Im Sommerlager.“
„Ach, das ist schon? Wolltest du nicht auch dorthin?“
„Ja – ich bin bis gestern Abend dort gewesen.“
„Das geht? Ich denke, man kann nur die komplette Zeit teilnehmen?“

Berufliche, familiäre oder andere Verpflichtungen be- oder verhindern manchmal unsere Kampfkunst-Übung, Prioritäten müssen gesetzt werden und Entscheidungen sind abzuwägen. Ein Für das Eine bedeutet in der Regel auch ein Gegen das Andere. Und manchmal oder oft sind Kompromisse notwendig, und selbst dann mag das, was für den Einen nach Kompromiss aussieht, der in Wirklichkeit vielleicht schwierigere Weg sein.
Als die Rahmenbedingungen für eine Teilnahme am Sommerlager für dieses Jahr standen, hatte ich eigentlich schon die Entscheidung getroffen dass es wohl diesmal nicht klappen würde – auf der Arbeit die angespannte Urlaubssituation, die Tochter kommt in die Schule und die Frau hat in der letzten Ferienwoche mit der Vorbereitung des Schulunterrichts zu tun. Na dann kann ich diese Woche mal die Füße hochlegen, man muss ja nicht jedes Jahr ins Sommerlager fahren.
Das wäre der einfachere, bequemere Kompromiss für mich gewesen – und das spürte ich innerlich. Also das Gespräch mit Olaf gesucht, die Situation geschildert und geklärt.. und so stand, beziehungsweise lag ich auch dieses Jahr im schönen Sand der märkischen Kieferwälder und konnte wieder im Frauensee schwimmen.

Sommerlager - das bedeutet 3 zweistündige Trainingseinheiten pro Tag – am Vormittag Nyûmon / Kihon, am Nachmittag Kobudô und am Abend Boxen. Dazwischen essen, trinken und schlafen. Wir haben Zeit uns mit uns und unserer Kampfkunst zu beschäftigen, also alles super und wie immer. Zirka einen Tag waren wir wunderbar in Harmonie mit uns, unserem Training und unserer Umwelt – und du bemerkst es erst (wie so oft), wenn diese gestört wird, der Gegenentwurf zu unserer schönen heilen Trainingswelt auf dem Platz steht, die Kommandos für die Übenden per Mikrofon aus der (ihrem Namen alle Ehre machenden) LAUTsprecherbox kommen und Olaf akustisch kaum noch eine Chance hat.
Eigentlich nichts Neues am Frauensee, nach „Anti-Heimweh-Lied“ und „Atemlos“ sollte man eigentlich akustisch abgehärtet sein, aber vielleicht liegt es ja daran, dass es diesmal nicht Zirkustraining oder Feuerwehr, sondern eine Karategruppe ist, und man die eigenen Ansprüche, Sichtweisen und die Sensibilität für seine Umwelt automatisch überträgt, quasi „thinking inside the box“? Nein – glaube ich nicht.
Als wir uns gerade wieder in den Sommerlager-Modus a la „eat-train-sleep-repeat“ mit Nyûmon-Kobudô-Boxen eingeschwungen hatten, durften wir am Dienstagabend Borut Kincl im Sommerlager begrüßen. Es ist immer wieder interessant zu sehen, wie schnell man zu Personen, die man zum ersten Mal trifft, über die Kampfkunst eine Beziehung und Vertrauen aufbauen kann und sich schnell ein Gefühl einstellt, als würde man sich schon lange kennen. Zwar war es nur ein Training, welches ich miterleben durfte, dennoch war es beeindruckend und hat viel Spaß gemacht. Wir übten Grundschläge mit dem Kurzstock, sowohl allein als auch mit Partner, die Brücken zu anderen Waffen beziehungsweise waffenlosen Techniken wurden gezeigt – und alles in einem sehr motivierenden Rahmen, der viel Spaß machte und dennoch auch die Ernsthaftigkeit der Techniken vermittelte.
Dann hieß es leider schon wieder Abschied nehmen, ein letztes Bad im See und mitten durchs Gewitter zurück in die Heimat. Auch wenn es dieses Jahr nur ein halbes Sommerlager für mich war, bin dankbar, teilnehmen zu dürfen, Teil der Gemeinschaft zu sein, Freunde zu treffen und zu vermissen.
Vielen Dank an Patrick McCarthy hanshi der dies alles ermöglicht hat, dem unermüdlichen und sich nie schonenden Olaf Krey kyôshi, Tanja, Jan und Andreas aus Potsdam für die Organisation, Dinah, Felix und Jannik für die verschiedenen Trainingseinheiten, Borut Kincl für den Einblick ins Kenpô-Arnis sowie allen Teilnehmern des Sommerlagers.

Sascha Ringel

Verrückte, bunte Reise,
mal Tinnitus und mal leise,
Der Bizeps wächst vom
Steuerrad-Rumgereiße
So selten fitte Planung
Bin mehr so dritte Mahnung,
Doch immer sicher im Gemetzel
dank der schicken Tarnung.
Ich schätze Wegbegleiter,
auch wenn alles seine Zeit hat,
mal 11 Freunde, dann
doch „One on One"-Karate-Fighter.
Und streikt der Sendeton,
Bleibt immer die Erinnerung.
Halt neuer Plan dann,
im Blick nach vorn steckt Linderung.

Sowieso / Mark Forster


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Kinder-Sommerferien-Spezial-Training, 26.-28.Juni 2017

Unser diesjähriges Sommerspezial kreuzte offenbar einige familiäre Urlaubspläne, so dass heuer nur wenige, dafür nicht weniger begeistere Kinder an drei Ferienvormittagen in den Fûryûkan kamen, um zu üben, zu lernen, zu spielen und zu schwatzen. Mit dabei waren Zoe Große, Johann Harzer, Cevin Puhle, Dustin Richter, Cindy Vetter und Richard Wagner. HF

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Tegumi seminar mit Patrick McCarthy hanshi in Prag, 12.Juni 2017

Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise...

 

Man könnte meinen, es lohne sich nicht für ein paar Stunden in ein anderes Land zu fahren, noch dazu am Nachmittag eines Wochen- bzw. Arbeits-tages. Noch dazu, wenn man dafür einen Maut-Aufkleber für 10 Tage kaufen muss. Noch dazu, wenn man weiß, dass man am Morgen danach einen Zahnarzttermin wahrzunehmen hat. Noch dazu, wenn man eben deswegen gleich nach der Übung wieder heimfahren muss. Noch dazu, wenn man doch gerade erst am Wochen-ende zuvor McCarthy sensei quasi vor der eigenen Haustür zu Gast hatte.

Warum es sich dennoch lohnt? Weil eine Reise durch ihre Unwägbarkeiten, durch die Dinge, die man nicht von ihr erwarten konnte, erst ihren Reiz gewinnt. Etwa ein im dritten Stock eines Wohnblocks verstecktes Dôjô auf der Prager Kleinseite. Etwa die Möglichkeit, seit langer Zeit mal wieder mit Marco zu üben. Etwa das unerwartete Wiedersehen mit Igor aus der Slowakei und mit Andras aus Ungarn. Etwa Sensei in ganz anderer Stimmung als die Tage zuvor in Dresden zu erleben, nicht nur, aber auch deshalb, weil jede seiner Erläuterungen ins Tschechische übersetzt wird. Etwa zu realisieren, dass einer der Seminarteilnehmer sich mit Sensei zwar nicht auf Englisch verständigen kann, wohl aber auf Japanisch. Etwa mehr von Thomas' derzeitiger Situation und seinen Vorhaben in der nahen Zukunft zu erfahren. Danke an alle, die mit an Bord waren! HF

 

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Kata-Seminar Yara Kushanku mit Patrick McCarthy hanshi in Dresden, 10./11. Juni 2017

Vom 10. bis zum 11. Juni fand in Dresden in der Sporthalle des Kreuzgymnasiums das Seminar mit dem Hanshi Patrick McCarty statt. Einlass war 9:15 Uhr, Trainingsbeginn um 10 Uhr. Es erschienen viele Karateka aus verschiedenen Karatestilen und auch für uns vom Koryû Uchinâdi war das Seminar eine tolle Gelegenheit Neues zu lernen.  Anfangs trugen wir gemeinsam Matten zum Trainieren in die große Sporthalle. Samstags waren wir fünf Kinder/ Jugendliche, sonntags drei und nach der Mittagspause nur noch zwei. Am ersten Tag war ich sehr aufgeregt und wusste nicht, was auf mich zukommt. Als es endlich 10 Uhr wurde, begrüßte uns McCarthy Sensei freundlich und erzählte uns über die bevorstehenden Themen der nächsten Übungsstunden. Natürlich war alles auf Englisch. Es waren auch nicht nur deutsche Karateka anwesend. Ich habe mitbekommen das auch Personen aus Kopenhagen bei dem Seminar teilnahmen. Jedoch verstand ich einen Großteil von dem,  was der Sensei erzählte.

Anfangs habe ich ihn mir anders vorgestellt- ruhig und zurückhaltend. Aber es war genau das Gegenteil! Ich war sehr überrascht. An den beiden Übungstagen beschäftigten wir uns ausschließlich mit der Kata "Yara Kusanku". Dass man es in zwei Tagen schafft,  diese lange und schwere Kata zu besprechen und komplett zu bearbeiten, hätte ich nicht gedacht. McCarthy Sensei hatte alles sehr gut im Griff. Und durch Abwechslung mit Erzählungen oder Partnerübungen wurde es auch nicht langweilig. Kusanku gehört jetzt mit zu meinen Lieblingskatas. Sie ist sehr lang und schwer auszuführen, aber ich mag sie. Die einzelnen Übungen machen Spaß. Ich bin froh, dass McCarthy Sensei diese Kata ausgewählt hat. Dieses Seminar wird sicher jedem im Gedächtnis bleiben und man wird sich gern daran zurück erinnern. Es war mein erstes Seminar mit Patrick McCarthy. Es hat mir sehr gefallen und ich hoffe bei vielen anderen Seminaren ebenso viel zu lernen wie bei diesem. 

Marie Schwesinger

Am Samstag, dem 10. Juni, trafen sich gegen 8.45 Uhr dir ersten Fûryûka in Dresden in der Turnhalle des Evangelischen Kreuzgymnasiums, um letzte Vorbereitungen für das große Seminar mit Sensei Patrick McCarthy zu treffen. Langsam trudelten alle Seminarsteilnehmer ein, während noch z. B. Matten aufgebaut oder Schreibarbeiten erledigt wurden. Viele Schüler aus anderen Kampfkunstrichtungen waren zu Gast, die sich wie wir für die Kata Yara Kusanku, die es in ähnlicher Form auch in anderen Richtungen gibt, interessierten.
Der Start 10 Uhr war erst einmal ganz entspannt mit etwa einer Stunde Theorie. Danach wurde sich an den Ablauf der Kata gemacht, der mit vielen Anwendungsvorführungen erläutert wurde. So konnten die, die die Kata noch nicht kannten, diese gut mitlernen und für die, die den Ablauf schon kannten, war auch noch etwas dabei, das ihre Form bereichern konnte. Als es nach etwa 2,5 Stunden eine Pause gab, wurde sich erst einmal kräftig gestärkt, damit es dann gleich weitergehen konnte, den Rest zu lernen und zu festigen. Am Ende des Trainings gab es noch ein paar Worte vom Sensei zum Nachdenken, Lachen und Auflockern. Der Tag wurde schließlich durch einen Besuch im Schillergarten abgerundet, wo alle, die Lust dazu hatten, noch gemütlich gemeinsam essen und reden konnten.
Am nächsten Tag wurde die Kata noch einmal gefestigt, bevor es dann mit den praktischen Anwendungen mit Partner weiterging. Diese haben mir persönlich am besten gefallen, da die ganzen Möglichkeiten schon ziemlich vielseitig und spannend sind. Leider musste ich mittags dann schon gehen, aber der restliche Tag kann eigentlich auch nur ziemlich cool gewesen sein für die anderen. Ich denke, dass alle etwas aus diesem Wochenende in Dresden mitnehmen konnten und ich freue mich, wenn sich die Gelegenheit ergibt, bei etwas Vergleichbaren wieder mitzumachen.

Friedrich Felber


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10. Koryû-Uchinâdi-Europa-Gasshuku mit Patrick McCarthy hanshi in Veldhoven (Niederlande) 25.-28.Mai 2017

Man reist nicht, um anzukommen.
Johann Wolfgang von Goethe

Nyûmon – durch das Tor schreiten. Friedland – Tor zur Freiheit.

Bevor man sich auf eine Reise begibt, trifft man Vorbereitungen, hat Pläne, Bedenken Erwartungen, freut und/oder fürchtet sich vor dem Ungewissen. Ich blickte dem Gasshuku in Veldhoven erstaunlicherweise recht entspannt entgegen, es war mittlerweile das sechste Mal, dass ich diese Reise antrat und freute mich, viele Bekannte wiederzutreffen und mit ihnen gemeinsam eine schöne (und anstrengende) Zeit zu verbringen. Genauso schön ist es zu sehen, wie sich neue Freundschaften bilden und andere die ersten Schritte auf diesem Weg tun.
Thematisch beschäftigten wir uns in der Morgeneinheit bei Olaf Krey kyôshi mit verschiedenen grundlegenden Möglichkeiten die „Guard“-Position zu passieren, bevor es abschließend einige Runden Gelegenheit gab, das Gelernte in freien Situationen anzuwenden. Die grundlegenden Formen des Koryû-Uchinâdi-Nyûmon wurden auch in der anschließenden Übungseinheit bei Patrick McCarthy hanshi überprüft, korrigiert und vertieft, bevor wir uns der Anwendung und dem Ablauf der Kata Nepai widmeten. Weiter ging es mit in der Kobudô-Einheit mit grundlegenden Übungen zum Umgang mit dem Muge sowie dem Erlernen der dazugehörenden Solo-Kata und Anwendungen dieses Übungsgeräts am Partner. Abgeschlossen wurde der Tag mit der inzwischen schon fast obligatorischen Wurfeinheit durch Bert Mollen und Huub Meijer, die sich diesmal mit Übergängen aus Uke-waza / Quadranten-Drill zum Boden beschäftigten.
Es waren sonnige Tage, die Temperaturen inner- und außerhalb des Dôjô kletterten schnell in die 30iger und die Konzentration war nicht immer einfach – am Samstagnachmittag war mein Gehirn ausreichend gegrillt und alle bisher gelernten Abläufe vergessen, danke Hendrik sensei für deine Hilfe bei den Drills.
Da es sich um das zehnte Gasshuku im Koryûkan Veldhoven handelte, hatte das Organisations-Team sich einiges einfallen lassen – es gab für jeden ein paar Mini-Muge aus dem 3D-Drucker als Erinnerung, Freitagabend war Gelegenheit die eigene Komfortzone zu verlassen und einen Angriff durch einen Schäferhund am eigenen Körper zu erfahren (durch entsprechende Kleidung geschützt), am Samstagabend wurde gegrillt und es waren verschiedene Spiele aufgebaut, um gemeinsam Spaß zu haben und das Gasshuku in entspannter Atmosphäre ausklingen zu lassen, um anschließend alle noch verbliebene Anspannung und Emotionen nach Mitternacht auf der nicht vorhandenen Tanzfläche der Manhattan-Bar rauszulassen und danach zufrieden auf die Isomatte zu sinken.
Als wir am frühen Sonntagnachmittag an der ehemaligen innerdeutschen Grenze das Heimkehrer-Denkmal des Lagers Friedland mit dem Hinweis-Schild „Tor zur Freiheit“ passierten, fühlte ich mich an die die Worte von Olaf Krey kyôshi vom Tag zuvor erinnert, mit denen er mich in die „Freiheit“ entlassen hat – mit dem Hinweis dass es zukünftig anstrengender wird, da die Eigenverantwortung jetzt mehr im Vordergrund stehen wird. Und so durchschreiten wir auf unserer Reise ein Tor - um die Reise fortzusetzen, gespannt wohin es gehen wird. Vielen Dank allen, die in den vergangenen Jahren die Matte geteilt haben, mich an ihrer Erfahrung teilhaben ließen, geleitet und inspiriert haben. Dômo arigatô gozaimasu!

Sascha Ringel

 

Aller Anfang ist Shoshin

Nach sieben Stunden Fahrt betreten wir den Koryûkan Veldhoven. Gleich rechts von der Eingangstür, zwischen der Küchenzeile und dem Büro hängt eine Urkunde, die an die Einweihung dieses niederländischen Wegortes aus Anlass des ersten Koryû-Uchinâdi-Europa-Gasshukus vor zehn Jahren erinnert. McCarthy sensei würdigte damals in einer feierlichen Rede den Gründervater des Koryûkan, Jan Krayvanger, und durchschnitt mit einem Katana-Schwert ein Band, das den Eingang symbolisch versperrte, auf dass wir alle zum ersten Mal dieses große und umfangreich ausgestattete Dôjô betreten konnten. Inzwischen ist es für uns zur vertrauten Gasshuku-Heimat geworden, auch wenn sich seit 2007 manches geändert hat.Inzwischen ist Jan leider verstorben und wir gedenken seiner stets zu Beginn eines Gasshuku mit einer Schweigeminute. Inzwischen fahre ich nicht mehr in erster Linie nach Holland, um den sprichwörtlichen Horizont zu weiten, sondern vielmehr, um das mir nahe Liegende, oft Gehörte, viel Geübte noch eingehender, d.h. auch: wie neu zu betrachten, nochmals zu hören und erneut zu üben, auf dass die Quantität ihre Balance in der Qualität finde. Inzwischen ist Dinah nicht mehr eine neue, weißgegürtete Karate-Bekanntschaft aus Chemnitz, sondern eine gute Karate-Freundin aus Görlitz und nebenbei als Renshi die qualifizierteste KU-Praktizierende weltweit. Inzwischen bin ich nicht mehr der einzige Fûryûka in Veldhoven und kann meinen Geburtstag nicht mehr mit Schweigen übergehen, wenn er in die Gasshuku-Zeit fällt, wie damals, am Eröffnungstag des Koryûkan Veldhoven. Inzwischen gibt es für so manchen dieses Inzwischen, eben eine Zeit zwischen dem ersten Mal und jedem vorerst letzten Mal, quasi eine ganz individuelle Gasshuku-Historie, der wir aufgrund der Gastfreundschaft und des Organisationstalents des holländischen KU-Shibu Jahr um Jahr ein neues Kapitel hinzufügen dürfen, nicht ohne uns in abendlichen Gesprächen an den eigenen Anfang zu erinnern und seinen Zauber, der uns noch hierher trägt, in unserem Herzen zu bewegen. Dies fällt um so leichter, wenn wir Menschen wie Inno aus Schleswig begegnen, der gerade vor wenigen Wochen zum ersten Mal „KU-Kontakt“ hatte und nun gleich sein erstes Gasshuku absolviert. Seine Augen leuchten vor Freude über all das, was er hier wahrnimmt und mitnimmt, auch wenn er des Abends manchmal ganz schön geschafft ausschaut vom information overload und von der Übungsintensität. Beim Essen erzählt er uns, dass sein eigenes Dôjô den Namen Shoshin (sinngemäß: Beginner-Geist) trägt und dass er sich trotz oder gerade wegen jahrelanger Kampfkunstpraxis im Shôtôkan ryû und im Wing Tsun darauf freut, dem Neuem mit offenem Herzen zu begegnen. Ein bisschen von Innos erwartungsfroher, gespannter Unsicherheit mochten dann wohl alle voluntaries empfinden, als den Gasshuku-Teilnehmern ein paar "out-of-the-box"-Erfahrungen ermöglicht wurden. Um Beispiele zu nennen: nach Unterweisung durch ausgewiesene Schutzhund-Trainer konnte man sich von einem in vollem Lauf heraneilenden Schäferhund anspringen und in den in einer Schutzjacke befindlichen Arm beißen lassen. Oder die Werkzeugkasten-Theorie mal spielerisch in Szene setzen. Da man nur einen Hammer zur Verfügung hatte, sahen tatsächlich alle zu verrichtenden Arbeiten wie Nägel aus, besonders dann, wenn man sie nicht traf. So mancher wird natürlich auch den Hauptthemen des Gasshuku, der Karate-Form Nepai und der Muge-Kata samt Anwendungen erstmals begegnet sein, der eine oder andere auch dem, der beides (wie immer) äußerst kompetent und humorvoll unterrichtete: Patrick McCarthy hanshi. Und schließlich beginnt auch für alle erfolgreichen Prüflinge mit der Verleihung eines neuen Grades etwas Neues. An dieser Stelle herzlichen Glückwunsch an Sascha! So war also trotz aller liebgewonnenen Traditionen das diesjährige Gasshuku - wenigstens für mich - ein großes spannendes (Wieder-)Beginnen, wie es auch jedes Mal ein spannendes (Wieder-)Beginnen ist, das, was man in den Veldhovener Tagen wahrnimmt, empfindet, tut und denkt,kurz: er-lebt, in Worte zu fassen, die naturgemäß subjektiv eingefärbt und unvollständig sein müssen. "Alles" lässt sich eben nicht sprachlich (und auch nicht mit Fotos) vermitteln... man muss anfangen, beginnen, hinfahren und es selbst mit shoshin er-leben.

Hendrik Felber

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12. Fûryû-Kindertrainingslager in Schellerhau, 12.-14. Mai 2017

Vom 12. bis 14.05.2017 fand das Karatetrainingslager der Kampfkunstschule Fûryû in Schellerhau bei Altenberg statt. Nachdem alle angekommen waren, gab es Abendbrot. Ein kleines Training gab es noch. Am nächsten Tag wurden die Schüler um 7:15 von den Übungsleitern geweckt, denn um 7:30 Uhr fand das erste Training des Samstages statt. Nach dem Frühstück wurde ein Training mit Waldparcours und „Ninja-Suche“ durchgeführt. Als das Mittagessen beendet war, wurden Plakate gestaltet, die über die Themen Dôjô (Ort des Weges), Fûryû (Strömen des Windes) und Karate (leere Hand) informieren sollten. Nach einem kleinen Snack liefen alle auf den Hügel, damit ein Stocktraining stattfinden konnte. Der Nachmittag verging rasch und das Abendbrot kam näher. In einem Zimmer lief ein informationsreicher Film über Hokusai`s Bild „Die Große Woge“. Auf dem Bild kann man drei von Wellen umspülte Boote sehen. Im Hintergrund erhebt sich der Fujiyama, ein viel verwendetes Motiv Hokusais. Der Sonntag kam mit zwei Trainings, die aus Waffentrainings bestanden. Um zwölf wurden alle abgeholt. Insgesamt war das Wetter sehr regnerisch und wolkig, doch vereinzelt schien die Sonne durch den Wolkenschleier. Das Fazit wird sein, dass die neu gelernten und geübten Kata besser geübt und gezeigt werden können. Außerdem werden hoffentlich demnächst mehr Kinder das Trainingslager besuchen. Am besten wurde das Waffentraining eingeschätzt. Traurig war, das keine Lagerfeuerrunde möglich war, weil es geregnet hatte.

Daniel Ehedy


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Nei Yang Gong-Seminar mit Dr. Anna Mietzner in Berlin, 6.-8.Mai 2017

 


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Susu harai am 8.April 2017 im Fûryûkan

Beteilige dich beim Säubern des Dôjô

Am Samstag, dem 8. April 2017 fand wieder einmal die intensive und praktische Umsetzung dieser Dôjô-Regel statt. Mitglieder unserer Kampfkunstschule und auch die Eltern der bei uns übenden Kinder waren angetreten, um eine Verabredung mit Leben zu erfüllen. Neben der gründlichen Reinigung von Räumen, Matten und Trainingsgeräten ging es auch um das aufmerksame und respektvolle Miteinander, das nicht nur für das Kampfkunsttraining, sondern auch darüber hinaus bedeutsam ist. Jeder konnte seine Fähigkeiten einbringen und so war festzustellen, dass auch weniger geliebte Arbeiten Spaß machen können und das Gesamtergebnis alle zufriedenstellt. Ein Dankeschön an alle, die sich beteiligen konnten, und die herzliche Einladung, ab und an einen Blick auf die anderen Dôjôkun zu werfen. (iru)


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Prüfungen im Kinder-Karate 5. April 2017 im Fûryûkan

Am Freitag, dem 31. März, und am Mittwoch, dem 5.April, war es mal wieder so weit. Karate-Prüfung! Wir gratulieren herzlichen zum neuen Grad Liv-Grete Dannenberg, Benno Grünberg, Franz Klimpel, Isabell Krüger, Louis Nicklich, Fabio Präkelt, Dustin Richter, Stella Schönwitz, Florian und Torsten Sprenger, Luca Stille sowie Cindy Vetter. Ganbatte! HF

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Langer Taijiquan-Sonnabend im Fûryûkan am 1.April 2017

Die drei Dantian

Ein Schwerpunkt unseres letzten Taiji-Sonnabends am 1. April 2017 bildete das Übereinanderstellen der drei Dantian und das Üben der Form unter diesem Eindruck. Mit der nötigen Gelassenheit und Hingabe ließ sich jeder und jede Teilnehmer/in unserer Gruppe auf diesen anspruchsvollen Aspekt der Übung ein.
Der chinesische Begriff Dantian bezeichnet Energiezentren oder auch Speicherorte, in denen das Qi (Energie) gesammelt und transformiert wird. Alle Übungen, die das Qi durch den Körper bewegen, in ihm sammeln oder zerstreuen, beginnen und enden in den Dantian.
Die verschiedenen Lagen der Dantian wurden in unserer Theoriestunde ausführlicher besprochen. Zur Veranschaulichung dessen, haben wir das berühmte Bild Neijing tu der inneren Alchemie des menschlichen Körpers als Schaubild der inneren Landschaft und der geistigen Kräfte, hinzugezogen. Man liest die Karte, beginnend von unten nach oben. Unten in der Zeichnung befindet sich das Steißbein, oben der Scheitel. Die drei Hauptteile der Abbildung stellen die drei Dantian dar. Das untere Dantian bildet den energetischen Mittelpunkt des Menschen und liegt einige Zentimeter unterhalb des Bauchnabels im Körperzentrum. Das mittlere Dantian befindet sich in der Brustkorbmitte und das obere Dantian liegt zwischen den Augenbrauen.
Gemeinsam mit Ute erläuterten wir einige Hintergründe und gaben Informationen wie wir im Taiji und im Qigong energetisch arbeiten. Mit diesen Erläuterungen mag sich nun der eine oder andere einiges erklären können, z.B. wie die Arbeit mit dem Qi funktioniert. Aber das war nicht alles. Wichtiger war mir der Gedankenaustausch über die Empfindungen beim Üben. Kann ich mich schon gut einlassen auf das Üben? Wo habe ich Defizite? Oft sind es einfache Antworten auf scheinbar komplizierte Fragen. Oft sind wir viel zu kompliziert und wir bauen uns selbst Hürden im Geiste. Es sind Kleinigkeiten, die das Üben verändern. Heute war die Kleinigkeit ein anderer Blickwinkel – ein Blick auf unsere inneren Energiezentren, die drei Dantian.

Irina Felber

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Frauen-Qigong mit Shifu Gabi Fischer-Lind, Seminar 2 in Bensheim 17./18.März 2017

Voller Vorfreude kamen wir zum zweiten Teil des Frauenqigong-Seminars nach Bensheim. Am Samstag übten wir unter Anleitung von Shifu Gabi Fischer-Lind die aus dem ersten Seminarteil „bekannten“ Übungen. Dadurch kamen wir ziemlich rasch hinein in den Übungsfluss, konnten die Bewegungen festigen und unsere Aufmerksamkeit auf weitere Impulse richten. Das Hineinfühlen in die einzelnen Wirbelsäulenabschnitte sowie deren geschmeidiges Rollen stellt weiter eine Herausforderung für uns dar. Für alle Rückenmassagen und die vielfältigen Übungen des Kreisens des unteren Dantien sind uns noch einmal Schwerpunkte bewusst geworden, auf die wir in unserer wöchentlichen Übungspraxis achten werden. Es war wohltuend sich in die weichen weiblichen Bewegungen hineinzugeben, auch dazu aufgefordert zu werden, dem inneren Spüren mehr Raum zu geben als einer bestimmten Technik.
Der umfangreiche Theorieteil über den 7-Jahreszyklus der Frau war sehr interessant. Es war aufschlussreich, sich selbst in diesem Zyklus wiederzufinden, eigene Erinnerungen und Erfahrungen aus vergangenen Abschnitten mit dem Gehörten zu vergleichen. Der Blick in die Zukunft, was uns als reife, weise Frau erwarten könnte, hat dieses Mal andere Dinge, über die wir sonst so auf der Heimfahrt sprechen, ziemlich verdrängt. Gabis Ausführungen zu Zusammenhängen bezüglich des Östrogens haben Spuren und Gesprächsstoff hinterlassen, weil wir Frauen darüber nur ziemlich selten von einem Facharzt aufgeklärt werden.
Wir fanden die daoistischen Ansichten über ein Frauenleben ziemlich interessant und durchaus in vielerlei Hinsicht erstrebenswert. Gerade deswegen, weil sie - völlig konträr zum gängigen Mainstream nach ewiger Jugend und Schönheit - den Blick auf eine innere Weiterentwicklung lenken. Es geht vor allem darum, achtsam mit sich selbst umzugehen, zu ergründen, was gut für einen ist, sich regelmäßig zu hinterfragen: Muss ich das? Brauche ich das wirklich? Passt das für mich?
Auch das Frauen-Qigong entfaltet seine Wirkung erst voll, wenn die körperlichen und geistigen Komponenten der Übungen zusammenfließen. Es erfordert ebenso die regelmäßige, möglichst tägliche Übung; setzt voraus, dass man für sich Prioritäten setzt, um nach und nach in der Übung einen Fortschritt zu erzielen, der wiederum auch die persönliche Lebensführung beeinflusst. Alles hängt mit allem zusammen, das was man tut, genauso wie das was man unterlässt.

Vielen Dank an Gabi Fischer-Lind, die immer es wieder vermag, uns mit neuen Themen zu inspirieren, und an alle Mitübenden, die den Austausch in vielfältiger Weise untereinander anregen.

Ute Lachmann Ludwig und Irina Felber

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Doitsu Koryû Uchinâdi Yûdanshakai mit Olaf Krey kyôshi in Schierke, 3.-5. März 2017

"Es ist nicht nur was, was ich mag oder vielleicht gut kann oder was mein Beruf ist, sondern es ist was, was ich brauche. [...] Und wenn ich das nicht habe, regelmäßig, dann fehlt mir was. [...] Mein Ziel war, der beste Drummer der Welt zu sein. Das war ganz klar, als ich Teeny war, mein Ziel- und das ist aber sehr frustrierend, weil Perfektion eine ganz gemeine Sache ist und ich damit eigentlich ganz unglücklich geworden bin - und dann eigentlich gemerkt habe, ich will lieber der beste Benny Greb sein, der ich sein kann. Damit habe ich erstens schon genug zu tun, zweitens gibt es dann niemand, der das besser kann auf der Welt. [...]." Benny Greb in einem Interview des NDR 2015

Ich bin sehr froh, dass Ricardo mich letzten September überreden konnte, diesen brillianten Schlagzeugspieler zu sehen. Sein Spiel ist virtuos, dynamisch, dennoch nicht zu verspielt - nicht nur aus meiner Sicht absolut hörens- und sehenswert, vorbildlich und meisterhaft. Ich versuche einen (hoffentlich nicht hinkenden) Vergleich zur Kampfkunst und den Gründen sie zu üben, für sie Zeit zu opfern, zu konstruieren. Benny Grebs ersten Satz könnte ich genauso aus meiner Sicht wiedergeben, nur, dass Kampfkunst nicht mein Beruf ist. Was genau vor siebzehn Jahren mein Ziel war, eine Kampfkunst zu lernen, ist mir nicht mehr ganz klar, vermutlich wollte ich unbesiegbar oder der Stärkste oder weniger moppelig sein. Wenigstens ein paar der Speckröllchen haben sich während des Wachstums auf die Länge verteilt, aber die Illusionen, unbesiegbar oder superstark zu werden, waren wohl sehr bald verflogen, denn es ist schnell zu verstehen, dass es in dem großen Ozean immer einen größeren Fisch, der stärker und unbesiegbarer ist, gibt. Ein neues Ziel muss her, denn die philosophische Natur des Menschen dürstet immer wieder nach Antworten auf die eine Frage - Warum das Ganze? Ziele und damit verbundene Gründe gibt es zu Hauf - für die Teilnahme am Yudanshakai zum Beispiel: Fragen fragen, diskutieren, philosophieren, einen Rat oder Korrektur erhalten, üben, den Brocken raufkrakseln, Brocken-Benno sehen - zusammengefasst, und das behaupte ich, gilt auch für die anderen Teilnehmenden dieses Trainingslagers, Lehrgangs, Treffens, gemeinsamen Lernens und "Chillens", um morgen ein besseres Ich zu sein als gestern. Ich bin selbstverständlich nicht der beste Biologe, Schlagzeugspieler, Budôka, Gesprächs- oder Lebenspartner, aber ich bin vielleicht die mir bestmögliche und weiter verbesserungswürdige Kombination aus den individuellen Lebensbereichen, die mich eben ausmachen. Darüber hinaus: was ist eine Gruppe ohne Individuen? - ein Bienenstaat, ein Ameisenvolk, ein Computernetzwerk? Vielleicht sind wir auch deswegen gemeinsam dabei: weil alle an sich arbeiten können und ihre Arbeit auf die Gruppe zurückwirkt, sie beeinflusst und die bestmögliche Gruppe, die ihren Individuen möglich ist, formt.
Vielen Dank euch05.01.20hi-Qualifikationan Dinah, die damit nicht nur dem Ziel, die beste Dinah zu sein, die sie sein kann, näher kommt, sondern auch tatsächlich nun die qualifizierteste KU-Instruktorin der Welt ist.

Felix Hommel

Ein sehr bewegendes Wochenende

Die Bewegung auf den Brocken versprach eine tolle Aussicht, den Gang durch den letzten Winterschnee und eine ganz besondere Natur. Doch auch die vielen Gespräche mit dem Einzelnen im Auto, am Aufstieg oder in der Gruppe beim Training, in der Kaminfeuerrunde gaben Bewegung in den Gedanken, in der Sicht auf die Kampfkunst und Blick auf die Zeit. So sind für mich an diesem Wochenende vier Punkte besonders herauszustreichen.

Zeit. Sich Zeit nehmen ohne Zeit zu sparen. Ein paar Zitate: „So ist der Mensch unter allen Lebewesen das einzige, das Zeit spart.[…] Erstaunlich auch sind Aufwand und Leidenschaft, mit denen wir versuchen, Zeit zu „gewinnen“, um sie anschließend wieder zu „vertreiben“.[…] Gespart werden kann schließlich nur ungelebte, qualitätslose, also unqualifizierte Zeit.[…] Wer Zeit spart, spart keine Zeit, sondern Leben.“ (Karlheinz A. Geißler: Lob der Pause). Folgende Fragen entstehen: Nehme ich mir die Zeit für Überstunden im Beruf? Nehme ich mir die Zeit für ein einwöchiges Trainingslager? Nehme ich mir die Zeit für einen ausgeprägten Urlaub mit Frau und Kind? Nehme ich mir die Zeit andere zu unterrichten?

Ziele. „Man bewegt sich immer zwischen verschiedenen Zielen. Hier gilt es die Balance zu finden.“ (Olaf Krey im Zusammenhang zu der Einhaltung der Form Tsuki-waza-futari-geiko und der notwendigen Anpassung bei verschiedenen Körpergrößen oder leichter Abwandlung der Techniken). Diese Satz trifft auch auf die Lebenssituation des Einzelnen zu. In welchen Verpflichtungen (Kind, Ehepartner, Beruf) steht man und wie kann man die Ziele miteinander in Einklang bringen, ohne halbherzig durch das Leben zu schlittern und auf allen Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen?

Interesse. Wortherkunft: „Das seit dem 15 Jh. bezeugte Fremdwort geht zurück auf das lat. Verb inter-esse „dazwischen sein“ (Duden Herkunftswörterbuch). Es stellen sich wieder Fragen: Was liegt zwischen zwei Menschen, die seit 20 Jahren die Kampfkunst miteinander teilen? Was passiert, wenn einer davon den Weg der Kampfkunst verlässt? Gibt es dann noch etwas, was zwischen den beiden (be-)steht? Was verbindet uns Kampfkünstler? Sind es 95 Prozent Kampfkunst und 5 Prozent anderes? Wenn ja, dann ist die Kampfkunst der Pfeiler, auf dem die Beziehung steht. Verlässt einer diesen Pfeiler, verliert er vermutlich das Interesse also auch den Kontakt zum Anderen. Fragen folgen. Was ist so interessant an der Kampfkunst? Sind es die Menschen - der Lehrer, der Schüler? Ist es die Freude an der Bewegung, ist es die Kunst der Selbstverteidigung? Was steht zwischen mir und der Kampfkunst? Ist es Leidenschaft, eine unter vielen? - „Sozialer Zusammenhalt, aber auch gesellschaftliche und individuelle Stabilität sind ohne jene zeitliche Elastizitäten, die von den Zeiten des „Dazwischen“ ermöglicht und abgesichert werden, nicht herstellbar.“ (Karlheinz A. Geißler: Lob der Pause).

Freude „Ich freue mich einfach, abends ins Training zu gehen.“(Bernd Otterstätter)

Angela Mögel

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10 Jahre Fûryûkan: Übungstunde zum Dôjogeburtstag am 1.März 2017

Am 1. März fand im Fûryûkan ein gemeinsames Abendtraining der Taijiquan- und Karate-Übenden statt – es waren stille, nachdenkliche, heitere, herzliche, fröhliche, entspannte Momente des Zusammenseins in einer Gruppe, die sonst nicht gemeinsam das Training teilt. Das Dôjô schafft als Ort des Weges (beziehungsweise Ort der Wegübung) eine Möglichkeit des persönlichen Voranschreitens, gemeinsam mit einer Übungszeit ensteht ein Rahmen – eine Form. Diese Form hilft uns genauso wie eine Prüfungsprogramm oder ein Curriculum Ordnung, Regelmäßigkeit und Struktur in unsere Übung zu bringen – als solches unterscheidet es sich in seiner Funktion kaum von einer Kata oder Taolu.

Es ist ein ideeller Rahmen, der von den Personen darin mit Inhalt gefüllt wird, man kann sich an diesem abarbeiten, man kann wachsen, scheitern, korrigiert werden, Hinweise bekommen, annehmen, blockieren, verzweifeln, scheitern, neue Wege probieren und/oder zu alten Wegen zurückfinden. All dies ist möglich, wenn ich es zulasse – der Kampf um den Fortschritt wird irgendwann immer ein innerer Kampf werden, es kann helfen diesen nach außen zu tragen – ein Großteil der Problemlösung auf diesem Weg ist für mich schon mit der konkreten Formulierung des eigentlichen Problems getan.

Eine weitere Hilfe in diesem Prozess ist die Sicht von außen – von Erfahreneren (Lehrer, Sensei, Shifu) oder auch von denjenigen, die vielleicht gerade mit den gleichen Problemen kämpfen. Die Basis dafür ist das Vertrauen untereinander, sich zu öffnen und wertzuschätzen – eine einfache, ehrliche Umarmung längere Zeit auszuhalten und zu sehen, was mit einem selbst passiert – auch dies war Gegenstand des Trainings am 1. März. - Als extrinsische Motivation wollen wir unseren eigenen Fortschritt von außen bestätigt sehen, werten jedoch die externe Rückmeldung (besonders, wenn sie als Kritik daher kommt) durch unsere subjektive Brille, was es uns schwer macht, Fremdbild und Selbstbild in Einklang zu bringen. Als ein Versuch der Verdeutlichung der Sichtweisen des Fortschritts ist die folgende Reihe der Bilder gedacht:

Ein aktuelles Beispiel dafür: am vorangegangen Samstag ging es im Fûryûkan um die Arbeit an den Basisformen des Koryû-Uchinâdi, Rückmeldung zum individuellen, aktuellen Entwicklungsstand und ein Aufzeigen der wichtigsten Baustellen, und zwar durch einen Gastlehrer: den schier unermüdlichen und sich selbst kaum schonenden Olaf Krey kyôshi.

10 Jahre Fûryûkan – unser Dôjô, geprägt durch die Personen die darin Üben, Visionen haben und gemeinsam tragen. Vvielen Dank Hendrik sensei für deine unermüdliche Arbeit, allen aktuellen Wegbegleitern und Mitstreitern. Nicht vergessen möchte ich die vielen Wegbereiter der vergangenen Jahre, welche aktuell nicht mehr im Fûryûkan üben: Marcus, Christopher, Thomas, Ricardo, Angela, Falk, Steve, Daniel K., Daniel P., Marco, Marika.

Arigatô gozaimashita!
Sascha Ringel

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Shôhei geiko mit Olaf Krey kyôshi am 25.Februar 2017 im Fûryûkan

Das etwas andere Seminar

Am Samstag, dem 25. Februar, trafen wir uns im Fūryūkan Königsbrück zu einem Seminar mit Olaf Krey sensei. Doch etwas war für mich anders als sonst. Waren es die Klänge des in Königsbrück stattfinden Faschingsumzuges, zu denen die Nyūmon-Formen im Takt zu beliebten Faschingshits ausgeführt werden konnten? Oder war es die Sonne, welche besonders frühlingshaft in den Übungsraum zu scheinen schien? Oder hatte es doch etwas mit den Menschen zu tun? Wahrscheinlich eher letzteres. Es waren zwar weniger Teilnehmer als ich es von anderen, weiter zurück liegenden Seminaren gewohnt war, aber vielleicht wurde es auch gerade dadurch besonders angenehm, ausgesprochen familiär und sehr intensiv.

Marco Böhm

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Nei Yang Gong-Seminar mit Liu Ya Fei in Berlin, 24.-26.Februar 2017

An diesem Wochenende unterrichte Liu Ya Fei vorerst das letzte Mal während unserer Ausbildung. Es ging um die „Sechs heilenden Laute“, eine spezielle Atemmethode, die hauptsächlich therapierend genutzt wird. Die Laute, welche das Aufnehmen und das Abgeben von Qi verstärken, sind den inneren Organen (chin. Funktionskreise) zugeordnet und werden in der Reihenfolge des 5-Elemente-Kreises verwendet. Gerade bei emotionalen Problemen oder auch Depressionen kann man sich mit den Lauten regelrecht Luft machen.

Weiterhin übten wir und wiederholten gemeinsam neben den bewegten Übungen der Mittelstufe Massageübungen und spezielle Übungen der Grundstufe. Auch die zweite 12er-Serie „Bewege das Qi und verlängere das Leben“ war Bestandteil der Unterweisung.

Durch da30.12.18 Ende des Seminarwochenendes hatte man das Gefühl, dass sich unsere doch recht große Gruppe von 30 Frauen im Einklang bewegte. Das strahlende Vor -und Mitüben Liu Ya Feis haben sicherlich alle richtig genossen. Beim nächsten Mal im Herbst wird sie uns dann „nur noch“ prüfen. Bis dahin bleibt uns noch viel Zeit, alles praktische Tun und theoretische Wissen aufzuarbeiten.

Irina Felber

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Kinder-Winterferien-Spezial-Training 14.-16.Februar 2017 im Furyukan

Einige Themen des diesjährigen Winterferienspezial waren Nage waza (Würfe), die Partnerübung Keri waza (Tritttechniken) sowie ein Teil der vielleicht ältesten Karate-Form überhaupt: Kushanku. Selbstverständlich kam beim Spielen auf der Furyukan-Matte auch der Spaß an der Freud nicht zu kurz. Dabei waren Daniel Ehedy, Friedrich Felber, Vanessa Gumprecht, Johann Harzer, Arthur und Martin Hauswald, Franz Klimpel, Louis Nicklich, Justin Pilz, Leander Rehle, Dustin Richter, Stella Schönwitz und Cindy Vetter. HF

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Frauen-Qigong mit Shifu Gabi Fischer-Lind in Bensheim, 28./29.Januar 2017

Lerne die weibliche Kraft zu spüren

Am ersten Seminarwochenende des Jahres 2017 zum Thema „Qigong für Frauen“ erfuhren Ute und ich gemeinsam mit 18 Mitstreiterinnen im Budokan Bensheim eine sehr erfüllte und intensive Zeit unter der Anleitung von Gabi Fischer-Lind.
Gabi gab dem praktischen Üben von Beginn an viel Zeit, sodass man sich sehr gut auf die Bewegungen einlassen konnte, probieren und sich selbst spüren konnte. Das gefiel uns sehr gut, zumal einige der äußeren Bewegungen weniger komplex und uns bekannt waren. Uns gelang es beispielsweise gut, sich auf die Bauchmassage oder die Übungen zur Harmonisierung des Gürtelmeridians einzulassen, damit mehr an der inneren Vorstellung zu arbeiten und die Bewegungen mehr fließen zu lassen. Wir spürten schnell, wenn etwas „eckig lief“, genauso empfanden wir Tiefe, wenn es „runder lief“. Schließlich unterstützte uns der Übungsfluss in der Gruppe zur Hingabe zu den weichen Bewegungen, die immer tänzerischer und weiblicher wurden.
In der Theoriestunde nach dem Üben erfuhren wir von Gabi einiges von den Unterschieden in den Energiestrukturen von Mann und Frau. Während für den Mann das untere Dantian von größerer Bedeutung ist, sollten Frauen nach einer gewissen Zeit mit Übungen für das mittlere Dantain (Tanzhong) beginnen. Dafür hatte Gabi eine besondere Übung ausgewählt. Aus dem mittleren Dantian entspringend, sangen oder tönten wir mit voller Stimme ein Mantra. In der Gruppe von 20 tönenden Frauen war das für uns ein sehr beindruckendes Erlebnis. Wir freuten uns sehr, dass Gabi die Übung am nächsten Tag wiederholte. Auf die Übung im heimischen Dojo sind wir schon gespannt.
Unsere Zeilen zum Seminar entstanden dieses Mal während unserer gemeinsamen Reflexion der Übungstage auf der Heimfahrt von Bensheim nach Königsbrück. Wir freuen uns schon auf den zweiten Teil des Seminars im März, um das Gelernte nach der nun folgenden Übungszeit zu wiederholen, zu festigen, vielleicht zu besprechen und um weitere interessante Aspekte des Frauen-Qigong kennen zu lernen.
An dieser Stelle möchten wir Gabi einen herzlichen Dank sagen für ihr Engagement, uns zu unterrichten, uns ihr stetes Forschen, Lernen, Erfahren und Entwickeln so anschaulich zu vermitteln, dass es einfach Freude macht, dabei zu sein.

Ute Lachmann-Ludwig und Irina Felber

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Fûryû-Kangeiko in Zehren, 6. - 8.Januar 2017

Kanku“ – die Leere oder auch den Himmel schauen. So standen wir nun am sehr kalten Morgen des 7.Januar 2017 auf einem schneebedeckten Hang und schauten in den Himmel über Zehren und in die mit einem unglaublichen Farbenspiel aufgehende Sonne des erwachenden Tages, während wir die Kûshankû und die Kanku dai übten. Die Kata Kûshankû und auch die in der historischen Folge entwickelte Kata Kanku dai zogen sich als roter Faden durch unser Fûryû-Kangeiko, an dem 10 Fûryûka – alles aktive oder angehende Übungsleiter – teilnahmen und wie jedes Jahr gemeinsam die Ziele, Vorhaben und Termine für das neue Fûryû-Jahr planten.
Neben dem vielen Planen, Organisieren und Diskutieren blieb aber auch genügend Zeit zum Reden, Billardspielen, Lachen, Essen, Trinken, Schneeballwerfen und Kampfkunstüben. So standen wir des Öfteren draußen im Schnee und feilten an unseren Techniken im Taijiquan, Karate und auch in den Waffenkünsten mit Bô, Tonfa, Kama und Seil.
Die letzte Übung für dieses Wochenende – damit schloss sich der Kreis zum morgendlichen Blick in den Himmel – war dann wieder die Kûshankû, die im Juni dieses Jahres ebenfalls Thema des von Fûryû in Dresden ausgerichteten internationalen Seminars mit Patrick McCarthy hanshi sein wird. Vielen Dank, meine Freunde, für dieses Wochenende. Danke wofür? Na unter anderem dafür: Einem Geschäftspartner erzählte ich diese Woche auf einer winterlichen Zugfahrt, dass ich am zeitigen Samstagmorgen in der eisigen Kälte auf einem schneebedeckten Hang mit ein paar Freunden einen traumhaft und selten so schön gesehenen Sonnenaufgang erleben durfte. Und er antwortete staunend: „Sie haben Freunde mit denen Sie so etwas machen können.“

L
utz Auerbach

 

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30.12.18