.FURYU - GESCHICHTE.
 
Seminar-Berichte 2006

 

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2006

 

Prüfung und Weihnachtsfeier 2006

Am 16. Dezember war es wieder so weit, die von allen zwar lang herbeigesehnte aber trotzdem gefürchtete Prüfung stand bevor. Indiesem Jahr nahmen vorrangig Weißgurte teil. Schon die Nacht zuvor raubte uns die Prüfungsangst den Schlaf, besonders denen, die noch nie zuvor eine Prüfung abgelegt hatten. Alle saßen die ganze Nacht vor ihren Büchern und versuchten letzte Theoriekenntnisse aufzufrischen und die Abläufe ihrer Kata nochmals durchzugehen. Als wir und alle anderen Prüflinge die Halle betraten, geduckt, mit Angstschweiß auf der Stirn, stieg die Spannung bis ins Unermessliche und das Adrenalin schoss durch unseren Körper… Nun standen wir vor den Prüfern. In schwarzem Anzug sahen sie noch viel bedrohlicher aus als im Training. Sie versuchten uns dadurch ihren entscheidenden Standpunkt zu verdeutlichen, uns klar zu machen wer der Chef ist und über Bestehen und nicht Bestehen urteilt. Schließlich wurden wir nach unseren Graduierungen in Gruppen eingeteilt. Das bedeutete für uns: Warten! Angstzustände! Wir waren völlig aufgelöst und entwickelten uns zu richtigen Nervenbündeln. Im hinteren Teil der Halle, während die Jüngeren total abgeklärt ihre Prüfung meisterten, gerieten wir in eine immer bedrohlichere und prekärere Lage. Wir rannten hin und her, gingen wie Verrückte ständig die wichtigsten Techniken durch, aber versuchten dennoch ganz cool dabei auszusehen!

Nach einiger Zeit hatte das Warten endlich ein Ende. Unsere Prüfer baten uns vor sie zu treten. Die Angst durchfuhr uns, die Aufregung wurde allmählich unerträglich. Nur noch wenige Sekunden, der Countdown lief langsam ab, und wir mussten uns nun behaupten, zeigen was wir im Training gelernt hatten, immer und immer wieder geübt hatten, woran unsere Trainer fast verzweifelt wären. Trotz aller Bedenken und Ängste verlief die Prüfung annähernd reibungslos. Anschließend zogen sich die Prüfer zur Beratung zurück, Glück und Leid lag nun einzig und allein in ihren
Händen. Währenddessen saßen wir wie auf Kohlen und warteten gespannt auf die Ergebnisse, denn eigentlich hatten wir schon mit dem Traum vom gelben Gürtel abgeschlossen.
Nun war die Stunde der Wahrheit gekommen. Die Löwen kehrten in ihre Arena zurück (d.h. die Prüfer in die Halle). Wir Prüflinge traten in Reih und Glied vor die im schwarzen Anzug gekleideten Herren. Uns rutschte das Herz in die Hose, diese Prüfung war so von Emotionen geprägt, dass sogar manch einer anfing zu weinen… Trotz aller anfänglichen Schwierigkeiten und Sorgen, bestanden alle die anstrengende nervenaufreibende Prüfung mit Bravur. An dieser Stelle noch ein recht herzliches Dankeschön an unsere Trainer, die so manche Strapazen auf sich genommen haben und dafür gesorgt haben, dass wir die Techniken zum Schluss doch noch beherrscht haben.
Im Anschluss an die harte Prüfung folgte die von allen gespannt erwartete Weihnachtsfeier. Ganz nach dem Motto: „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!“ Dieses Jahr waren wieder alle mit von der Partie, das bedeutete volles Haus im Königsbrücker Jugendclub, wo bis in die frühen Morgenstunden ausgiebig gefeiert wurde. Wie jedes Jahr brachten natürlich alle etwas Leckeres mit. Kaum war das Buffet eröffnet stürzten wir uns wie wild auf das Essen. Es ging zu wie in einem mittelalterlichen Wirtshaus, das Buffet und die Tische sahen aus wie ein Schlachtfeld. Nachdem der Hunger gestillt war, packte uns vorerst die Trägheit und wir ließen uns auf die Stühle fallen. Schließlich rafften sich alle wieder auf, es ergaben sich lustige Gesprächsrunden und alte Erinnerungen in Form von Fotoalben kamen zum Vorschein, was besonders interessant für diejenigen, die noch nicht so lange dabei sind, war. Natürlich hatte auch in diesem Jahr jeder ein kleines aber feines Wichtelgeschenk mitgebracht. Wir begannen mit unserem traditionellen Geschenkespiel. Es ging wie immer ganz schön zur Sache. Die Geschenke wurden aufgefetzt, hin und her getauscht und so manch einer blieb auf seinem öden Geschenk sitzen. Des einen Freud war des anderen Leid, in dem einen Moment war man überglücklich über sein tolles Geschenk und im nächsten Augenblick total am Boden zerstört, weil es einem schon wieder weggenommen wurde. Die Ironie des Schicksals!

Zur späteren Stunde hatten sich Felix und Ricardo noch eine ganz besondere Überraschung ausgedacht. Sie gaben für uns ein spezielles Schlagzeugkonzert. Alle waren begeistert von den schnellen und insbesondere lauten Rhythmen und klatschten Beifall für die zwei besonders talentierten „Künstler“.
Später endete der gelungene Abend mit lustigen Gesellschaftsspielen. Diese waren mit viel Körperkontakt verbunden, die Feier war heiß!
Die Weihnachtsfeier 2006 war wieder ein voller Erfolg! Endlich waren alle einmal beisammen und verbrachten gemeinsam einen stimmungsvollen Abend, bei dem viel gelacht und geplaudert wurde. Dies verdanken wir vor allem Ricardo, dem Hauptorganisator, und allen freundlichen Helfern.


Stephanie Kühne und Jenny Eisold

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Seminar Gelenk-Qigong mit Sifu Gabi Fischer-Lind im Budôkan Bensheim

Wenn man sich den Verlauf der Entwicklung der Gesellschaft betrachtet, könnte man zu dem Schluss kommen, dass es das Leben in der Großfamilie nicht mehr gibt. In den Großstädten leben viele Menschen für sich allein und gehen ihrer Alltagsbeschäftigung nach. In einem Dojo dagegen ist das anders. Da gibt es die Möglichkeit als „große Familie“ zusammen zu leben und für einander da zu sein und voneinander zu lernen.
Schon die 4 bis 5 Stunden Fahrt von Dresden nach Bensheim boten die Gelegenheit, sich auszutauschen und von den anderen etwas zu erfahren. Als wir in Bensheim dann am Freitagabend angekommen waren, wurden wir herzlich empfangen. Ich habe mich richtig gefreut mal wieder da zu sein und so viele bekannte Gesichter wieder zu sehen und ganz unbefangen ins Gespräch zu kommen. Da zeigt es sich, welche Vorteile es hat, wenn eine Schule ein eigenes Dojo hat und nicht auf die Nutzung von Sporthallen angewiesen ist.

Am nächsten Morgen begannen wir den Tag mit einem gemeinsamen Frühstück, zu dem auch jeder seinen Teil beitrug, das ist das schöne in einer Gemeinschaft. Im ersten Training erklärte uns dann Sifu Gabi Lind viele Übungen für die Wirbelsäule, z.B. „das Himmelszelt aufstellen“, dem vorweg ging eine ausgiebige Schüttelübung aller Bereiche des Körpers. Wir übten immer abwechselnd bewegte Übungen und stille Übungen, denn ohne Konzentration und einen aufmerksamen Geist wären die Übungen nicht so wertvoll. Dabei war es immer wieder eindrucksvoll, mit welcher Eleganz und Genauigkeit Sifu Gabi Lind die Übungen vorzeigt und ausführt hat.
Nach den praktischen Übungen schloss sich dann ein theoretischer Teil an, bei dem uns Sifu Gabi Lind genau die Meridiane und Punkte erläuterte, die für die einzelnen Übungen notwendig sind. Auch das Himmel-Erde-Mensch Prinzip lernten wir etwas genauer kennen und welche Elemente speziellen Einfluss auf die Wirbelsäule haben.
Am Sonntag widmeten wir uns dann speziellen Gelenken. So erfuhren wir, was gut für das Hüftgelenk ist und was man bei Energieblockaden tun kann. Auch die Kniegelenke und die Handgelenke wurden unter anderem beübt und besprochen. Es ist nur immer schade, dass man sich leider nicht alle Übungen merken kann. Aber Sifu Gabi Lind sagte auch, dass es besser ist, sich nur 3-4 Übungen einzuprägen, die einem besonders gut gefallen oder besonders wichtig für einen sind und diese dafür dann öfter zu üben.
Sehr interessant war auch, dass uns Sifu Gabi Lind zeigte, was Moxa ist und welche Wirkungen man damit erzielen kann. Wenn z.B. der Punkt ming men (Dumai 4) das Tor des Lebens, mit Moxa behandelt wird, kann das bei Kopfschmerzen, hohem Fieber, Tinnitus, Verspannungen des Rückens und kalten Füßen helfen, da das Nieren Yang gestärkt wird.
Im Namen aller Teilnehmer möchte ich mich hiermit bei Sifu Gabi Lind für dieses sehr interessante und lehrreiche Seminar bedanken.

Anja Knof

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BSK Danshakai (27. - 29. Oktober 2006) mit Sensei Werner Lind , Ursel Arnold, Christian Lind, Peter Schömbs

Sei aufrichtig, loyal und zuverlässig!

„Achte das Leben, deine Kunst und den anderen Menschen. Pflege gegenseitige Beziehungen mit ehrlicher Gesinnung und vermeide Haltungen, durch die du in Frage gestellt werden kannst. Stehe zu deinen Verantwortungen und pflege den Geist der Freundschaft.“
(aus der Dôjôkun des BSK)

Wenn ich auf dieses Seminar zurückblicke, bildet dieses kurze Zitat einen langen roten Faden, der sich durch das gesamte Wochenende schlängelte.
Es fing bereits auf der Hinfahrt an. Auch wenn Bensheim von uns aus gesehen nicht gerade „um die Ecke“ ist und wir meist zwischen vier und fünf Stunden Fahrt auf uns nehmen, ist es bereits die Fahrt, die so wichtig geworden ist. Man kann diese Stunden ohne einen einzigen Mucks dahin fliegen lassen, über das Wetter reden, Radio hören, lesen … oder man kann diese Zeit als etwas ganz Besonderes ansehen. Nämlich als Zeit, die man mit Freunden verbringt. Mehr und mehr erkenne ich, wie kostbar diese gemeinsame Zeit ist, auch wenn ich noch nicht in der Lage bin, sie immer so gut es geht, zu nutzen. Mit „nutzen“ meine ich das Pflegen der Freundschaft und der gegenseitigen Beziehungen, denn genau das geschieht nicht im Training. Es geschieht auf einer Fahrt nach Bensheim, bei einem Gespräch nach dem Training oder einem gemeinsamen Abendessen.
Eines dieser Gespräche hatten wir nach dem Freitagtraining mit Sensei Werner und Sensei Christian Lind. Ich möchte jetzt nicht den Inhalt des Gespräches wiedergeben, denn man05.01.20- #EndD05.01.20 #EndDate -->ltensweisen wie, sich nicht beim Lehrer vom Training abzumelden, unpünktlich zu einer Verabredung zu erscheinen oder den Lehrer über das eigene Befinden, dass sich offensichtlich auf das eigene Verhalten auswirkt, im Unklaren zu lassen, solche Haltungen? Aus meiner Sicht schon. Anstelle von „Lehrer“ könnte man genauso gut „Freund“, „Freundin“, oder sonst jemanden, der einem nahe steht, einsetzen. Bei so etwas merke ich am deutlichsten, dass Karate nicht nur im Dôjô stattfindet. Wie wertvoll ist doch heutzutage ein Mensch, auf den man sich vollkommen verlassen kann, der immer zu einem hält. Der Sensei sagte, dass sich jeder immer wieder fragen sollte, wo man steht und welchen Wert man als Mensch für die anderen, die Gemeinschaft, hat.
Am Samstag erwartete uns ein sehr ausführlicher Vortrag, von Susie (Susanne Speicher), über die Geschichte Japans. Angefangen von der Frühzeit bis hin zum Ende des 19. Jahrhunderts. Auch wenn man sich nur einen kleinen Teil dieser vielen Informationen merken konnte, bot er doch eine wunderbare Möglichkeit, um einen Überblick zu erhalten und möglicherweise einen Anreiz für eigene Nachforschungen zu bekommen. An dieser Stelle möchte ich mich im Namen aller bei Susie für die Zeit, die sie sich für uns genommen hat bedanken. Denn einen dreieinhalb Stunden Vortrag bereitet man nicht mal so nebenbei vor. Vielen Dank auch an Sensei Werner Lind, der Susie mit seinem umfangreichen Wissen zur Seite stand. Und ich hoffe dabei sein zu dürfen, wenn es eine Fortsetzung geben sollte.
In den sechs Jahren, seit ich das erste Mal bei einem Seminar in Bensheim war, war es an diesem Wochenende das erste Mal, dass ich gemeinsam mit dem Sensei und fast allen Seminarteilnehmern zum Essen ausgegangen bin. Koopal hatte gesagt, wir sollten doch mal bei ihm auf Arbeit vorbeikommen. Er arbeitet als Kellner in einem gemütlichen griechischen Restaurant. Natürlich hat er uns auch bedient. Raphael wurde schon langsam unruhig vor Hunger, als wir schließlich alle unser reichlich portioniertes Essen bekamen. Um die überschüssige Nahrung kümmerte sich der große Thomas, mit den langen Seiten.  Wir hatten wirklich eine Menge Spaß an diesem Abend und ein sehr leckeres Mahl.
Am nächsten Morgen wurde es Zeit, die vielen Kalorien wieder loszuwerden. In den letzten drei Stunden des Seminars beschäftigten wir uns unter der Leitung von Sensei Ursel Arnold, Peter Schömbs und Chrisian Lind sehr genau mit dem Ablauf der Kanku Dai. Egal wie oft man diese Kata schon geübt hat, es findet sich immer wieder etwas, an dem man schleifen kann, eine Technik, die man oft wiederholen kann, eine Bewegung, die man genau studieren kann oder seine geistige Haltung, die man verändern kann. Diese Liebe zum Detail und der ewige Drang nach Perfektion ist es, der mich jedes Mal aufs Neue fasziniert und motiviert.

Vielen Dank an alle, die sich um dieses harmonische und lehrreiche Wochenende bemüht haben.

Christopher Joffe, Fûryû Königsbrück

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Fûryû-Herbstwanderung am 8.Oktober 2006 in die Sächsische Schweiz

An diesem herrlichen Sonntag trafen sich wieder die Fûryû-ka zur alljährlichen traditionellen Herbstwanderung. Auch dieses mal plante Ingolf Rusch eine Überraschungstour, die sich schließlich über den Pfaffenstein und den Quirl erstreckten sollte. Mit dem Auto angekommen, bei perfekt bestelltem Wetter, sahen wir, die alle aus den verschiedensten Gruppen zusammenfanden, schon unser erstes Etappenziel, den Pfaffenstein, vor Augen, der sich mächtig in einiger Höhe gelegen zeigte. Gleich zu Begin sollte der schwerste Abschnitt gemeistert werden. Immer höher und höher gelangten wir den Weg hinauf, mit jeder Stufe zwischen der engen Felsspalte, die wir nahmen, dem Gipfel ein Stück näher. Den Gipfel erklommen mit der Erkenntnis, dass sich die Anstrengung auszahlte, nahmen wir uns ein paar Minuten zum Ausruhen, setzten uns, die Aussicht genießend und plaudernd. Weiter ging die Tour zum nächsten Aussichtspunktauf dem Pfaffenstein. Für mich zeigte sich wieder einmal, dass die Natur die größte Schönheit birgt, denn nur sie hat die Kraft solche einzigartigen Felsformationen zu schaffen, die noch heute ihre gewaltigen Schöpferkräfte erahnen lassen, deren Aussehen wir bestaunen. Wer sich traute, ergriff die Gelegenheit, von Fels zu Fels über die Spalten hinweg zu springen und Actionphotos zu machen, bevor wir dann den Pfaffenstein hinabstiegen, wieder durch enge Felsspalten, und an faszinierenden Gesteinsformationen vorbei. Unterwegs zum letzten Etappenziel liefen wir durch die langsam, aber sicher herbstlich erscheinenden Wälder, wobei aus den Gesprächen öfters ein Thema herausklang, das neue Dôjô, das Fûryû in Aussicht hat - die Veränderungen und Neuerungen zum Positiven, die es mit sich ziehen wird. Nach einer letzten Rast trotteten nun alle mit mehr oder weniger müden Beinen zum Parkplatz, um die Heimreise anzutreten. Wir danken Ingolf Rusch für die "Überraschungswanderung", aber ich möchte auch der Gruppe danken, durch die diese Wanderung jedes mal gemütlich, lustig und entspannt verläuft, so dass der Herbst, eine eigentlich triste, melancholische Jahreszeit für mich mit einem sehr schönen Beginn versehen wurde.

Felix Hommel

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Fûryû-Herbstwanderung am 8.Oktober 2006 in die Sächsische Schweiz

„Der Bauer hofft auf Regen, der Wanderer auf klaren Himmel“ (Chinesisches Sprichwort)

Am Samstag hatte es noch aus Kannen gegossen - der Sonntag morgen war frisch und sonnig und wie geschaffen für uns.
Auf dem Programm stand die Herbstwanderung mit noch unbekanntem Ziel. Wir trafen uns auf dem Markplatz in Königsbrück. Nachdem wir uns alle eingefunden hatten, gab Ingolf Rusch das erste Etappenziel bekannt: der Parkplatz in Pfaffendorf im Elbsandsteingebirge. Auf verschiedenen Wegen erreichten wir Pfaffendorf. Dort wartete bereits unsere Dresdner Gruppe. Nun lüftete sich auch das Geheimnis: Das Wanderziel war der südöstlich von Königstein gelegene Pfaffenstein.
Unser Aufstieg begann von Pfaffendorf. Am Wald angekommen, wählten wir den Weg durch das Nadelöhr. Über Stufen und Leitern gelangten wir auf das Plateau, welches sich auf 430 Metern Höhe über eine Fläche von ca. 12 Hektar erstreckt. Weiter ging es bis zur Südostseite des Pfaffensteins. Eine Rastpause bei Gespächen, guter Sicht und Sonne pur ließen uns ausgiebig verweilen. Unsere Wanderung führte uns weiter bis zur Barbarine, welche sich an der Südseite befindet. Die Sage deutet den Fels in Form einer riesenhohen Jungfrau ohne Arme und Füße als ungehorsame Jungfrau, die durch den Fluch der Mutter in Stein verwandelt wurde. Über zerklüftete Felsen springend, die Aussicht genießend, schwatzend und lachend oder auch einfach in der Sonne liegend, konnten wir uns längere Zeit nicht zum Weiterwandern entschließen. Doch jede Rast hat einmal ein Ende und so machten wir uns auf, um zu dem hinter dem Pfaffenstein befindlichen Quirl zu gelangen. Nach dem Ausblick vom Quirl auf die Festung Königstein führte unser Weg zurück zum Parkplatz in Pfaffendorf.
Das tolle Wetter hatte durchgehalten, es gab viele Gespräche miteinander, viel Spaß zusammen und damit einen rundherum schönen Oktobersonntag.
Wir bedanken uns bei Ingolf Rusch für die gute Organisation und Idee zur Tour und wünschen uns weiterhin viele schöne gemeinsame Wanderungen.

Julia Trautmann (9.Kyu)

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Seminar Shôtôkan-Kenpô-Karate mit Sensei Peter Schömbs und Sensei Marcus Neudert im Kidôkan Schmölln, 16.-17. September 2006

BSK-Seminar in Schmölln - mal von der anderen Seite betrachtet ...

Bereits seit fünf Jahren finden an der sächsisch-thüringischen Grenze zwei bis dreimal im Jahr BSK-Seminare statt und auch an diesem Wochenende haben Peter Schömbs und ich uns auf den Weg nach Schmölln gemacht, um im Dojo von Rolf Laufenberg zu unterrichten. Nach Schmölln zu fahren, bereitet mir persönlich immer große Freude, da ich den Kidokan sehr mag - Rolfs Dojo zählt neben dem Budokan in Bensheim zu den schönsten Dojo die ich kenne, so dass hier die idealen räumlichen Voraussetzungen gegeben sind, sich mit einer interessierten Gruppe von Karateka zu einem für alle Seiten fruchtbaren Seminar zu treffen. Trotz des schönen Dojo und der Stimmung, die es erzeugt wissen aber sicherlich alle, die schon mal an Seminaren oder Trainingslagern teilgenommen haben, wie wichtig Bereitschaft und Interesse der Gruppe sind, um ein gemeinsames Wochenende im Zeichen der Kampfkunst zu verbringen. Leider scheitert der Erfolg eines Seminars im Sinne eines harmonischen Miteinanders häufig an Einzelinteressen der Seminarteilnehmer, an der fehlenden Erfahrung im Auftreten innerhalb einer Gemeinschaft oder an egoistischen Alleingängen jeder nur denkbaren Art - sicherlich begünstigt durch den Umstand, dass zu einem Seminar verschiedene Gruppen unterschiedlicher Lehrer zusammen kommen. Dazu muss man sagen, dass sich aus der Sicht der Lehrer der Erfolg eines Seminars oder Trainingslagers nicht am erfolgreichen Auswendiglernen einer neuen Form, oder dem verbesserten Verständnis für eine bestimmte Technik misst, sondern in erster Linie am Bemühen eines jeden Einzelnen und damit der Fähigkeit der gesamten Gruppe zur Gemeinschaft. Umso erfreulicher und gewinnbringender für alle war es, dass an diesem Wochenende eine sehr aufmerksame und harmonische Stimmung in der doch bunt zusammen gewürfelten Gruppe herrschte. Alle Seminarteilnehmer gleich welche Graduierung sie besaßen oder aus welchem Dojo sie kamen, waren darum bemüht, das Wochenende zu einem freundlichen, interessierten und trainingsreichen Ereignis werden zu lassen. Ein besonderer Dank gilt natürlich Rolf Laufenberg, der sich mit seinen Schülern wieder als hervorragender Gastgeber für das Seminar präsentierte, aber auch allen anwesenden Lehrern, die sich nicht nur selbst gut eingebracht haben, sondern auch ihre Schüler zur aktiven Beteiligung an den Gesprächen anhielten. Alles in allem waren so gerade außerhalb der Trainingszeiten eine auffallend gute Stimmung und Atmosphäre zu verspüren, die bei uns als Lehrer des Seminars zu großer Freude und Spaß am unterrichten geführt hat. Und das ist leider nicht bei jedem Seminar der Fall. Gerade deshalb soll an dieser Stelle mal festgehalten werden, dass alle zum guten Gelingen des Seminars und zu einem fortgeschrittenen Miteinander beigetragen haben.
Denn gerade das Miteinander, das durch das Bemühen eines jeden Einzelnen in der Gruppe wächst, ist eines der größten Ziele, das es beim Fortschreiten auf dem Weg der Kampfkünste zu verwirklichen gilt. Im Bemühen um die Gruppe entsteht Freundschaft und diese hat, im Vergleich zu Vielem anderen, nicht nur mehr Beständigkeit, sondern auch mit den größten Wert, den es in einer Budogemeinschaft gibt.
Leider wird dieser Wert zu häufig verkannt oder nicht genug geschätzt. Ich kann aber nur jeden ermutigen nach diesen Werten und nach dieser Freundschaft zu suchen und sich darum zu bemühen, denn nach 25 Jahren Kampfkunst hat für mich das Gefühl im BSK Teil einer fortgeschrittenen Lehrergemeinschaft zu sein und hier nicht nur Gleichgesinnte, sondern vor allem Freunde zu haben einen unschätzbaren Wert. Wer nach Fortschritt in einer Budogemeinschaft sucht, wird wahre Freunde finden - und bei diesen Freunden möchte ich mich heute von ganzem Herzen bedanken.

Sensei Marcus Neudert

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Seminar Shôtôkan-Kenpô-Karate mit Sensei Peter Schömbs und Sensei Marcus Neudert im Kidôkan Schmölln, 16.-17. September 2006

Am Wochenende des 16. und 17. Septembers fand bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr das Seminar in Schmölln statt. Es war wieder mal ein voller Erfolg.

Samstagmorgen starteten wir mit zahlreichen Teilnehmern, vor allem aus dem Freitagstraining, ab nach Schmölln. Dort angekommen, wurden wir bereits von Rolf Laufenberg, Sensei Peter Schömbs und Sensei Marcus Neudert erwartet. Herzlich willkommen hieß uns natürlich auch Tarzan, der Hund von Rolf Laufenberg. Anschließend begann gleich die erste Trainingseinheit. Sensei Peter Schömbs und Marcus Neudert wiesen uns in das bevorstehende Seminar ein. Der Schwerpunkt an diesem Wochenende war die Bewegung, genannt Sabaki. Wir lernten die natürliche Bewegung der Hüfte und der Beine im Karate richtig anzuwenden. Besonders die korrekte Drehung und Arbeit mit der Hüfte ist äußerst wichtig, aber gleichzeitig auch sehr schwierig umzusetzen, da man im Karate oft dazu neigt sich zu verkrampfen und zu versteifen. Wir lernten zuerst einige Grundlagen wie z.B. suri ashi und yori ashi. Nach einer kurzen Verschnaufpause in der Sonne und Stärkung im Gemeinschaftsraum ging es straff weiter mit dem Trainingsprogramm, wir hatten uns viel vorgenommen an diesem Wochenende. Die Basics vom ersten Training wurden gefestigt und erweitert. Zu jeder Technik wurden einige Partnerübungen durchgeführt, um das Gelernte auch richtig umzusetzen und anwenden zu können. Vor allem für uns Anfänger war das Training sehr interessant. Wir übten zusammen mit den Fortgeschrittenen und Schwarzgurten und bekamen somit einen groben Überblick auf das, was uns alles noch bevorsteht. Ganz schön anstrengend und insbesondere verwirrend! So viele komplexe Techniken auf einmal, in diesem Tempo und mit dieser Genauigkeit. Glücklicherweise standen uns Peter Schömbs und Marcus Neudert mit Rat und Tat zur Seite. Sie erklärten uns alles explizit und waren sehr geduldig. Sichtlich mitgenommen vom anspruchsvollen Training, wollten nachher alle nur noch eines: Ab unter die Dusche!
Am Abend war ein gemeinsames Grillfest geplant. Dieses Mal spielte auch das Wetter mit. Der Tag war wie zum Grillen geschaffen, wir hatten strahlenden Sonnenschein und warme Temperaturen. Wir ließen uns die mit Liebe gegrillten Steaks und Bratwürste schmecken -hatten wir uns auch redlich verdient, nach so einem ereignisreichen Tag. Schließlich trudelte Hendrik endlich ein und wir waren komplett.
Auf Vorschlag von Sensei Peter Schömbs schauten wir uns alle gemeinsam die DVD vom BSK-Sommerfest in Bensheim an. Eine sehr interessante und amüsante Show, die anschließend für reichlich Gesprächsstoff sorgte. Wie immer sprachen wir über die Kampfkunst Karate, verschiedene Wege, Lehrmethoden und Stile. Wir konnten unsere Fragen loswerden und Peter Schömbs und Marcus Neudert beantworteten diese mit viel Witz und Charme, sodass es ein humor- und stimmungsvoller Abend wurde. Ein kurzlebiger Abend, die Müdigkeit vom Training machte sich breit. Die meisten fielen schon um zwölf ins Bett, nur wenige hielten länger durch… Es stand uns eine kurze Nacht auf hartem Boden bevor.
Am nächsten Morgen klingelte bereits halb acht der Wecker. Noch völlig benommen, tapsten alle kreuz und quer durch das kleine Dojo –man hatte keine Chance noch länger zu schlafen. Kurz frisch gemacht, ging es ans „Frühstücksbuffet“. Wir tankten neue Kräfte und stürzten uns nachher auch sofort wieder in die Arbeit. Die Mädels erledigten den Aufwasch und die Männer betätigten sich ebenfalls als produktive Putzkräfte. Um zehn begann das für dieses Wochenende letzte Training. Verschiedenste am Vortag erlernte Techniken wurden kombiniert und vor allem mit dem Partner ausführlich geübt. Dabei spielte speziell die Hüfte eine wichtige Rolle. Wir versuchten das richtige Timing für die Hüftdrehung zu finden, was sich als schwerer als vermutet erwies. Das Training verging wie im Fluge und nach zwei Stunden war alles schon wieder vorbei. Danach stand eine Grundreinigung des Hauses auf dem Programm. Alle packten mit an und somit waren wir schnell fertig. Schließlich mussten wir uns auch schon verabschieden… von Sensei Peter Schömbs, Marcus Neudert und Rolf Laufenberg und den anderen neu kennen gelernten Karate-ka.
Die Lehrer und Schüler harmonierten an diesem Wochenende sehr gut, Training und Spaß wurden perfekt auf einander abgestimmt. Es war ein gelungenes Seminar, bei dem alle Teilnehmer viele positive Erfahrungen sammeln konnten und hoffentlich viele neue Erkenntnisse ins reguläre Training mitnehmen.

Jenny Eisold (8.Kyu)

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Seminar Shôtôkan-Kenpô-Karate mit Sensei Peter Schömbs und Sensei Marcus Neudert im Kidôkan Schmölln, 16.-17. September 2006

Am 16./17. September fand das zweite BSK-Seminar in Schmölln in diesem Jahr statt. Sensei Marcus Neudert und Sensei Peter Schömbs hatten sich dieses Mal das Thema Sabaki vorgenommen.
Wir kamen am Samstag Vormittag kurz vor 11 Uhr in Schmölln an. Furyu stellte den Großteil der dort Anwesenden. Um 11 Uhr begann das Training. Zu Anfang spielten wir das „Sabaki-Spiel“, bei dem man die Oberschenkel des Partners berühren muss und auch ausnahmsweise nicht nur ausweichen muss, sondern auch den Angriff verteidigen darf.
Anschließend beschäftigten wir uns mit dem „Großen Schritt“. Wir übten mehrere Bahnen Zenkutsu dachi mit dem Augenmerk auf Feinheiten und hilfreichen Hinweisen über den genauen Ablauf dieser Stellung! Wichtig, je weiter man im Karate kommt desto mehr muss man an daran arbeiten. Peter Schömbs erklärte, dass man versuchen sollte, dass vordere Knie nach vorn fallen zu lassen und den Ballen des hinteren Fußes dabei anzuheben! Die Bewegung muss aus der Hüfte kommen und sich wie eine Welle fortpflanzen, dabei sollte man aber nicht nach oben oder unten kommen. Dann übten wir wie man sich mit Yori ashi und Suri ashi im Raum bewegt und einige Kombinationen dazu! Immer wieder mussten uns die Sensei darauf hinweisen, dass das hintere Bein beim Yori ashi nicht gesetzt wird, sondern lediglich nachgezogen werden soll.
In der Mittagspause ergab sich für Felix, Thilo und mich die Gelegenheit uns mit Peter Schömbs über seine Anfänge im Karate in einem kleinem Raum einer Gaststätte, seinen Beruf bei dem Bauhof Bensheim, Kobudo und Ninjutsu zu unterhalten.
Im zweiten Training des Tages wurde Wert auf noch mehr Beinarbeit gelegt. Wir fingen an mit Suri ashi und übten dann Ashi fumikae in den verschiedensten Kombinationen und Varitationen. Nach dem Training ergab sich die Gelegenheit für mich mit Marcus ins Gespräch zu kommen. Wir unterhielten uns über den bisherigen Ablauf und die Teilnehmer des Seminar und waren beide der Meinung, dass es wieder einmal ein schönes Seminar ist, zwar im kleinen Kreis, aber mit durchaus interessierten und aufmerksamen Zuhörern. Er erzählte mir von Seminaren, bei denen er totales Desintresse bemerkte. Wir unterhielten uns auch über den BSK und die Schwierigkeiten mit den Veröffentlichungen von Büchern, dem Copyright und anderem.
Am Abend sahen wir uns mehrere Ausschnitte aus der DVD zum diesjährigen Sommerfest des BSK in Bensheim an. Daraufhin folgte ein längeres Mondo, bei dem die Themen Trainingsführung, Geschichte einiger Kampfkünste und der Fortschritt und die damit verbundenen Pflichten der Fortgeschrittenen besprochen worden. Gegen 12 Uhr gingen dann viele schon zu Bett.
Am Sonntag standen wir gegen 8 Uhr auf und frühstückten. Schon vor dem Training begannen die Ersten zu kehren, abzuwaschen und sauber zu machen. Um 10 Uhr fing nun das letzte Training an! Wobei dieses Training ein besonderes Highlight hatte. Sensei Peter Schömbs hatte aus dem Honbu-Dojo zwei Dan-Urkunden mitgebracht! Hendrik Felber erhielt den 4.Dan und Marcus Neudert den 6.Dan im Shôtôkan-Kenpô-Karate. Beide waren durchaus überrascht!
Im dritten Training trainierten wir Tsuki mit verschiedenen Timing und Kime. Wir übten das Timing auf dem vorderen Bein und auf dem hinteren Bein, Schockkime und durchdringendes Kime. Anschließend war das Ausweichen mit Nagashi zuki zu üben. Jeder nahm einen Hanbo und sollte einen Otoshi uchi ausführen und der Partner dabei ausweichen. Dieses Prinzip wurde dann auch angewendet mit Herausgehen und Kontern mit Uraken oder Ausweichen mit Kizami zuki und einer Form aus der Kumite kata. Nach dem Training halfen alle beim Saubermachen des Dojos, es wurde kräftig gekehrt, gesaugt, gewischt und Tarzans Tapsen entfernt. Nun war es Zeit, sich wieder zu verabschieden und alle machten sich allmählich auf den Heimweg.

Noch einmal ein großes Danke an Sensei Peter Schömbs, der trotz Knie-OP vor kurzer Zeit das Seminar halten konnte, an Sensei Marcus Neudert und an Kidokan-Leiter Rolf Laufenberg, der uns wieder eine tolle Unterkunft und die Möglichkeit viele Erfahrungen zu sammeln gab.

Steve Mirke (2.Kyu)

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Fûryûinternes Seminar Fallen, Rollen, Werfen und Bodenkampf mit Hendrik Felber in Pulsnitz, 9.-10. September 2006

Vom Werfen und Geworfen-Werden.

Am Samstag war es endlich wieder soweit: Ein Seminar auf Matten in der Pulsnitzer Mittelschule. Dazu muss man wissen, dass wir Königbrücker Karateka sonst nicht eine so große Mattenfläche zur Verfügung haben. Und auch Übungen, die eine eben solche erfordern, sonst keinen besonderen Bestandteil des Trainings darstellen.Trotzdem ist dieses Seminar unter der Anleitung unseres Lehrers Hendrik Felber fast schon Tradition.
Zu Beginn folgte eine Belehrung was diesmal im Vordergrund stehen sollte: Die Aufmerksamkeit. Sowohl auf sich selbst, als auch den oder die Partner. Schnell ist ein Unfall passiert, keiner hat es gewollt, und doch direkt oder indirekt durch Unaufmerksamkeit verschuldet. Gerade beim Fallen, was für einige unter uns noch ungewohnt war, ist ein gewisses Verletzungsrisiko vorhanden, wenn man den Ausführungen der Übungsleiters nicht folgt.
Das Training war systematisch aufgebaut. Zuerst wurde das Fallen allein für sich näher betrachtet. Dabei wurde risikofrei angefangen und sobald man sich an die Bewegungen und damit verbundenen wichtigen Bewegungsprinzipien gewöhnt hatte, wurde entweder die Geschwindigkeit und/oder die Fallhöhe nach eigenem Ermessen erhöht. Das war mir schon seit längerem nicht mehr so bewusst wie an diesem Samstag. Wenn wir die jeweilige Fallschule vorwärts, seitlich bzw. rückwärts durchgenommenhatten, übten wir die gleiche Fallschule unter Zuhilfenahme eines Partners, der uns entsprechend warf. Das war schon schwerer, weil man einerseits einem Partner vertrauen musste, und es zweitens hinnehmen musste geworfen zu werden. Umso mehr man sich dabei sträubte und gar unbewusst wehrte, desto gefährlicher wurde es. Gerade Anfänger, machen es sich oftmals unnötig schwer. Aber auch die Werfenden sind sich manchmal ihrer Verantwortung nicht bewusst. Wie stark werfe ich den anderen? Von wie weit oben? Wie schnell? In welchem Winkel? Das sind alles Entscheidungen, die einen starken Einfluss auf den Übungseffekt von beiden Partnern haben. Entscheidungen, die man so oder so ähnlich auch im sonstigen Karatetraining trifft, nur sind die Konsequenzen beim Werfen schwerwiegender.
Natürlich kam dann noch mehr, aber wen interessiert, was wir genau gemacht haben, kann mich oder einen anderen Seminarteilnehmer fragen, oder noch besser das nächste Seminar in Pulsnitz besuchen. Mir Persönlich machte das Werfen, Geworfen werden, Fallen, die Fallschule, Bodenarbeit in Verbindung mit Hebeln und Würgen, wie immer, viel Spaß. Was man mit seinem Körper so alles machen kann? Was er abhält? Wo die Grenzen liegen? Und wie man diese Grenzen systematisch verschieben kann, ist ein mich immer wieder faszinierendes Thema. Dabei stellte ich zum Beispiel fest, dass ich in meiner Fallschule noch einiges an Sicherheit, durch Routinierung und durch Erhöhen von Geschwindigkeit und Fallhöhe, gewinnen kann. Etwas für mich Interessantes, auch oder gerade weil bald wieder Winter ist und ich gerne, vielleicht schneller a05.01.20ank gebührt allen, insbesondere unserem 05.01.20en haben und somit zu dessen Gelingen beitrugen.

Karsten Ziesche (3.Kyu)

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Fûryûinternes Seminar Fallen, Rollen, Werfen und Bodenkampf mit Hendrik Felber in Pulsnitz, 9.-10. September 2006

Am Wochenende vom 09. bis 10. September war es mal wieder so weit. Die Teilnehmer am Seminar in Pulsnitz kamen aus der Kampfkunstschule Fûryû und dem Asia-Budô-Club Bushidô Pulsnitz. In der ersten Trainingseinheit begannen wir mit ein paar Karaterollen und Fallen nach vorn, hinten und nach links und rechts. Danach ging es gleich zu der Wurf- und Bodenarbeit mit einem Partner. Als Erstes haben wir mit dem Werfen angefangen. Unser Partner sollte uns nach vorne ziehen und mit dem rechten Bein unseren Weg blockieren, so dass wir über sein Bein fallen. Danach sollte der Partner uns über seine Schulter werfen, indem er sich so klein wie möglich machte. Dann folgte das Thema Bodenkampf. Beim Bodenkampf haben wir uns mit Würgetechniken und Hebeltechniken beschäftigt. So ging der erste Trainingtag zu Ende. Am nächsten Tag folgte die dritte Trainingseinheit. Da haben wir alles, was wir in der ersten Trainingseinheit gelernt haben, wiederholt. Wir haben Werfen und Bodenkampf verbunden. Das Werfen über die Schulter haben wir mit einer Hebeltechnik eingeleitet. So verging ein schönes und lehrreiches Wochenende. Wir bedanken uns bei Hendrik Felber .

Robert Dittmann (7.Kyu)

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Kata-Seminar Tekki 1- 3 mit Sensei Christian Lind in Bensheim, 11.-13.August 2006

Lehrgang zum „Eisenreiter“

Der alte Name Naihanchi aus Okinawa bedeutet auch die „Mitte des Schlachtfeldes“. Die Tekki Shodan ist die erste von drei Tekki Kata und wird Meister Matsumura als Schöpfer zugeordnet. Sie besteht aus 29 Bewegungen und lehrt Nahkampfkonzepte. Besonderes Merkmal dieser Kata sind die Seitwärtsschritte und die Stellung Kiba-dachi. Gerade in den Katas wird der friedliche Grundgedanke des Karate Do deutlich, denn jede Kata beginnt mit einer Abwehrtechnik. Kata ist geeignet, Beherrschung der Technik und besonders die innere Haltung zu schulen: Atmung, Ruhe, Gelassenheit, Sicherheit, Entschlusskraft, Kampfgeist, Rhythmus.
Sensei Christian Lind unterrichtete am Samstag zunächst die Details der Form. Im weiteren Verlauf des Seminars kamen dann Bunkaisequenzen als Anwendungsbeispiele in den Blick. Der Sonntag war den Katas Tekki Nidan und Tekki Sandan zum Erlernen des Ablaufes vorbehalten. Gespräche in der Budogemeinschaft ergänzten und bereicherten die körperliche Übung.
Der persönliche Reiz für mich, an diesem Seminar teilzunehmen, bestand in dem Interesse, neue, bisher unbeachtete Detail und Aspekte der Tekki Shodan zu entdecken. Ich stelle bei mir immer wieder fest, dass sich nach „längerem“ Üben einer Kata eine Vertrautheit einstellt, die wenig offen ist für Verbesserung und Vertiefung. Die kritischen und weiterführenden Bemerkungen durch meine Lehrer führen oft erst einmal zu Ablehnung und Unwillen als zu Ansporn. Der Abstand vom heimischen Dojo und das Lernen in einer neuen Gruppe beim Seminar hilft mir, diese Abkapselung aufzubrechen und damit weitere Entwicklungsschritte zu ermöglichen. Somit war das Seminar für mich weiterführend und wertvoll.
Dank gebührt Sensei Christian Lind für die Anschaulichkeit und Tiefe des Unterrichtes.

Ingolf Rusch

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Waffentraingslager mit Sensei Werner Lind und Ursel Arnold in Châtenois, 14. -16.Juni 2006

Am Freitagabend trafen wir - die kleine Gruppe der Kampfkunstschule Fûryû (Lutz, Daniel, Felix) - nach 850km langer zurückgelegter Strecke im “Le Moulin des Moines” im französischen Châtenois ein. Von Hundegebell begrüßt, wurden wir schließlich nach leichten Verständigungsproblemen zwischen Französisch und Deutsch in unsere Wohnungen für das Wochenende einquartiert.
Kurz darauf trafen die ersten Sensei und Schüler aus Bensheim und Speyer ein. Nachdem die Autos entladen wurden, bereiteten wir gemeinsam den traditionellen Bohneneintopf für das Abendbrot vor, das nach Ankunft von Sensei Werner Lind und den restlichen Kobudoka stattfand. Auch die Spinnen, die überall um unsere Wohnungen herum ihrerseits Netze aufspannten, genossen ein Festmahl, indem sie die lästigen Fliegen fingen. Wieder zeigte sich uns am Abend, wie schwer es ist Gespräche aufzubauen und aufrecht zu erhalten.
Wie in allen Trainingslagern begann der Tag mit dem morgendlichen, Kata- Training nur mit der Ausnahme, dass hier nicht die “leere Hand”, sondern die Hand mit Waffe im Vordergrund stand. Danach folgte das Frühstück, an dessen Vorbereitung sich jeder beteiligte und nach dem Verzehr, wie bei allen Mahlzeiten, sich jeder dem Aufräumen anschloss. Beim nächsten Training nutzten wir die Möglichkeit im Schatten hinter den Wohnungen unter Leitung von Sensei Bernd Mautry zu üben, wobei wir an das Frühtraining anschlossen und die einzelnen Techniken der Sai kata im Kihon und Kumite analysierten. Eine längere Pause nutzten wir, um Mittag zu essen und unsere Kräfte durch ein kurzes Nickerchen zu regenerieren. Vereinzelt suchten wir Gespräche mit Sensei Bernd Mautry und den anderen Kobudoka. Das Nachmittagstraining stand ganz im Zeichen der Wiederholung und Verbesserung unseres Kihon waza, des Kumite und der Kata sowie der Vorbereitung der am Sonntag folgenden Prüfung. Auch ein paar Selbstverteidigungssituationen mit Sai wurden uns gezeigt, was neue Möglichkeiten mit der Waffe und Betrachtungsweisen offenbarte. Nach einer Überdosis Tortellini mit Käsesahnesoße am Abend fanden wir uns zusammen, lauschten den Gesängen und Gitarrensolos des Sensei Werner Lind und stiegen dann ein, um gemeinsam zu musizieren.
Nachdem die Nacht neben der Waffe schlafend verbracht war, schloss sich gleich wieder das Morgentraining an, in dem wir letzte Prüfungsvorbereitungen mit Hilfe des Kata- Studiums trafen, aber auch eine Spezialität des Sai übten, nämlich sie als Wurfwaffe zu verwenden. Das letzte Mal für dieses Wochenende standen Nunchaku, Bo und Sai nebeneinander, um den “Alten Weg des Kampfes” (Kobudo) zu gehen. Auf dem Weg, der zurück zu den Wohnungen führte, fingen wir noch einen französischen Leckerbissen - Grillen, aber nicht um sie zum Frühstück zu servieren, sondern für die Geckos von Tatjana und Matthias. Hier erwiesen sich doch die “leeren Hände” besser als die “Hände mit Waffen” zum Fangen der aufgeweckten, kleinen bis größeren Tierchen.
Schließlich nach der Letzten Stärkung stellten sich fünf Kobudoka aus allen vorhandenen Waffengattungen den Prüfern und alle bestanden die Prüfung zum angestrebten Grad. Mit der Urkundenverleihung, dem Einpacken, Ausziehen und der Verabschiedung endete schon wieder dieses Seminar.
Zusammenfassend denken wir, dass es sehr gut war, dass wir vor allem in den Feinheiten der Technik stark korrigiert wurden, sich das Verständnis für die Sai erweitert hat und auch für das Karate, da uns immer wieder verdeutlicht wurde, dass alle Bewegungen dem Karate ähnlich sind, nur mit einer Waffe in der Hand.
Wir danken den Sensei Werner Lind, Ursel Arnold und Bernd Mautry, danken für den “Privatunterricht” unter Sensei Bernd Mautry, der uns neue Motivation und Inspiration zum Sai- Training gab und uns vertrauter mit der Waffe machte.

Felix Hommel und Daniel Kühne

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Wochenendseminar (Schwert, Stock, Karate) mit Michael Frank in Guben, 24. - 25. Juni 2006

Am Wochenende vom 24. bis 25. Juni war es wieder so weit. Das Seminar in Guben begann mit 18 Teilnehmern der Schwert- und Karatekunst. Nachdem wir zwei Stunden, bis 10 Uhr, von Königsbrück aus mit sieben Personen und zwei Autos aufgebrochen und schließlich in Guben angekommen waren, erfolgte nach kurzem Warten auf die anderen Teilnehmer das erste Training.
Nachher begann das große Kochen. Jeder der vier Bungalows versuchte Spaghetti zu erwärmen. Nachdem die Herdplatte nach 15 Minuten ansprang und das Salz Beine bekam, um von Bungalow zu Bungalow zu springen, konnten wir endlich anfangen. Jeder der Bungalows hatte zwei Packungen Spaghetti, die alle an einem kleinen Herd und in noch kleineren Töpfen zubereitet werden sollten. Später stellten wir leider fest, dass es viel zu viel von allem war. Nach einer dreiviertel Stunde saßen dann alle am Tisch.
Gleich nach dem Mittagessen ging es mit dem Training auf einem Berg weiter. Wir mussten erst einen Anstieg von etwa 60° überwinden, bevor wir anfangen konnten. Nach eineinhalb Stunden versuchten alle so schnell wie möglich vor den Fernseher zu kommen, denn wie ihr bestimmt noch wisst, kam um 17 Uhr das Fußballspiel: Deutschland gegen Schweden. Nach dem 2:0 gab es einem riesigen Jubel, und wir saßen danach in einer gemütlichen Runde abends am Esstisch. Nach dem Essen ging es unmittelbar weiter zum nächsten Training am Waldrand.
Zur Abkühlung ging es dann ab 23 Uhr zum kurzen Nachtbaden an den See. Für diejenigen, die dann abends auf Toilette mussten, hieß es „Mit Trainingssachen durch den Polterabend“, denn an diesem Tag gab es eine große Feier auf dem Hauptweg.
Da für manche die Nacht ziemlich kurz war, fiel es ihnen schwer, am nächsten Tag die Augen offen zu halten. Nach dem Frühstück ging es bei hohen Temperaturengleich wieder auf den Berg zum Training.
Für manche Karatekampfschüler war es an diesem Wochenende das erste Mal, dass sie einen Bo (körpergroßen Stab) in den Händen hielten und damit trainierten. Um 13 Uhr war dann leider wieder die Abreise aus Guben angesagt.
So verging ein schönes und lehrreiches Wochenende.

Sandra Burig (9.Kyu)

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Taijiquan-Pfingstrainingslager mit Sifu Gabi & Monika Lind im Schwarzwald, 2. - 5.Juni 2006

Am traditionellen Taijiquan- Pfingsttrainingslager nahmen alle Übenden unserer kleinen Taiji-Gruppe teil. Unter der Leitung von Sifu Gabi Lind und Sifu Monika Lind konnten wir mit weiteren 6 Teilnehmern unseren Übungsstand verbessern, neue Formen erlernen, lehrreiche Gespräche führen. Das Seminar wurde durch Sifu Gabi Lind am ersten Abend durch den Text 45 „Die Sammlung“ aus dem I Ging eröffnet. Die Sammlung der Menschen in Gemeinschaften um einen Führer, Menschen, die sich sammeln, weil sie zueinander passen, moralische Kraft, die gesammelt werden kann, aber auch Streit der innerhalb der Sammlung entstehen kann; dieser Text des I Ging war nach Meinung aller Anwesenden ein sehr passender für unsere Gruppe, für unser Verhalten für die nächsten Tage und unsere Frage „Wie erleben wir die Sammlung, die Gruppe, die Beziehungen innerhalb einer Gemeinschaft und schließlich in der Gesellschaft, die uns alltäglich umgibt?“ Die Klarheit, mit der das I Ging zu uns sprach, war beeindruckend. Im Text 37 „Die Familie“ erklärte es uns die bestehende Situation. Die Familie oder auch die Sippe benötigt für ihren Zusammenhalt eine feste Autorität, Treue, Beharrlichkeit, Regeln, die für Ordnung sorgen. Jedes Mitglied muss innerhalb der Einheit der Gruppe seinen Platz kennen. So konnte jeder seine persönlichen Schlüsse ziehen und sich Ziele zur Umsetzung stecken.
Den Samstag wie auch die folgenden Morgen begannen wir mit einem ausgiebigen Morgen-Qigong bei Sifu Monika Lind, wobei wir zwei Formen der Baduanjin (alte und neue Form) übten. In den folgenden Trainings befassten wir uns sehr ausführlich mit der 13er Form, verbesserten Fehler und arbeiteten an der Grundhaltung. Besonders wichtig ist es immer die Schultern locker hängen zu lassen und die Knie über die Fußspitzen zu halten. In speziellen Anfängerübungen führten wir Fuß, Knie und Hüfte in einer Linie. Für die 13er Form übten wir 5 Anwendungen, die uns den Bezug zur Kampfkunst gut verdeutlichten. Weiterhin arbeiteten wir an der Kurzen Peking-Form und erlernten hier neue Grundlagen.
Bei Sifu Monika Lind erlernten wir die alte Form der Baduanjin („Die acht Brokate“), eine harmonische Reihe von Qigong-Übungen. Die Baduanjin wird in Zukunft fester Bestandteil unseres Trainings sein. Beim abendlichen Gespräch erörterte Sifu Gabi Lind den Unterschied zwischen der linken und der rechten Seite, der männlichen und der weiblichen Seite, dem Yin und dem Yang und die Abhängigkeit bzw. die Beziehung zwischen dem einen und dem anderen. Die Frauen neigen in ihrem natürlichen Verhalten dazu ihr chi über rechts abzugeben während die Männer dies über links tun. So sollten die Frauen instinktiv ihre rechte Hand zuerst auf den Unterbauch (Dantian) legen. Dieser kleine Einblick in die Philosophie des Daoismus zeigte uns die Komplexität der Kampfkunst, die Verwobenheit mit Religion, Geschichte und den Erfahrungen vieler Wege der Selbstverwirklichung.
Sifu Gabi Lind regte die „Extern Übenden“ zur Einführung einer lockeren Gesprächsrunde nach dem Training an, um technische Probleme im Training zu besprechen oder einfach nur zum Austausch persönlicher Themen. Die Bindung in der Gruppe und die Beziehung zum Dojo soll dadurch gestärkt werden.
Wir haben uns in der Familie des BSK sehr wohl gefühlt, wurden angehört, verstanden, ermuntert, kritisiert und unterstützt auf unserem Weg. Anregt durch ein wunderbares Training fühlen wir uns nun gut gerüstet für das Üben zu Hause. Dafür danken wir Gabi und Monika Lind wärmstens.

Irina Felber

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7. Fûryû-Trainingslager Jugend/Erw. mit H. Felber in Schellerhau vom 25. bis 28.5.2006

Am Himmelfahrtswochenende jährte sich das Fûryû-Trainingslager in Schellerhau zum nunmehr siebenten Mal. Bei unserer Ankunft im Schullandheim zeigten sich die Schleusen des Himmels noch gnädig und ließen uns nur in der Kälte stehen, aber das für seine Kapriolen bekannte Schellerhauer Wetter sollte uns auch diesmal nicht enttäuschen. So reichte das Repertoire von angenehm warm und trocken über kühl und feucht bis hin zu kalt und klatschnass. Allerdings war der gute Petrus so nett, nur ein Training ins sprichwörtliche Wasser fallen zu lassen.Da wir heuer aber in relativ kleiner Gruppe ins Erzgebirge gereist waren, ließen wir uns davon auch in diesem Jahr nicht entmutigen und übten im Seminarraum des Mayenhofs.
An die organisatorischen Fragen anschließend gab es das gemeinsame Mittagessen, dem das erste Training, in dem die inhaltliche Ausrichtung für das Wochenende vorgenommen wurde, folgte. Dabei wurde nach Graduierung die entsprechende Shitei-Kata mit dem dazugehörigen Ôyô [entweder elementar oder fortgeschritten als Hômen-Kumite] sowie verschiedene Formen aus Kihon- oder Jiyû-Ippon-Kumite [gegen Mae-, Yoko-, Mawashi- und Ushiro-Geri ] und Verteidigungsformen gegen Kopfstöße, Festhalten und Schläge zum Gesicht geübt.

Den Abend ließen wir mit einem Lagerfeuer und Grillwürstchen ausklingen, die dabei aufkommenden Gespräche drehten sich unter anderem um Musik, ein Thema, das während unseres Aufenthalts relativ viel Spielraum für sich beanspruchte.

Nach kurzer Nacht trat uns der Freitag zunächst mit einem ziemlich sonnigen Gesicht entgegen und machte die müden Geister zusammen mit dem 7-Uhr-Training sehr schnell munter. Im zweiten Vormittagstraining wurden die Kumiteformen des Vortages wiederholt und um diejenigen gegen Jôdan-Oi-Zuki und Chûdan-Oi-Zuki erweitert. Auch die Kata des Vortages sowie die Ôyô als Hômen-Kumite ebenso wie als Goshin-Kumite wurden geübt. Am Nachmittag, der sich bewölkt und wieder regnerisch gab, führten wir die Selbstverteidigungstechniken weiter und verbanden die Einzelangriffe zu Kombinationen, die auch Kansetsu-Waza [Hebeltchniken ] und Nage-Waza [Wurftechniken] enthielten. Im weiteren Verlauf dieser Übungseinheit wandten wir uns auch dem Bô zu, dabei speziell der Kata Gyôshô no Kon und einigen Partnerübungen.

Der Samstag bot gleich zwei unerwartete Attraktionen, je eine zum Beginn sowie zum Abschluss des Tages. Nach der ersten Übungsstunde am Morgen, die wir ob des Wetters im Seminarraum abhielten und deren Inhalt nach den alltäglichen Qi-Gong-Übungen die Kakie nach jeweiligem Wissensstand waren [musikalisch verschiedenartig unterlegt und uns zur Aufgabe gemacht, die Kakie in Tempo und Kraft dem Gehörten anzupassen], nahm ein Hase beim nachfolgenden Frühstück unsere ungeteilte Aufmerksamkeit für sich in Anspruch. Wohl dem Lockruf einer Häsin auf der anderen Seite der Straße folgend, machte sich unser Häschen an die lebensbedrohliche Herausforderung der Passage des Asphaltbandes. Und ganz trickreich und raffiniert schlich sich Freund Hase an die Straße heran, immer wieder Haken schlagend und sich von seinem Ziel abwendend, um seine wahren Absichten zu verbergen, und dann, urplötzlich schlug er zu und querte die völlig überrumpelte Straße, die in seinem Rücken starr vor Überraschung zurückblieb. Ob er dort sein Glück fand, entzieht sich jedoch der Kenntnis der Anwesenden.

Im anschließenden Training, welches, wie sich herausstellte, das letzte dieses Sonnabends sein sollte und in einer Au nahe eines munter vor sich hinplätschernden Bächleins abgehalten wurde, vertieften wir die Kumiteformen, die in den vorherigen Einheiten geübt wurden, so dass die Gruppe, der ich zugehörig, nun das komplette Jiyû-Ippon-Kumite zu repitieren hatte, sowie die Gyôshô no Kon und die dazugehörige, im letztjährigen Schellerhau-Traininsglager entwickelte Anwendung in Partnerübung. Der Nachmittag stand ganz im Zeichen eines kurzfristig anberaumten Fußballspiels, das Kabinettstückchen, Zuckerpässe, den rollenden Felix und eine wahre Torflut sah. Ein Spaß für alle, die mitspielten.

Nach einem kurzen Imbiss eröffnete uns Hendrik die zweite Attraktion des Tages, dass wir nämlich den Abend musikalisch ausklingen lassen würden. Einem Abstecher in die Schellerhauer Kirche folgte die "Geistliche Abendmusik" in der Kirche zu Altenberg. Es zeigte sich, dass dieses architektonische Schmuckstück einen auch akustisch mehr als würdigen Rahmen für die Sangeskünste der Maria-Magdalenen-Kantorei Reinbek darstellte. Tief beeindruckt von dieser gesanglichen Darbietung allererster Güte und auch inspiriert, haben wir uns im Mayenhof dann selbst daran gemacht, bekannte Musikstücke nachzusingen, und die Ergebnisse konnten sich durchaus hören lassen.

In der letzten Übungsstunde des Traininingslagers wurden die Aspekte der vorangegangenen Trainings nochmals wiederholt und gefestigt, Bô-Showkämpfe vorgeführt sowie die obligatorischen Aktionsfotos geschossen. Und dann hieß es schon wieder Abschied nehmen, nachdem alle bei den Aufräumarbeiten mitgeholfen haben und die überzähligen Lebensmittel verteilt waren.
Mein Dank an dieser Stelle an alle Anwesenden: Hendrik, den drei Shodan für ihr Lehren & den anderen Mitstreitern für das miteinander Üben.

Und somit verabschiede ich mich mit dem von Ricardo geprägten geflügelten Worten des Trainingslagers: „... und weg!“

Enrico Frank

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1. Fûryû-Kindertrainingslager mit Hendrik Felber am 29./30.4. 2006 in Schellerhau

Im kleinen Aufenthaltsraum des Mayenhofes wurde nach kurzer Führung durch das Haus für die Kinder, dem Zimmerfinden und Bettenbeziehen das erste große Kindertrainingslager eröffnet, wobei den Kindern kurz der Ablauf und die Regeln erklärt wurden. „Groß“ war das Trainingslager deshalb, weil es das erste mal für die Kinder war, dass sie sich über ein Wochenende nur mit Karate beschäftigten, fern von daheim. Dabei waren zehn Kinder aus der Dienstag- und Freitaggruppe, die von Hendrik unterrichtet wurden. Anja, Daniel, Karsten und ich standen ihm immer zur Seite. Die Assistenten waren besonders gefordert, da Hendrik sehr oft Freiräume ließ und Aufgaben stellte, bei denen wir uns einbringen und beim Unterrichten von Kindern behaupten konnten. Zudem standen wir den Kindern beim Essenkochen, Bettenbeziehen und anderen Problemen und Fragen zur Seite, wobei sie schon einen großen Teil selbst bewältigen mussten.

Um 10.30 Uhr fand dann das erste Training im Wald statt, was für alle gleichermaßen ungewohnt wie reizvoll war, die Techniken dabei noch am Hang, auf Waldboden, in Schuhen und im leichten Regen zu üben, wobei gleich die Wettertauglichkeit der Trainingsachen auf die Probe gestellt wurde. Bei einem kleinen Spiel wurden anschließend die Versteckkünste der Kinder als auch die Aufmerksamkeit der Übungsleiter beansprucht. Während wir etwa zehn Sekunden den Blick von den Kindern abwandten, sollten sie sich hinter einem Baum verstecken. Wen wir dann vom selben Fleck aus erkennen konnten, was sehr schwierig war, da man immer nur schmale Streifen der Kleidung hinter den Bäumen sah und daran sofort denjenigen identifizieren musste, hatte verloren. Manchmal war es erstaunlich, wie gut sich die Kinder versteckten, was man bemerkte, als sie plötzlich hinter den Bäumen, welche mitunter sehr nah waren, hervorsprangen. Das erste Traing endete mit Partnerübungen. Nach so vielen Anstrengungen kam das Mittagessen genau richtig, das Anja und Karsten vorbereitet hatten. Hier wurde, wie auch bei allen anderen Mahlzeiten auf beste Tischmanieren geachtet; alle warteten trotz Hungersmit dem Essen, bis selbst der letzte etwas auf dem Teller hatte, jeder bot zuerst seinem nächsten etwas an, bevor er selbst nahm und erst nach dem Tischspruch „Itadakimasu!“ (Guten Appetit!) wurde begonnen.

Das Wetter schlug wie erwartet vom Regen in Schnee um, weshalb die nächste Trainingseinheit im Haus stattfand, die durch Partnerübungen bestimmt wurde. Eine kurze Pause mit Tee und Kuchen diente dem Erzählen einer Geschichte, bei der ein wesentlicher Lehrsatz des Karate dô auch für Kinder gut verständlich erklärt wurde. Die Bewegungsformen des KarateKata – beginnen stets mit einer Verteidigung und keinem Angriff, was auf japanisch soviel wie „Karate ni sente nashi.“ bedeutet. Dahinter verbirgt sich das Karate nur der Verteidigung dient. Im Weiteren, dass im Leben ein gewaltvolles Verhalten auf eine Aggression soweit wie möglich verhindert oder vermieden werden sollte. Auch ist ein aggressives Verhalten aus reiner Lust falsch, was dem ersten Angriff gleichkommt. Würde sich jeder an solch eine Regel halten, wäre selbst die Verteidigung unnötig. In einer weiteren Karate-Geschichte wurde darauf aufmerksam gemacht, dass Ordnung im Leben etwas Schönes und Förderliches sein kann, sei es beim Sauberhalten des Karate-Anzuges, des Zimmers oder beim ordentlichen Hinstellen der Schuhe beim Betreten des Mayenhofes oder eines anderen Hauses.

Da vor dem Abendessen ein wenig frische Luft gut ist, ging Hendrik mit den Kindern noch kurz raus. Die Assistenten sollten nach ein wenig Küchenarbeit nachkommen, um dann, wie sich herausstellte in eine hinterlistige Falle zu tappen, in der wir mit reichlich gut vorbereiteten Schneebällen beschossen wurden. Der Abend klang mit Spielen aus, bei denen das Reaktionsvermögen und die Gelenkigkeit gefragt waren, wobei es auch noch sehr viel zu lachen gab, doch 21.30 Uhr wurde die Nachtruhe verhängt und die Kinder mussten zu Bett gehen, während Hendrik, Anja, Daniel, Karsten und ich noch ein wenig saßen, Gedanken und Eindrücke austauschten und über „alte Zeiten“ sprachen.

Frisch und munter am Sonntag erfüllte, wie immer, das Morgentraining um 7 Uhr den Zweck, den Kreislauf in Schwung zu bringen, den optimalen Start in den Tag zu geben und natürlich den Appetit auf das Frühstück wachsen zu lassen. Nach eben diesem sollte noch ein wenig Karate-Theorie behandelt werden. Die Kinder lernten die japanischen Schriftzeichen für Karate dô, wiederholten „die Vokabeln“ der letzten Tage und lernten noch Genaueres über unseren Stil (Shôtôkan Kenpô Karate). Auch im letzten Training im Freien wiederholten sie noch einmal alles bisher Geübte. Die allerletzte Übung sollte das Zusammenlegen des Karate-Anzuges sein, wobei sie hier sahen, was sie am Vortag in der Geschichte hörten, nämlich, dass Ordnung etwas Praktisches sein kann. Der Anzug ist gut verpackt, geschützt und nimmt wenig Platz weg. Gleiches galt für das Packen der Tasche. Die Sachen waren vor dem Auspacken gut zusammengelegt, also sollten sie aus platzsparenden Gründen auch wieder zusammengelegt eingepackt werden. Da die Kinder ihre Zimmer und das Haus sauber vorfanden, sollten sie sie auch wieder sauber für die Nachfolger zurücklassen, deshalb packte zum Schluß jeder mit an, um einen kleinen Teil zu leisten.

Auch die Kinder konnten spüren, wie rasch so ein „Karate-Wochenende“ vorübergeht, aber es gab viel zu lernen und zu lachen. Mir selbst hat es auch sehr viel Spaß bereitet, ein Wochenende mit unserem „Karate-Nachwuchs“ zu verbringen und ich würde nicht zögern wieder teil zu nehmen, auch über mehrere Tage. Stolz hielten die Kinder ihre Urkunde für die Teilnahme am „1. Großen Kindertrainingslager“, die sie noch von uns verliehen bekommen haben, in ihren Händen. Stolz schauten auch die inzwischen angekommenen Eltern und warteten bis zur Abfahrt wissbegierig darauf, was ihre Schützlinge denn in den beiden Tagen erlebt haben. Es gab für die Eltern sicherlich viel zu hören. Zum Schluß ein paar Antworten der Kinder auf die Fragen: "Wie hat dir das Trainingslager gefallen? / Was fandest du besonders gut?":

Max Lehmann: „Ich fand die Zimmer mit den Doppelstockbetten und daß wir draußen trainiert haben gut.“

Pascal Querfurth : „Das Training war gut und der Schnee war schön.“

Frank Wagner: „Der Schnee im April und die Schneeballschlacht fand ich gut, außerdem, dass wir draußen und am Hang trainiert haben.“

Stella Uebelmann: „Mir hat es gut gefallen. Die Schneeballschlacht und das Essen waren gut.“

Daniel Pönisch: „Es hat mir richtig gut gefallen. Die Schneeballschlacht fand ich sehr gut.“

Max Menzel: „Mir hat gefallen, dass wir im Freien trainiert haben, dann die Schneeballschlacht und die Spiele, und alles hat mir sehr gut gefallen.“

Eric Malczyk: „Das Trainingslager hat mir gut gefallen, ich fand die Schneeballschlacht und das Essen gut.“

Resi Zschischang: „Mir hat es sehr gut gefallen, die Schneeballschlacht und das Trainging haben Spaß gemacht.“

Robert Phillip: „Wenn ich es benoten sollte, würde ich eine 1+ geben. Besonders die Schneeballschlacht hat mir gefallen.“

Nils Trautmann: „Sehr gut hat es mir gefallen. Besonders die Schneeballschlacht und das lange intensive Training waren gut. Weil man sich ein ganzes Wochenende mit Karate beschäftigt hat, konnte man viel lernen.“

Felix Hommel

 

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Seminar Wildgans-Qigong mit Shifu Gabi Fischer-Lind am 22./23.4.2006 in Bensheim

Vom 22. bis 23. April dieses Jahres hatte ich die Möglichkeit mit ca. 15 weiteren Teilnehmern an einem Wochenendseminar zum Thema „Wildgans-Qigong“ unter Leitung von Gabi Fischer-Lind im Budokan Bensheim teilzunehmen.

Viele Qigong Systeme haben Tiere als Vorbild. Wildgans Qigong wird auch Dayan Qigong genannt. Die Wildgans gab dieser Qigong- Form den Namen wegen der Eleganz und der enormen Energie, die in den Bewegungen liegen. Die Wildgans ist ein sehr starker Vogel, der die langen Reisen als Zugvogel nur mit viel Energie überstehen kann. Das Wildgans-Qigong wurde im 12./13. Jahrhundert entwickelt und über Jahrhunderte nur im Geheimen weitergegeben. Es wird in einer Form mit 64 Bewegungen geübt. Diese Form dauert etwa 10 bis 12 Minuten. Die Bewegungen wirken anfangs merkwürdig. Es werden langsame und schnelle Bewegungen ausgeführt. Die Hände werden genutzt, um Energiepunkte und Meridiane zu stimulieren. Der Geist ist bei allen Bewegungen dabei, bei den äußeren wie bei den inneren. Negatives Qi wird aus dem Körper ausgeleitet und positives Qi aufgenommen. Die langsamen Bewegungen massieren und stimulieren die inneren Organe. Zum Üben der Form kamen Gespräche über die Zusammenhänge zwischen inneren und äußeren Übungen. Diese komplizierte Form kann in einem Wochenendseminar nur als Grundlage erlernt werden. Daran muss sich intensives Üben und weitere theoretische Vertiefung anschließen.

Ich bin dankbar für die gewonnenen neuen Erkenntnisse und die erlebte Gemeinschaft. Besonders wird mir die Übungseinheit am Sonntagvormittag in den Weinbergen oberhalb von Bensheim bei herrlichem Wetter in Erinnerung bleiben.

Ingolf Rusch

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Karate-Seminar mit den Sensei Christian Lind & Marcus Neudert in Schmölln, 25./26.3.2006

Samstag:

Vom Wetter her stand das alljährliche Seminar in Schmölln unter keinem guten Stern. Pünktlich mit dem Eintreffen aller Seminarteilnehmer begann es herzlich zu regnen und hörte auch bis in den späten Nachmittag nicht auf. Nach der Begrüßung und dem Regeln der organisatorischen Dinge wurde keine Zeit verloren und das Training um 11 Uhr begann. Die erste Über 05.01.20 r rechten Hallenhälfte hatte sich das Parkett durch die Kälte und die Nässe zu einem langen Hügel gehoben. Deshalb wurden die Mannschaften geteilt und man musste aufpassen, dass man nicht auf die Erhebung trat. Das erste Training stand im Zeichen des Tsuki. Es wurden zum Teil Tsuki-Varianten behandelt, die man nicht in jedem Training übt, wie der Furi-Zuki oder der Mawashi-Zuki. Sensei Marcus und Sensei Christian erklärten den Zusammenhang von Ura-Zuki, Tate-Zuki und Choku-Zuki. Ura- und Tate-Zuki liegen auf derselben Linie wie ein gewöhnlicher Tsuki. Es richtet sich aber nach der Distanz zum Gegner, welchen man wählt. Der Ura-Zuki ist für sehr kurze Distanzen und sehr stark, da er direkt mit dem Hara verbunden ist. Wird der Ura-Zuki weitergeführt gelangt man automatisch in den Tate-Zuki und von da in den Choku-Zuki. Man sollte nicht darüber nachdenken müssen, welchen man benutzt, sondern die Intuition für die Situation muss ausschlaggebend sein. Es war auf jeden Fall sehr spannend diese Varianten in der Partnerübung auszuprobieren. Nach dem Training war eine Stunde Mittagspause, bevor es in die Keri-Übungen ging. Sensei Christian betonte, dass es sehr wichtig ist, die Fußtritte sauber auszuführen, da man sonst schneller Probleme mit der Hüfte bekommen kann. Zum Beispiel beim Yoko-Geri hat der Partner einen Stock vor sich gehalten über den es sauber zu treten und zurückzuziehen galt. Die exakten Ausführungen der Techniken gelten hauptsächlich dem Verständnis der Bewegung sowie der Entwicklung des maximalen Kime unter optimalen Voraussetzungen. Im Kampf dagegen wäre so eine Technik zu langsam und zu leicht zu durchschauen. Daher kann man sie in so einer Situation schneller ausführen, auch wenn man dabei Einbußen in der Kraftübertragung hat. Allerdings wäre die Technik ohne genaues Studium noch viel schwächer.

Des weiteren wurden behandelt: Mae-Geri keage/kekomi; Mawashi-Geri; Ushiro-Geri und Mikazuki-Geri, zuerst im Kihon und später mit dem Partner. Nach dem Training wurden Roster und Steaks organisiert, die sich zu den leckeren Salaten gesellten. Während einige mit Grillen beschäftigt waren, hielt Sensei Marcus das erste theoretische Seminar ab.  Beim Grillen hatten wir noch mal richtig Glück gehabt, dass der Regen nur die Nachbardörfer heimgesucht hatte. Als alle mit Essen fertig waren, gab es überall eifrige Plaudereien, so dass der ganze Aufenthaltsraum von heiterem Stimmengewirr erfüllt war. Mit der Zeit wurde es immer stiller und das eigentliche Hauptgespräch am Abend war geboren. Es ging zum Teil um das allseits beliebte Thema, welche Kampfsportart oder Kampfkunst die bessere sei. Dabei
betonten die Sensei, dass es nicht darauf ankommt, zwischen stärker und schwächer, zwischen Sieg und Niederlage zu unterscheiden. Man muss sich die Kampfkünste wie einen Berg vorstellen, den alle erklimmen wollen. Die unterschiedlichen Arten sind mit verschiedenen Bergpässen vergleichbar, die anders verlaufen aber dennoch das gleiche Ziel haben, den Gipfel. Steht man erst einmal oben, ist es egal, welchen Pfad man genommen hat. Es ist jedoch wichtig, sich irgendwann für etwas zu entscheiden und in die Tiefe zu gehen. Wenn man sich von allem etwas nimmt, wird man vielleicht technisch gut aber man bleibt oberflächlich und verfehlt das Ziel einer Kampfkunst. Es wurde noch sehr viel besprochen, allerdings wäre es zu umfangreich, alles wiederzugeben. Die meisten wollten nichts versäumen, auch wenn sie gegen die Erschöpfung des Trainings ankämpften. Nur wenige blieben bis zum Schluss; hier wurden dann lustige Geschichten erzählt und ein bisschen aus dem Nähkästchen geplaudert, bis ca. um eins die letzten in ihre Schlafsäcke krochen und die Stille nur noch von Geschnarche und Gebrabbel unterbrochen wurde.

Sonntag:

Um eine Stunde bestohlen und von klammer Kälte durchdrungen, regte sich das Leben im Kidokan kurz nach acht Uhr. Verschlafen versuchten sich die meisten auf dem Weg zum gemeinsamen Frühstück richtig wach zu bekommen. Nachdem die Ereignisse der letzten Nacht  zur Belustigung beim Frühstück beigetragen hatten, ging das Seminar in die Endrunde. Dieses Mal übernahm Sensei Marcus das Training allein, da Christian mit einer Erkältung und Fieber im Bett lag. Er kam etwas später zum Zuschauen. Der Inhalt  dieser Trainingseinheit beschäftigte sich mit der Überbrückung von Distanzen, also
mit verschiedenen Körperbewegungen, den Tai-Sabaki. Zuerst liefen wir Yori-Ashi und Suri-Ashi im Kihon. Gerade beim Yori-Ashi wurde darauf hingewiesen, dass man einen energischen Schritt machen soll um die Distanz so zu überbrücken, dass der Gegenüber reagieren muss, um nicht getroffen zu werden. Nachdem wir uns mehr oder weniger eingelaufen hatten, wurde die Gruppe in Oberstufe und Unterstufe getrennt. Für uns, die Unterstufe, wurden die Tai-Sabaki in verschiedene Goshin-Formen gepackt. Die Sequenzen wurden daher so verändert, dass die Prinzipien auf die bisher bekannten Bewegungsabläufe
übertragen werden konnten. Das hatte zur Folge, dass sich ein ganz anderes Bewegungsgefühl eingestellt hat. Wir standen uns nicht mehr nur starr gegenüber, sondern hatten uns vermehrt frei zu bewegen. Was nicht unbedingt einfacher war. Als Angreifer war es wichtig, seinen Gegner in Bedrängnis zu bringen, ihn zu treiben, so dass es sehr schwer für ihn war, einen Gegenangriff zu starten. Nach zwei Stunden Studium und Partnerübungen ging allerdings auch dieses Training dem Ende zu. Als Abschlussworte sagte Sensei Marcus:

„Das Seminar beginnt eigentlich erst jetzt für euch, da ihr die Dinge, die ihr hier gelernt habt, mit nach Hause nehmen und euch mit ihnen weiterentwickeln sollt. Geht nicht ins Dojo und übt Tsuki genauso weiter wie bisher, als wäre nichts gewesen, das ist nämlich kein Fortschritt. Ebenso wird sich der Fußtritt oder der Fauststoß nicht wesentlich durch ein Wochenendseminar verbessern, sondern nur dadurch, dass ihr die Anregungen und Details mit ins nächste Training nehmt und auf eure Technik übertragt.“

Danach putzten alle gemeinsam das Dojo und versammelten sich davor, ehe es hieß: Segel streichen. Besonderer Dank gilt Sensei Marcus Neudert und Sensei Christian Lind, die dieses Seminar geleitet haben, sowie Rolf Laufenberg. Ohne ihn hätte es sonst kein Seminar gegeben. Vielen Dank, auch im Namen aller Furyu-Seminarteilnehmer.

Matthias Heschel

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Seminar Kihon 1: Tsuki waza & Uke waza. Mit Sensei Schömbs und Chr. Lind, 10.-12.2.2006

Hendrik, Felix und ich fuhren am Freitag Nachmittag gegen 16 Uhr in Königsbrück los. Aufgrund des Schnees auf der Autobahn und eines schweren Verkehrsunfalls, der uns kurz vor Bensheim nochmals drei Stunden Wartezeit bereitete, kamen wir erst Samstag früh gegen 2 Uhr im Budokan an.

Als wir am Morgen am Frühstückstisch saßen, erfuhren wir, dass Sensei Werner Lind aufgrund von Fieber das Seminar leider nicht selbst leiten konnte. Schließlich übernahm Sensei Christian Lind gemeinsam mit Sensei Peter Schömbs und Sensei Ursel Arnold die Trainingsleitung.
Im ersten Training beschäftigten wir uns vorwiegend mit den Grundlagen der Tsuki waza.Sensei Christian Lind wies besonders auf die Bedeutung der Einheit zwischen Technik und Fußbewegung hin. Es muss eine Harmonie zwischen Tsuki und Sabaki geben. Weiterhin erklärte er, wie die Faust beschleunigt werden muss. Er verglich dabei die Beschleunigung der Faust mit der Beschleunigung eines Hundertmeter-Läufers. Der Hundertmeter-Läufer hat bei ca. 60m seine maximale Geschwindigkeit erreicht. Der Tsuki aber soll nicht am Anfang so schnell wie möglich beschleunigt werden, sondern gleichmäßig, so dass am Ende der Technik die maximale Geschwindigkeit erreicht wird. Daraufhin übten wir die verschiedensten Tsuki. Choku zuki, Mawashi zuki, Furi zuki und Kagi zuki wurden behandelt.
Nach der Mittagspause begannen wir noch mal mit einer Partnerübung zum Kagi zuki. Anschließend übten wir noch Age zuki, Kakushi zuki, Otoshi zuki, Hasami zuki und Teisho zuki. Alle Tsuki wurden zunächst im Kihon geübt, sowohl aus dem Stand als auch in der Bewegung und nachher in eine Partnerübung eingebracht, um trotzdem die Anwendung der studierten Technik nicht zu vernachlässigen. Im Anschluss darauf bestand noch die Möglichkeit, Bôjutsu oder Ninjutsu zu trainieren.Nachdem das Training vorbei war, fanden wir uns im Aufenthaltsraum ein. Der Abend wurde relativ kurz, da nur wenige länger blieben. Wir unterhielten uns über Trainingsführung, Gruppeneinteilung und die unterschiedlichen Ansichten über Karate.

Am Sonntag beschäftigten wir uns im Training nun hauptsächlich mit den Uke waza. Sensei Peter Schömbs erklärte zuerst die Grundlagen. Unter anderem, dass bei den ersten beiden Dritteln der Bewegung eingeatmet wird und nur im letzten Drittel ausgeatmet. Anschließend versuchten wir diese Grundlagen beim Gedan barei, Soto uke und Uchi uke umzusetzen. Alle Techniken wurden wieder zunächst im Kihon geübt und danach mit dem Partner. Um in dem dreistündigen Training die Konzentration beizubehalten, wurde in der Mitte eine kurze Pause gemacht, die allerdings länger als geplant wurde, da sich im Pausenraum ein Gespräch entwickelt hatte.
Nach der Pause begannen wir mit Age uke, bei dem Sensei Peter Schömbs besonders darauf hinwies, sich nicht selbst beim Ausholen der Technik zu behindern. Auch Shuto uke, Nagashi uke, Tekubi kake uke und Juji uke wurden noch besprochen. Das Training endete abrupt und man musste sich damit abfinden, dass das Seminar schon wieder vorbei war. Alle halfen das Dojo zu putzen und wir versammelten uns wieder im Aufenthaltsraum. Nachdem wir uns verabschiedeten, fuhren wir nach Hause und schafften es sogar in weniger als der Hälfte der Anreisezeit wieder da zu sein.

Wir bedanken uns für dieses wunderbare Seminar beim Budokan Bensheim.

Steve Mirke

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Fûryû-Kangeiko mit Sensei Marcus Neudert und Hendrik Felber in Neukirch, 6. - 8.1.2006

Wie in den beiden vergangenen Jahren fand kurz nach Neujahr nun schon traditionell das Oberstufentrainingslager in Neukirch statt. Es stellt somit die erste feste Größe im Fûryû-Jahr dar und gehört zu jenen Wochenenden, die ich nicht mehr missen möchte. Bis zum späten Abend reisten alle Beteiligten an. Ich war verwundert, als ich bemerkte, dass wir das gesamte Wochenende dieses schöne Gebäude mit seiner wunderbaren Lage allein bewohnten, was das erste Mal der Fall war. Ein weiteres „erstes Mal“ bestand darin, dass alle Fûryû-ka der Oberstufe zu diesem Trainingslager anwesend waren und, was uns - denke ich - alle sehr gefreut hat, unsere beiden Lehrer Sensei Marcus Neudert und Hendrik Felber . Der Ankunftsabend gestaltete sich als äußerst amüsant. Bei Whisky und Wein wurde so manche alte Geschichte erzählt und man plauderte sozusagen aus dem „Nähkästchen“.
Der darauffolgende Morgen machte dem Namen dieses Wochenendes alle Ehre, denn es war eiskalt und dunkel. Mit der jeweiligen Prüfungskata und einigen Kakieformen „taute“ dann jeder endgültig auf. Technisch spielte die Grundschule die vordergründige Rolle. Auch nach Jahren der Übung ein und derselben Technik, ist es doch immer wieder notwendig auf alle Feinheiten zu achten und die Bewegung neu zu ergründen, um letztlich durch eine große Summe an Erkenntnissen zum eigentlichen Verständnis zu gelangen. Gerade für fortgeschrittene Karateka ist es wichtig eine äußerst saubere Grundschule zu beherrschen, um sich dann mit darauf aufbauenden Themen zu befassen. Sensei Marcus wies auch ausdrücklich darauf hin, dass die Oberstufe das „technische Aushängeschild“ einer Schule ist und dem auch voll gerecht werden muss.
Doch wäre die Gemeinschaft nur halb so wertvoll, wenn man die meiste Zeit der Übung im Schnee widmet. Jeder merkt an so einem Wochenende deutlicher als sonst, wie wichtig die Gruppe ist und dass die Harmonie in der Gemeinschaft nur durch richtiges Verhalten und Einbringen jedes einzelnen gegeben sein kann. Das bedeutet, „wenn Trainingslager ist, ist die ganze Zeit Trainingslager.“ Dies mag selbstverständlich klingen, doch verlangt dies eine beständige Aufmerksamkeit, welche gerade dadurch geschult wird. Somit stellt sich ein freier Nachmittag in so mancher Hinsicht als Herausforderung dar. Viele nutzen ihn in irgendeiner Art und Weise zur Beschäftigung mit der Kampfkunst. Hier standen die drei neuen Schwarzgurte helfend und beobachtend zur Seite. Hendrik zeigte einige sehr sehenswerte Videos, wobei es trotz äußerst spektakulärer Ausschnitte dem einen oder anderen schwer fiel, die Augen offen zu halten ;-)

Nachdem einige nach einem Sauna-Gang durch ihre fast glühenden Körper den Schnee vor der Haustür zum Schmelzen gebracht hatten, konnte gemeinsam gegessen und der Abend genossen werden. Ein sehr aufschlussreiches und zum Nachdenken anregendes Mondo entstand. Neben den bereits genannten Inhalten, waren auch auf „theoretischer“ Seite Grundlagen im gemeinsamen Miteinander ein Thema. Die Lehrer äußerten sich ergänzend zu diversen vergangenen Situationen, aber auch in Hinblick auf die Zukunft oder über Dinge mit allgemeiner Gültigkeit. Ein Beispiel ist die Frage „Wann bin ich Schüler eines Lehrers?“ Schon allein diese Frage zieht zehn weitere nach sich. Ich denke, dass man sich über die gesagten Aspekte eine ganze Reihe von Gedanken machen kann und sollte. Doch soll dies nicht den Anschein erwecken, dass nur Ernsthaftigkeit bestand oder in Zukunft bestehen sollte. Das Gegenteil ist der Fall. Im Verlauf des Abends wurde noch manches Mal herzlich gelacht. Der Sonntagmorgen ließ nicht lange auf sich warten und das lebenslange Studium wurde „erst einmal bis Mittag“ fortgesetzt.Der Dank gilt an dieser Stelle Sensei Marcus und Hendrik für ihre Bereitschaft, uns an ihrem Wissen und ihren Fähigkeiten, aber auch an ihren persönlichen Erfahrungen und Erlebnissen teilhaben zu lassen, welche uns alle beständig voranbringen. Weiterhin ist Ingolf zu danken, der uns dieses Wochenende ebenfalls zum wiederholten Male mit ermöglicht hat.
Ich hoffe die Zeit intensiv genutzt zu haben und die Gedanken in Zukunft zu verarbeiten und vor allem Gebrauch von ihnen zu machen.

Ricardo Joffe

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Fûryû-Kangeiko: Nachsinnen über zwei Tage

Unbequem - die schwangere Ehefrau zurückzulassen

Unbequem - die kleine Tochter ein Wochenende nicht zu sehen

Unbequem - die heranwachsenden Kinder der Gattin anzuvertrauen

Unbequem - der Vordiplomvorbereitung zu entsagen

Unbequem - die Abiturfülle hinter sich zu lassen

Unbequem - die 500 Kilometer triste Strecke von Rügen doppelt zu fahren

 

Mit Mühe verbunden - den schneebedeckten, steilen Berg zu erklimmen

Mit Mühe verbunden - auf seinen Nächsten einzugehen

Mit Mühe verbunden - ein offenes Herz und Ohr für den Anderen zu haben

Mit Mühe verbunden - sich nicht zurückzulehnen und nur zu nehmen

Mit Mühe verbunden - siebenmal zu fallen und achtmal aufzustehen

Mit Mühe verbunden - sich waschen zu lassen und dabei nass zu werden

Mit Mühe verbunden - die Morgendämmerung außerhalb des warmen Bettes zu erfahren

 

Dankbar - ankommen und geborgen sein

Dankbar - den Wert des herzlichen Gespräches kennen lernen

Dankbar - Sorgen und Ängste zu teilen und ernsthaften Rat zu empfangen

Dankbar - einen Fehler nicht als Abschluss sondern Neuanfang zu betrachten

Dankbar - Kritik, die nicht der Verletzung dient, sondern dem Fortschreiten

Dankbar - gehalten werden

Angela Mögel

„Die reizvolle, nie erlahmende Unterhaltung umfasste die verschiedensten Themen. Leicht wie Pfeile trafen die Worte ihr Ziel.Sie sprachen über ihre Arbeiten und beratschlagten sich mit der bewundernswerten Aufrichtigkeit der Jugend. Handelte es sich um eine ernste Angelegenheit, so gab der Opponent seine Meinung auf, um sich in die Gedanken seines Freundes zu versetzen, dem er umso besser helfen konnte, als er das fremde Anliegen oder das fremde Werk unparteiisch beurteilte. Fast alle waren ruhig und tolerant, was ihre Überlegenheit bewies.Der Neid, jener schreckliche Schatz unserer getäuschten Hoffnungen, unserer verletzten Ansprüche, war ihnen fremd.Die Vertraulichkeit schloß das Bewusstsein des eigenen Wertes nicht aus, und jeder hatte große Achtung vor dem Anderen.“ (Honoré de Balzac, Verlorene Illusionen)

 

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05.01.20