.FURYU - GESCHICHTE.
 
Betrachtungen 2009

 

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2009

 

Kyû-Prüfungen und Weihnachtsfeiern am 18./19.Dezember 2009

Es genügt, frei zu sein von Liebe und Hass,
Damit die Einsicht sich zeigt,
Unvermittelt klar,
Wie das Licht des Tages in einer Höhle

Shinjinmei

Wozu dienen Prüfungen - es gibt der Antworten viele - und doch, man will sie nicht wahrhaben. Man kann sich drehen und wenden, Prüfungen sind unumgänglich. Immer und immer wieder. Prüfungen sind etwas Besonderes. Die Lehrer, die dich prüfen, dir sonst vertraut in ihren Karateanzügen, stehen in feierlichen dunklen Anzügen in einer Reihe vor dir und den anderen Mitprüflingen. Das schafft die notwendige Atmosphäre zum Anlass, aber auch Abstand und Neutralität. Die Verbeugung - eine gegenseitige Respektbezeugung - es kann beginnen.
Im Herbst 2005 wurde die Anfänger-Erwachsenengruppe ins Leben gerufen. Zu Beginn waren wir ca. zehn neue Schüler. Unser Training fand in der Sporthalle hinter der Käthe-Kollwitz-Straße statt. Christopher unterrichtete uns, Daniel, Felix, Steve, Karsten - der harte Kern, der immer da war. Irgendwann die erste Kata - wohin, in welche Richtung, nach links oder rechts - wir lernten und konnten doch nicht verstehen. Ging es unseren Lehrern mit uns ähnlich?
Als erstes werden die Schüler des 9. und 8. Kyu der Erwachsenen- und Kindergruppen geprüft. Faszinierend für mich, dass die Kinder in den Prüfungen völlig unbedarft beginnen. Sie wenden das Gelernte an. Sie fragen sich nicht, wie die Stellung am Ende aussieht und ob sie vielleicht Teile der einen Kata mit der anderen verwechseln könnten.
Im Leben ist es oft so, dass die ältere Generation der jüngeren Ratschläge erteilt. Im Karatetraining ist es anders: Es gibt Lehrer und es gibt Schüler. Und es gibt Respekt. Das Alter spielt keine Rolle - dem Schüler werden Fehler unmittelbar und ehrlich genannt. Man kann es für sich annehmen oder auch nicht, das ist die Freiheit. Besteht Vertrauen zwischen Lehrer und Schüler, ist man für jeden Fehler und für jeden Hinweis dankbar. Es besteht die Chance, an sich zu arbeiten und eigene „Baustellen“ zu beseitigen. So habe ich es bisher erlebt und empfunden.
Dann werden wir, die Schüler für den 7. Kyu, aufgerufen. Kihon, der erste Teil, Grundschule. Aufstellung der Größe nach. Oi zuki nach vorn, wie sich herausstellt, zu schwach, zu schlecht - alles gegeben? Es geht weiter, eine Aufgabe löst die andere ab. Beginnt der Kopf zu blockieren, versagen die einfachsten Dinge. Erst allmählich gewinnt die Konzentration die Oberhand, der Druck hat sich ein wenig gelegt. Trotzdem - man merkt sehr wohl die eigenen Fehler, und die muss man im Nachhinein für sich selbst aufbereiten. Die Prüfung - dient sie damit auch ein Stück für sich selbst? Am Ende werden japanische Begriffe überprüft, nicht alle können von den Schülern übersetzt werden - und doch sind sie eine wichtige Voraussetzung für das Verstehen und Ausführen der Techniken. Nach fast einer Stunde ist unsere Prüfung beendet. Wir sind erleichtert und doch gespannt, ob wir es geschafft haben. Nach einer kurzen Pause und der Zwischenauswertung für die Kinder werden anschließend die höher graduierten Schüler geprüft. Je höher der Fortschritt, desto schwieriger ist die Prüfung. Es wächst die Achtung, man begibt sich als Zusehender auf die Seite des zu prüfenden Schülers und hofft auf einen guten Verlauf.
Am Ende haben wir es alle geschafft. Wir haben die Glückwünsche der Lehrer und unsere Urkunden sowie die Prüfungsbögen entgegengenommen. Und jetzt, alles gut? Nein, es bleiben Fragen und Zweifel. Später wird mir Thomas sagen, den Gelbgurt darf man zwar tragen, aber man hat ihn noch nicht wirklich. Noch nicht wirklich? Man wird ihn sich erst im Laufe seiner weiteren Trainingszeit erarbeiten. Diese Antwort kann ich gut für mich annehmen, danke Thomas.
Im Anschluss an die Prüfungen konnte dann die Weihnachtsfeier stattfinden. Die Jungen der Jugend-/Erwachsenen-Mittwochsgruppe hatten dafür bereits seit längerer Zeit die notwendigen Vorbereitungen getroffen. Daniel eröffnete die Weihnachtsfeier offiziell und damit auch das durch zahlreiche Koch- und Backkünste entstandene Buffet. Nach dem Abendessen erhielt jeder Furyuka einen zweiseitigen Fragebogen mit den verschiedensten Quizfragen. Diesen galt es auszufüllen und wieder zurückzugeben. Die Gewinner erhielten kleine Preise.
Das Räuberwichteln wurde in diesem Jahr mit dem „Erwürfeln“ der Geschenke geringfügig verändert. Das Würfeln einer „6“ wurde mit einem Geschenk belohnt, was zwangsweise dazu führte, dass einige Furyuka mehrere und andere keine Geschenke für sich vereinnahmen konnten. Nach weiteren Spielrunden hatte dann doch noch jeder ein Geschenk, welches natürlich (diesmal auf Zeit begrenzt) im Tauschgeschäft den Besitzer wechseln konnte. Was hinter den Kulissen von „Nuclear Waste“ so alles passierte, konnten wir uns nach dem Wichteln ansehen. Dass sich die mitwirkenden Schauspieler bei todernster Handlung in den Szenen das Lachen nicht verkneifen konnten, spiegelt die Freude und Ausgelassenheit der ganzen Gruppe während der Dreharbeiten wider. Wie in jedem Jahr wurde auch in diesem durch Christopher & Susi eine Feuerzangenbowle zubereitet, die es wirklich in sich hatte. Ein alles in allem gelungener Abend, für den wir uns herzlich bei Daniel und Nils bedanken möchten.

Julia Trautmann

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Filmpremiere "Nuclear Waste" am 4. Dezember 2009 im Furyukan

Eindrücke zu „Nuclear Waste – The Movie“

Das von uns allen erschaffene Werk Nuclear Waste durfte ich erleben als jemand, welcher als „einer von den Guten“ dem obersten Helden persönlich in vielen Stellen des Filmes zur Seite stand. Diese Rolle war (wie wahrscheinlich auch alle anderen) mit viel Spaß und Anstrengung verbunden. Beim Dreh gab es eine wilde Verfolgungsjagd, die beim Jagen durch Bäume und Büsche anfing und etliche Sprünge, Rollen und Klettereien später auf einer schönen grünen Wiese endete. Dann fanden Schaukämpfe statt, die brutal aussehen und schmerzfrei verlaufen mussten. Und es was außerdem auch nicht immer einfach, in manch lustiger Situation ein zutiefst trauriges Gesicht zu machen, da ja gerade laut Drehbuch einer von den Kameraden umgekommen war.
All das hätte wohl nie realisiert werden können, wenn es da nicht die Leute gegeben hätte, die (wenn sie nicht gerade angestrengt filmten, Bomben bauten oder überlegten wie man die Szene noch mehr verfeinern könnte) die Schauspieler immer wieder motivierten und dazu anspornten, zum x-ten Mal eine Wand hochzuklettern oder sich gegenseitig ins Gras zu werfen.
Alles in allem hat für mich der Spaßfaktor der Sache doch überwogen und ich finde, dass man durch diesen Film viele neue Erfahrungen sammeln konnte, und denke, dass er auch in der Zukunft noch so manches Lächeln hervorrufen wird.

Ferdinand Beleites

Für mich waren die Filmarbeiten und auch das eigene Drehen eine recht neue, aber positive Erfahrung. Es hat unwahrscheinlich viel Spaß gemacht, in die Rolle zu schlüpfen und die Szenen aufzunehmen oder selbst zu 05.01.20>>ar05.01.20->herrscht hat, die die Stimmung allgemein sehr lockerte.
Was mich allerdings schockierte hat, war, dass wir für bestimmte Stellen im Film sehr viel Zeit benötigt haben und sie im Film eine Zeitspanne von gerade mal 30 Sekunden einnehmen (siehe Verfolgungs-Szene).
Es war allen in allem sehr anstrengend, den ganzen Tag zu drehen und Sequenzen immer und immer wieder zu wiederholen, aber wenn man dann das geniale Ergebnis sieht, merkt man, dass es sich gelohnt hat.

Nils "Broken Arms" Trautmann (Bösewicht)

In den letzten Monaten haben einige Mitglieder aus dem Fûryûkan unter der Leitung von Thomas Gruner den Film „Nuclear Waste“ gedreht. Ich selbst war hauptsächlich für die Spezialeffekte zuständig. Ich war bei dem einen oder anderen Drehtag dabei und finde, dass alles sehr gut durchdacht und geplant war. Die Schauspieler, Kameramänner und alle anderen waren enthusiastisch dabei und es hat viel Freude gemacht, mit dabei zu sein. Ein interessanter Versuch waren für mich vor allem die Explosionen, die wir vor Ort fabriziert haben. Mit brennendem Öl haben wir Feuerbälle erzeugt und keiner wusste vorher so genau, wie es sein würde. Ich war dennoch längst nicht bei annähernd allen Drehtagen dabei. So konnte ich mir vor der Premiere kein genaues Bild vom eigentlichen Film machen, obwohl ich das Drehbuch bereits kannte. Daher war ich am Tag der Premiere genauso überwältigt, wie manch ein anderer. Ich fand den Film sehr gut gemacht, von der Qualität und dem Inhalt her. Ich war beeindruckt von der professionellen Kameraführung und den ausgezeichneten schauspielerischen Leistungen. Man kann sich kaum vorstellen, was alles für Arbeit dahinter steckt, wenn man nicht selbst schon mal einen Film gedreht und geschnitten hat. Auch die Premiere war etwas Besonderes, wir haben noch etwas zu den Hintergründen des Filmes gehört, uns unterhalten, usw. Alles in allem ist der Film und die Premiere sehr gut gelungen, ein wahres Meisterstück unter den Filmen...

Johann Beleites (Drehbuch-Co-Autor; Spezialeffekte)

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Seminar Medizinisches Nei Yang Gong III mit Sifu Gabi Fischer-Lind in Bensheim, 21./22.11.2009

Mein Interesse und die Neugier am Neiyangong wuchsen, seitdem Irina in unserem freien Training die erste und zweite Übungsreihe desselben übt. Auch die Vorübungen des medizinischen Qigong, die seit längerem in unsere Erwärmung einfließen, gefielen mir.
Deshalb kam ich mit Irina an diesem Wochenende nach Bensheim. Zu Beginn des Seminars bei dem die Yin-Übungsreihe auf dem Programm stand, zeigte uns Sifu Gabi Fischer Lind die sechs Bewegungen dieser ersten Sequenz, die der Wandlung von Sehnen und Knochen zur Führung des Qi dienen. Ihre Demonstration vermittelte uns sehr anschaulich, wie geschmeidig und beweglich der Körper bei entsprechend regelmäßigem Training bleiben bzw. werden kann.
Alle ihre Bewegungen verdeutlichten die hohe Aufmerksamkeit und das bewusste Hinführen oder Hindurchführen der Gedanken durch einzelne Körperabschnitte. Das Führen der Aufmerksamkeit ist die entscheidende Komponente um den Qifluss im Körper zu beeinflussen. Aber genau an dieser Stelle tat sich bei mir der große Schnitt auf. Auf die Vorübungen konnte ich mich recht entspannt einlassen. Da sie mir vom Ablauf bekannt waren, konzentrierte ich mich mehr auf genauere Bewegungsabläufe.
Auch wenn die Namen einzelner Übungen der ersten Reihe der Mittelstufe sehr verheißungsvoll klangen, von „Im Liegen den Sternhimmel betrachten“ über „Das Qi malt einen Regenbogen“ bis „Das Boot gegen die Strömung schieben“, fiel es mir unendlich schwer, die Details der Abläufe zu erfassen und zu behalten. Nur während Gabi mit ihren Erläuterungen die Übung begleitete, konnte ich vorerst meine Aufmerksamkeit z.B. auf das langsame Aufrichten der Wirbelsäule oder auf die richtige Stellung, oder den geraden Rücken, oder, oder hinführen.
Es war interessant und abwechslungsreich, ihre kleinen Geschichten zur bildlichen Untermauerung einzelner Übungen zu hören. Mit solchen Details gelang es ihr immer wieder, trotz aller Anstrengungen die Freude am Üben zu erhalten. Das „Spiel mit dem Körper“, so wie laut Gabi die Chinesen das Qigong bezeichnen, blieb bei mir zwar noch aus, mein Interesse an der Vervollkommnung dieser Übungsreihe wurde durch das Seminar auf jeden Fall verstärkt.
Auch wenn es am Samstag sehr anstrengend war, die Bewegungsabläufe aller sechs Übungen der ersten Reihe einzuprägen, empfand ich es im Nachhinein gut so.
So blieb uns den ganzen Sonntagmorgen Zeit zur Wiederholung und man konnte bei Sifu Gabi schon gezielt nachfragen, wenn etwas unklar war. Ich war sehr zufrieden, als ich zum Abschluss des Seminars alle sechs Übungen vom Ablauf her, hintereinander ausführen konnte. Trotz aller physischen und geistigen Anspannung empfand ich eine gewisse Ruhe und Ausgeglichenheit. DANKE. Möglicherweise trugen auch die stillen Übungen mit dazu bei. Weil die stillen Übungen im Qigong eine ebenso wichtige Rolle spielen, übten wir währen des Seminars verschiedene Stilleübungen der Grundstufe des Neijanggong, entsprechend des eigenen Fortschritts. Ich lernte das „Öffnen und Senken“ kennen und war erstaunt wie gut ich meine Vorstellung an die entsprechenden Stellen bringen konnte. Aus einem vorangegangenen Seminar war mir die Übung „Öffnen und Schließen“ bekannt, zu der ich bisher nicht den gewünschten Zugang gefunden hatte. Den Abschluss der stillen Übungen bildeten jeweils Übungen zur Selbstmassage der Augen, der Ohren, des Kopfes und der Schultern, die ich sehr wohltuend empfand.In einigen angespannten Alltagssituationen konnte ich die letztgenannten Übungen schon nutzen, um mein inneres Gleichgewicht wieder zu finden.
Deswegen meinen Dank an Sifu Gabi Fischer Lind, die uns immer wieder die Möglichkeit bietet diese Kraftquellen zu entdecken und Anregungen für das Training im eigenen Dojo mitgibt.

Ute Ludwig

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2.Kinder-Karate-Nacht im Furyukan am 7. und 8. November 2009

Nächtens im Furyukan…

… ruht in der Regel der Trainingsbetrieb, Stille schwingt ihr Zepter, alle Lichter sind aus, die Räume liegen verlassen. Allerdings gibt es auch hierfür die berühmten Ausnahmen, zum Beispiel in Form des 36-Stunden-Trainings für Jugendliche und Erwachsene oder der Kinder-Karate-Nacht für die jüngeren Furyuka. Zu jenen Anlässen erfüllt der Furyukan neben seiner ursprünglichen Bestimmung als Dojo [= Ort des Weges und damit der Übung der Kampfkünste] auch die Aufgabe des Nachtlagers für die Übenden.
Die Möglichkeit, eine dieser Gelegenheiten zu nutzen, ergab sich unlängst für die Furyu-Kinder: nach der erfolgreichen Premiere im Jahr 2008 fand am Wochenende des 7. und 8. November die zweite Kinder-Karate-Nacht in der Kampfkunstschule Furyu auf der Kamenzer Straße 20 statt. Dreizehn junge Karateka nahmen dieses zusätzliche Angebot der Übungsleiter wahr, um miteinander zu trainieren, zu essen, zu lachen, zu wandern, auch einen Film zu schauen und natürlich zu übernachten - ein straffes Programm für die zur Verfügung stehenden vierundzwanzig Stunden.
Im Vordergrund stand erwartungsgemäß die Übung des Karate: drei Trainingseinheiten, die üblichen Techniken wie Stöße, Schläge und Tritte umfassend, aber auch Rollen und Fallen zum Beispiel nach einem Wurf oder Stoß, Verhalten im Zweikampf sowohl mit als auch ohne Waffen [Lang- und Kurzstock] oder der Umgang mit den klassischen Übungsgeräten wie den sandgefüllten Krügen zur Kräftigung der Fingermuskulatur, standen auf dem Programm und wurden mit sichtlicher Begeisterung absolviert. Diese Anstrengungen wurden allerdings häufiger durch Erläuterungen und diverse Spiele wie Jäger und Hase aufgelockert. Der Samstagnachmittag schließlich war einer Wanderung vorbehalten, die die Schar der jungen Kampfkünstler zum Heideturm und in vertiefende Gespräche mit den Übungsleitern führte. Das für diese Jahreszeit doch überraschend gute und sonnige Wetter bildete den passenden angenehmen Rahmen dazu und wurde zu einem spontanen Fußballspiel genutzt. Abgekämpft, aber doch guter Stimmung ging es in der Dämmerung zurück in die Räumlichkeiten der Kampfkunstschule, wo es nach dem gemeinsam bereiteten und eingenommenen Abendbrot galt, den anstrengenden Tag bei einer DVD gemütlich ausklingen zu lassen und sich auf die Nachtruhe vorzubereiten; die im Furyukan vorhandenen Matten wurden dafür gern und ein wenig zweckentfremdend als Unterlage für die Schlafsäcke genutzt. Auch wenn sich bei dem einen oder anderen jungen Furyuka der Schlaf eingedenk der Erlebnisse des Tages erst spät einstellte, waren alle Übernachtenden am Sonntagmorgen hinreichend ausgeruht, um die letzte Etappe dieser zweiten Kinder-Karate-Nacht anzugehen: ein letztes Training und schlussendlich das gemeinsame Aufräumen und Säubern der Räume auf der Kamenzer Straße 20. Nach der Verabschiedung wurden die Furyu-Kinder - namentlich Max Pappritz, Oliver Lunkwitz, Benedikt Dolgener, Marcel Neumann, Georg und Lucas Hiller, Resi Zschieschang, Nancy Schäfer, Madlen Scholz, Marilyn Schröder, Florian Gärtner, Paul Klaus sowie Max Lehmann - von den bereits wartenden Eltern in Empfang genommen. Alles in allem lässt sich festhalten, dass auch diese zweite Auflage der Kinder-Karate-Nacht ein voller Erfolg war, was vor allem am Engagement der Übungsleiter Ricardo Joffe, Daniel Kühne und Steve Mirke, aber auch der Aufmerksamkeit und dem Interesse der jungen Teilnehmer lag.

Enrico Frank (für den Königsbrücker Stadtanzeiger)

Kinder-Bericht:

Vom 7. zum 8.11.2009 fand die zweite Kinder-Karate-Nacht statt. Bereits um 10.00 Uhr begann unser Training. Nach dem Training aßen wir Mittag, es gab leckere Spagetti, die uns unsere Trainer gekocht hatten. Im Anschluss wanderten wir bei schönem Wetter zu dem Heideturm in das Naturschutzgebiet „Königsbrücker Heide“. Oben auf dem Turm erklärte uns unser Trainer Ricardo Joffe die Umgebung. Unten wieder angekommen gab es einen kleinen Snack. Frisch gestärkt machten wir uns auf dem Heimweg. Unterwegs spielten wir noch Fußball. Als wir wieder im Dojo waren, haben wir uns kurz ausgeruht. Danach trainierten wir bis zum Abendbrot. Nach dem Essen machten wir uns bettfertig und schauten noch einen nicht so spannenden Lehrfilm über Karate. Wer müde war, konnte nun schlafen. Die anderen durften noch einen Film schauen und dann schlafen. Der nächste Morgen begann mit einem Training und danach gab es Frühstück. Im Anschluss, packten wir unsere Sachen und die 2. Kinder-Karate-Nacht war zu Ende.Wie auch schon die 1.Kinder-Karate-Nacht hat uns auch die 2.Kinder-Karate-Nacht sehr gut gefallen.

Lucas Hiller und Marcel Neumann

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Zweites Danshakai mit den Sensei des BSK im Budokan Bensheim, 30.10.- 1.11. 2009

„Ich fand dieses Danshakai enttäuschend.“

Es gibt viele Dinge im Leben, die muss man sich immer und immer wieder vor Augen führen. Die wenigsten Fähigkeiten, die man im Laufe seines Lebens mühsam erwirbt, lernt man einmal und beherrscht sie dann für den Rest des Daseins perfekt. Viele Sachen muss man kontinuierlich wiederholen, auch wenn man der subjektiven Ansicht ist, dass man der einen Sache jetzt genügend Aufmerksamkeit geschenkt hat. Gerade wenn man dieser Meinung ist, passiert irgendetwas, das uns dieser Illusion beraubt, man wird sozusagen „ent-täuscht“. Ich denke da zum Beispiel an meinen Mathematikunterricht in Schulzeiten zurück. Damals war es eine Selbstverständlichkeit, mit einfachen Zahlen die Grundrechenarten durchzuführen. Heute, da man im täglichen Leben die Fähigkeit des Kopfrechnens nur noch selten gebraucht, verkümmert diese zusehends. Wenn man heutzutage vor das Problem einer einfachen Rechnung gestellt wird, zuckt man häufig einfach nur mit den Schultern. Wenn man nun aufmerksam ist und dieses Schulterzucken auch richtig beurteilen kann, so wird man von der Täuschung, man könne noch so gut rechnen wie zu Schulzeiten, befreit, man wird enttäuscht.
Da das Verhalten in der Kampfkunst nichts anderes als eine Abbildung des Verhaltens im gesamten Leben ist (oder zumindest sein sollte), kann man diese Enttäuschungen auch bei seinem eigenen Training beobachten. Häufig gibt man sich dem Schein hin, dass man die Haltung während der Übung verstanden hat. Man denkt lange Zeit, man würde eine gute Technik verbunden mit einem unwiderstehlichen Geist ausführen. Man denkt nicht mehr genau über die Feinheiten nach und aus diesem Grund verkümmern die Feinheiten genau so wie das Kopfrechnen. Schaut nun ein erfahrener Sensei auf die Haltung, hat der zwei Möglichkeiten zu handeln. Entweder er lässt den Übenden im Glauben, eine Super-Technik zu machen, und geht einfach weiter, oder er enttäuscht den Übenden, indem er ihn korrigiert.
„Ich fand dieses Danshakai enttäuschend.“ Das meine ich in einem positiven, lehrreichen Sinne. Dafür bin ich den Sensei des BSK sehr dankbar. Es ist gut, wenn es Menschen gibt, die einen aus der Scheinwelt wieder in die Realität zurückholen können.

Thomas Gruner

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Herbsttrainingslager in Holzgau mit Sensei Werner & Christian Lind, Peter Schömbs, Ursel Arnold, 10.-17.10.2009

Kurz nach sieben Uhr in der Früh. Noch das Geläut zur vollen Stunde der Holzgauer Kirche im Ohr. Über 30 Kampfkunstübende und -lehrende, Lehrende und Übende, bewegen sich zum Übungsplatz. Umgeben von Nebel, Dunkelheit, Kälte und Nässe. Gebirgsmassive lassen sich nur erahnen. Man nennt das Herbst. In einer Reihe stehend, Übung der Form, welche die Reihe nicht verlässt. Praktisch. Wiederholung. Jeden Morgen. Die Form wechselt - mit dem Wetter. Nebel, Dunkelheit, Kälte und Nässe, und ja Schnee. Man nennt es Winter. Auch im Winter muss eine Festung zu stürmen sein.
Mauern zerstörende, kämpfende, Gerät schwingende und schlagende, wandernde, gegen rundes Leder tretende, Saiten zupfende, Hasen belächelnde, im Schnee abgelichtete Eisenreiter bekommen Hunger. Nach getaner Arbeit. Es wird gegessen, geredet, gelacht, geschwiegen, zugesehen, zugehört, zugemacht, zugegeben, bewundert, bekundet, bemängelt, begrüßt, erwartet, erzählt, erfahren, ermutigt, vergessen, vermisst, versucht, verstanden. Nach getaner Arbeit. Wiederholung. Ständig. Getane Arbeit ist neue Arbeit. Hört nicht auf. Doch. Mit dem Lebensende. Klar. Kennt man. Nichts Neues. Sagt man. Aber. Was macht man? Sich beschäftigen, an sich arbeiten, sich bemühen, sich verändern, sich anpassen, sich entwickeln, sich …. . Macht man? Nein. Aber. Man sagt, man mache.


7 Tage. 168 Stunden. Eine Gruppe. In Summe weit über ein Jahrhundert Lebenserfahrung im Budo. Ziel. Erfahrung erkennen lassen. Umsetzung. Durch eines. Durch Mensch sein. Nichts anderes. Das nennt man fortgeschritten. Weit fortgeschritten. Aber. Eines nicht. Angekommen.
10 080 Minuten. 604 800 Sekunden. Eine Gruppe. In Summe weit über ein Jahrhundert Unerfahrenheit im Budo. Ziel. Erfahrung erkennen. Von ihr lernen. Umsetzung. Selbst Erfahrung machen. Und: Erkennen lassen. Das nennt man Fortschritt. Fortschritt heißt vieles. Eines nicht. Angekommen sein.
Bis hierher, könnte der Leser denken. Alter Inhalt. Andere Form. Vielleicht kann es genau so sein. Wie es ist, bleibt offen. Oder er, der Leser oder Verfasser, klärt es. Tut letztgenannter aber nicht. Was erstgenannter macht. Weiß er nicht. Solange, bis sie, erster und zweiter, reden. Also reden wir. Sprachen. Gibt es mehr als eine. Grenzen. Gibt es keine. Sagt man. Doch. In einer Woche. In den Bergen. In der Gruppe. Unter Freunden. Zusammen. Allein. Da.
Sah man.

Ricardo Joffe

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7. Fûryû-Herbstwanderung am 04. Oktober 2009 in die Sächsische Schweiz

Die Gelegenheit beim Schopf fassen.

Der griechische Gott „Kairos“ gilt als Gott der „günstigen Gelegenheit“. Ein griechischer Bildhauer hat ihn mit einem lockigen Haarschopf dargestellt, worauf die Redewendung zurückzuführen ist. Gemeint ist, den günstigen Augenblick zu erkennen und zuzugreifen, da er wahrscheinlich nicht so schnell wiederkehrt.
Die alljährliche Herbstwanderung ist eben so eine Gelegenheit, um sich einmal die Zeit zu nehmen, ein paar Stunden aus dem Alltag herauszukommen, die Natur zu genießen und mit anderen Fûryûka, Eltern oder Freunden ins Gespräch zu kommen.
In diesem Jahr waren die Schrammsteine unser Ausflugsziel. Während des Auf- und Abstiegs ergab sich die Chance, mit Mehreren zu den verschiedensten Gesprächsthemen zu gelangen, die von der Familie, über den Beruf, den zukünftigen Ausbildungsweg, Auslandsaufenthalte oder auch den eigenen Weg der Kampfkunst bis hin zu dem Sammeln von Ideen oder dem Planen von gemeinsamen Zielen reichen konnten.
So nahmen in diesem Jahr wieder über 20 Fûryûka inklusive Eltern und Bekannten an unserer traditionellen Herbstwanderung teil und ich freue mich, wenn zur 8. traditionellen Herbstwanderung im nächsten Jahr wieder Zahlreiche „die Gelegenheit beim Schopf fassen“.

Steve Mirke


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Vorführung am Tag der Deutschen Einheit auf dem Markt in Königsbrück


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Seminar Medizinisches Nei Yang Gong mit Sifu Gabi Fischer-Lind in Bensheim, 26.-27.09.2009

An diesem Wochenende machten sich Irina und ich auf den Weg nach Bensheim. Für Irina war es dieses Jahr schon das vierte Mal, ich war diesmal zum ersten Mal dabei, bei einem Neiyanggong- Seminar. Das Auto von Familie Felber findet inzwischen schon alleine den Weg und die Fahrt verlief problemlos ohne Stau. Inzwischen wissen ja nun auch die Bensheimer, wie weit es von Königsbrück bis zum Budokan ist. Aber nach ca. 5h Fahrt hat man es geschafft. Schön, wenn man dann so herzlich empfangen wird.
Am Samstag nach einem ausgiebigen Frühstück fühlten wir uns fit für das Seminar. Die erste Trainingseinheit fand im Dojo statt. Auf dem Programm stand die Übungsreihe mit harter Atemmethode – Ying Hu Xi Fa. Wir begannen mit den vorbereitenden Übungen und erarbeiteten uns dann die ersten Bewegungen. Sehr schön fand ich, dass wir zum Teil auch mit begleitender Musik übten. Die Zeit verging wie im Fluge. In der Mittagspause stärkten wir uns mit der von Heike gekochten „Seminarsuppe“. Die Idee, für alle eine Suppe zu kochen, finde ich wirklich Klasse. Die Suppe hat auch echt lecker geschmeckt, obwohl ich zunächst skeptisch war und nicht gedacht hatte, dass Kürbissuppe so lecker schmecken kann. Da gab auch jeder gern einen Beitrag in die Suppenkasse, damit beim nächsten Seminar wieder eine Suppe gekocht werden kann.
Zur zweiten Trainingseinheit beschlossen wir, in die Weinberge zu fahren, da das Wetter sehr schön warm und sonnig war. In herrlicher Umgebung übten wir zunächst die stillen Übungen und dann die nächsten Bewegungen aus der Übungsreihe. Wenn möglich sollte man Qigong immer draußen üben, aber bei so schönem Herbstwetter macht es natürlich am meisten Spaß.
Zurück im Dojo war dann auch Zeit, sich über das Gelernte auszutauschen und Fragen zu stellen, welche Sifu Gabi Fischer-Lind gern beantwortete. Insgesamt waren wir neun Teilnehmer und wir freuten uns sehr, als uns Gabi am Abend zu sich nach Hause einlud zum Käsefondue. So verbrachten wir einen schönen gemeinsamen Abend.
Am nächsten Morgen waren auch alle wieder pünktlich da, und weil das Wetter immer noch so schön war, übten wir wieder in den Weinbergen. Wir erlernten die letzten zwei Bewegungen aus der Übungsreihe: „Die Himmelssäule aufspannen“ und „Das goldene Huhn steht auf einem Bein“. Anhand der Namen lassen sich die Übungen auch gut merken, finde ich. Für mich stand der Ablauf der Bewegungen erst einmal im Vordergrund. Wir übten zum Teil in zwei Gruppen, wobei sich die Fortgeschrittenen schon auf viele Details konzentrieren konnten und auch die spezielle Atemmethode mit übten.
Für jeden war also was dabei und nun heißt es das neu Erlernte zu Hause fleißig weiter zu vertiefen. Vielen Dank an Sifu Gabi Fischer-Lind für das rundum gelungene Seminar.

Anja Wobst

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Nijushi jikan geiko - Vierundzwanzig-Stunden-Übung vom 18.09. 20.00 Uhr bis 19.09. 20.00 Uhr

Lässt die Nacht zum Tag werden.

Thomas Gruner, Sascha Ringel, Ricardo Joffe, Felix Hommel, Karsten Ziesche

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Trainingslager am Deulowitzer See mit Michael Frank vom 11.09. bis 13.09.2009

"Wo ist dein Herz?", fragte mich Michael Frank im Gespräch am Freitagabend, als wir über die Vermittlung der Weglehre (jap.: Do) von Lehrer zu Schüler redeten. Wenn der Lehrer beherzt die Weglehre befolgt, wird der Schüler sie fasziniert nachahmen und für sich aufnehmen. Worte werden dann nahezu unnötig. Die wenigsten Schüler werden an der Weglehre interessiert sein, sondern sind vom Lehrer, der sie verwirklicht, vom Menschen, der sie lebt, begeistert. Der Lehrer muss mit ganzem Herzen dabei sein und der Schüler sollte dem mit offenem Herzen gegenüberstehen, um lernen zu können. Ich denke die Frage "Wo ist dein Herz" soll mich daran erinnern, nicht nachlässig oder unentschlossen zu handeln oder wie es sprichwörtlich heißt "halbherzig" dabei zu sein. Dabei kann es jede Angelegenheit sein, bei der das Bewusstsein manchmal abschweift: Beim Einkaufen, beim Autofahren, beim Arbeiten, beim Gehen, beim Sprechen, Beim Lernen, Beim Lehren oder, wie besonders bei diesem Training05.01.20y"> Schweift die Konzentration im Kampf ab, d05.01.20rstehe und in der Übung ist die Gefahr hoch den Partner unachtsam zu verletzen. Einem Gegner, der mit einem hölzernen Schwert bewaffnet ist, mit einem Holzstab (Bo) entgegenzutreten, erfordert Entschlossenheit. Sich einem echten Schwert mit Metallgabeln (Sai), die gegenüber der langen, scharfen, blitzenden Klinge eher lächerlich wirken, zu stellen, erfordert Mut. Doch wie es so heißt: Wenn der Krieger die Waffe im Herzen trägt, dann kann selbst ein Zweig in seinen Händen zur tödlichen Waffe werden. In diesem Zusammenhang ist mir aufgefallen, dass Mut oft mit einem großen oder einem starken Herzen assoziiert wird. Ich denke der Grund, warum ich wieder gern zu diesem Trainingslager fahre, ist, dass es für mich eine Herausforderung stellt, die, wenn ich ihr mutig entgegentrete, sich in vielerlei Hinsicht als sehr lehrreich für mich entpuppt.

Ich danke von Herzen allen Teilnehmern.

Felix Hommel

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Seminar Zwei Tage mit der Wildgans III mit Sifu Gabi Fischer-Lind im Budokan Bensheim, 05.- 06.09.2009

Nun bereits schon zum dritten Mal in diesem Jahr nahm ich am Seminar „Wildgans-Qigong“ unter der Leitung von Gabi Fischer-Lind teil. Nachdem wir im ersten und zweiten Teil die 64 einzelnen Bewegungen der Form kennen gelernt hatten, sollte es diesmal um die Vertiefung und Festigung der Form gehen. Während der gesamten Übung erfolgt ein ständiger Wechsel zwischen Spannung und Entspannung und damit ein fortwährendes Aufnehmen und Abgeben von Qi. Dabei wichtig ist eine routinierte und optimale Ausführung der einzelnen Bewegungen, um den Energiefluss in den Energiebahnen des Körpers zu gewährleisten. Neben der Festigung der Form brachte uns Gabi Fischer-Lind auch verschiedene meditative Aspekte der Wildgans-Form näher.

Am Sonntagvormittag übten wir bei strahlendem Sonnenschein die „Wildgans“ oben in den Weinbergen. Das Üben der Form im Freien war für mich eine völlig neue Erfahrung. Vor allem die Meditationsübungen gestalteten sich für mich schwierig, da die Konzentration durch die vielen Einflüsse aus der Umgebung abgelenkt wurde. Nun gibt es für mich nur noch eins zu tun: und das ist üben, üben, üben.

Anett Dittmann

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3. Taikai des Budo-Studien-Kreis in Bensheim vom 28. bis zum 30. August 2009

Als wir (Steve, Nils, Daniel und Ferdinand) am Freitag dem 28.8.08. los fuhren, hatten wir zwar keine wirkliche Ahnung, was uns erwarten würde, aber wir starteten trotzdem voller Vorfreude, da das Taikai schon sehr oft von denen, die schon einmal daran teilgenommen hatten, gelobt worden war und wir es nun endlich einmal selbst erleben konnten. Das Einzige, was wir wussten war, dass ungefähr 70 Leute kommen würden, was schon ziemlich beeindruckend war, da wir ja sonst viel kleinere Trainingsgruppen gewöhnt waren.
Am späten Abend kamen wir dann schließlich nach relativ langer, aber sehr lustiger Fahrt in Bensheim an. Das Training an diesem Abend hatten wir leider verpasst und viel mehr außer Sachen verstauen und ausruhen für den nächsten Tag „ging“ dann auch nicht mehr. Am Samstagmorgen standen wir gegen 8.oo Uhr auf und während des leckeren Frühstückes kamen dann auch die anderen Teilnehmer von Dojos aus allen Himmelsrichtungen langsam an. Ab 9.oo Uhr war das Training für Bogenschießen. Dabei erfuhren wir sehr viel über den Bogen, seine Verwendung und seinen Gebrauch. Sehr interessant fanden wir zum Beispiel, dass die erste und einzige Kata die man mit Bogen läuft, zunächst viele Monate ohne Bogen geübt wird. Danach fuhren wir alle gemeinsam auf den nahe gelegenen Sportplatz um Kihon-Ippon-Kumite zu üben, nebenbei lernten wir uns alle gegenseitig kennen, denn wir wechselten in den ca. zwei Stunden Training nach jeder Form den Partner. Nach zwei Stunden und dem Ausruf „Partytime“ von Sensei Peter Schömbs, fuhren wir wieder ins Dojo.
Dort führten dann zum großen Teil Schwarzgurte die verschiedensten Waffen vor. Von zwei verschiedenen Schwertübungsarten, über Kamas (eine Art Miniatursense) bis zum Seil war alles vertreten und es war spannend, mal ein paar Waffenarten in Aktion zu erleben, von denen man sonst nur in Erzählungen von Höhergraduierten gehört hatte. Danach grillten wir und unterhielten uns mit den Leuten. Nicht viel später folgte eine extrem lustige Vorführung, in der Häuptling Rainer Fink und sein bowlefanatischer Stamm den Caipi-Gott anbeteten, er möge ihnen doch das heilig Getränk „segnen“. Alles in allem war die Stimmung sehr gut und fast alle begaben sich gut gelaunt ins Dojo, um einer Demonstration, in der Karate, Tai Chi und Ninjutsu sehr hell aus allen Blickwinkeln beleuchtet wurde, beizuwohnen. Nach dem „ernsten“ Teil kam dann noch einmal Rainer Fink mit einem knallrosa (Frauen-) Kostüm zum Einsatz, in dem er gegen einen anderen Schwarzgurt im Kata-Laufen antrat. (Es war wirklich...interessant...zu sehen wie man eine Kata mit dem Einsatz weiblicher Reize ausbauen kann.) Nachdem die meisten sich wieder an die frische Luft gesetzt hatten, unterhielten wir uns noch bis spät in die Nacht mit den Leuten aus Bensheim, Berlin und anderen Gegenden über alle erdenklichen Themen (die Spanne erstreckte sich von Karate bis zur Wasserpfeife). Alles war auch deshalb so interessant, weil man sich mal mit vollkommen unbekannten Karateka unterhalten und vielen spannenden Geschichten aus anderen Dojos lauschen konnte.
Am Sonntag gab es dann noch mal ein Training, bei dem wir alle Waffen ausprobieren konnten. Dann wurde gepackt, sauber gemacht und sich verabschiedet. Alles in Allem war das Wochenende sehr, sehr lehrreich aber auch unglaublich lustig. Beeindruckend waren vor allem die Leute dort, die sehr nett, geduldig, humorvoll und entspannt waren.

Daniel Pönisch (4.Kyu) und Ferdinand Beleites (5.Kyu)

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Zu Besuch in Königsbrück im August 2009

Wenn man im Budokan Bensheim trainiert, ist man irgendwie automatisch daran gewöhnt, dass an vielen Wochenenden des Jahres Schüler aus unterschiedlichen Dojo hierher kommen, um an Seminaren teilzunehmen; dass täglich mindestens einer der erfahrenen Lehrer eine Gruppe unterrichtet und somit ständig für Fragen zur Verfügung steht. Was für uns in Bensheim als "natürlich vorhanden" empfunden wird, ist für andere jedoch ein Grund einen langen Anreiseweg in Kauf zu nehmen, um genau diese Lehrer zu treffen und von ihnen zu lernen. Darüber macht man sich aber wahrscheinlich erst Gedanken, wenn man selber einmal diesen Anreiseweg gefahren ist - so wie z.B. an diesem Wochenende, als eine Gruppe von Lehrern und Schülern aus Bensheim nach Königsbrück angereist ist, um den Furyukan zu besuchen.
Ich persönlich war bisher in keinem auswärtigen Dojo gewesen und somit natürlich ziemlich neugierig darauf, das Dojo der zahlreichen Furyuka, die oft in Bensheim zu Besuch sind, kennenzulernen. Als wir abends ankamen wurden wir herzlich von Hendrik Felber und Marcus Neudert empfangen und es herrschte von Anfang an eine gemütliche und freundschaftliche Atmosphäre. Zu dieser Zeit fand auch gerade ein Training im Dojo statt, das wir uns ein wenig angesehen haben und ich selber habe noch gedacht: "Es ist irgendwie komisch - aber es wirkt doch sehr ähnlich wie in Bensheim".
Das Dojo ist in der Realität noch geräumiger und heller als auf den Fotos im Internet und bietet somit nicht nur eine tolle Möglichkeit zum Trainieren, sondern hat außerdem noch einen sehr gemütlichen Aufenthaltsraum. Es wirkt jedoch nicht nur durch diese Äußerlichkeiten sehr einladend, sondern vor allem durch die ganzen Personen, die daran beteiligt und mit Begeisterung zu Hause sind. Ich glaube allen hat das Dojo und die Umgebung gefallen.
Wie ich gehört habe, hat übrigens die Besichtigung von Dresden am Samstag bei vielen neue Interessensgebiete geweckt - die einen wollen sich näher mit der Stadtgeschichte beschäftigen, die anderen intensiver mit der Geschichte der Bierbrauerei-Kunst in der Semperoper, der "schönsten Brauerei Deutschlands" ... naja, es gibt auf jeden Fall viele Gründe euch hoffentlich bald noch einmal zu besuchen.

Vielen Dank an Hendrik Felber, Marcus Neudert und den vielen Mithelfenden aus dem Furyukan für eure Gastfreundschaft und dieses schöne Wochenende.

Julia Sigges, Übungsleiterin im Budokan Bensheim

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Budokan im Furyukan vom 31. Juli bis zum 2. August 2009

Natürlich. Wer jemals im Bensheimer Honbu-Dojo des Budo-Studien-Kreises war und eine Vorstellung von der Größe des Wegortes des sächsischen BSK-Shibu in Königsbrück hat, der weiß, dass diese Überschrift nicht wortwörtlich gemeint sein kann. Das Größere passt bekanntlich nicht ins Kleinere. Und doch war der Budokan am ersten Augustwochenende dieses Jahres im Furyukan, denn das Haus (jap. Kan) in der Bensheimer Weschnitzstraße 8, das unter seinem Dach mehrmals wöchentlich unsere Kampfkunstlehrer, Wegbegleiter und Freunde versammelt, steht im übertragenen Sinne auch für diejenigen, die die Geschicke des Budokan und des Budo-Studien-Kreises seit vielen Jahren lenken und vorantreiben, also in erster Linie Sensei Werner Lind und seine Meisterschüler Ursel Arnold, Peter Schömbs und Christian Lind.
Der Königsbrücker Furyukan ist als Ort der Wegübung vergleichsweise jung, und wie ein Kind verändert er sein Äußeres noch von Monat zu Monat. Die Tatsache, dass es ihn so überhaupt gibt, hängt ganz ursächlich mit dem Budokan und seinen Lehrern zusammen: vor mehr als zehn Jahren lernten wir in Bensheim zum ersten Mal ein echtes Kampfkunst-Dojo und seine Atmosphäre, seine Möglichkeiten für alle Formen von Übungen in den Trainings und außerhalb der Trainings kennen und schätzen, so dass in uns bald der Wunsch reifte, auch in unserer Heimat der Kampfkunst eine wirkliche Heimstatt zu schaffen. Nach mehreren vergeblichen Anläufen gelang es uns dann schließlich vor zweieinhalb Jahren. Seit dem ist die Kamenzer Straße 20 in Königsbrück die Adresse für Budo. So nimmt es nicht Wunder, dass wir unsere Lehrer auch einmal zu uns einladen wollten, um ihnen eine Vorstellung davon zu geben, wo wir Woche für Woche Scheite an das Feuer legen, das seiner Zeit durch einen Funken in Bensheim entflammte.

So war es uns eine große Freude, sie am vergangenen Freitag endlich bei uns begrüßen zu dürfen, die Strapazen der etwas mühsamen Anreise mit Brot und Wein vergessen zu machen und gemeinsam eine schöne Zeit im Kreis ihrer Familien und unserer Budo-Familie zu verbringen. Die körperliche Übung stand diesmal etwas Hintergrund, aber wer weiß, dass Gichin Funakoshis Leitsatz, dass Karate nicht nur im Dojo stattfindet, im BSK nicht nur gelesen, sondern auch gelebt wird, hat eine Idee davon, dass in unserem Kreis auch bei einem gemütlichen Stadtbummel durch das sonnenerstrahlte Dresden oder beim abendlichen Grillfest im Furyukan die Werte, um die wir uns mit der Kampfkunst für unser Leben bemühen, nicht zurücktraten.
Am Ende dieser Zeilen bleibt mir nur, im Namen von uns Furyuka unserer Hoffnung Ausdruck zu verleihen, dass wir uns in naher oder immerhin nicht allzu ferner Zukunft in Sachsen wiedersehen werden. Wir würden uns freuen.

Hendrik Felber

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Sommernachtswanderung mit Christopher Joffe am 3./4. Juli 2009

Die Nachtwanderung, welche in der Nacht zum 04.07.2009 stattfand, begann 21.30 Uhr. Doch bevor wir losliefen erklärte Christopher uns die „ Spielregeln “. Diese besagten, dass während der Wanderung nicht geredet werden dürfe, sondern nur in den Pausen. Diese Regel stellte für einige von uns eine Herausforderung dar, doch es hat trotzdem recht gut funktioniert. Ca. 21.40 Uhr liefen wir los, wobei das Ziel unbekannt war und es dadurch vor dem Loslaufen einige Spekulationen gab. So gingen wir, einige mit Fackeln im Gepäck, los. Wir liefen in einem straffen Tempo unter der Führung von Christopher. Den Gipfel des Keulenberges erreichten wir vor dem Zeitlimit 24.00 Uhr. Der Aufstieg des Keulenberges war sehr anstrengend , so dass sich einige um Kleidungsstücke erleichterten, doch alle haben durchgehalten und es gemeinsam geschafft. 24.00 Uhr sangen wir Daniel Kühne ein Geburtstagslied und stießen auf das „ Geburtstagskind “ an. Der Abstieg war dann wesentlich leichter als der Aufstieg. Auf dem Rückweg und teilweise auch auf dem Hinweg hatten wir meistens mindestens einen Fackelträger, der der Gruppe Licht spendete, so dass selten Taschenlampen benötigt wurden. Wir wanderten vom Keulenberg weiter zum Tiefental. Dort stellten wir fest, dass wir noch Zeit hatten und so wanderten wir nach Schmorkau. Von Schmorkau ging es dann zum Neuen Lager bei Königsbrück. Ab dann ging es unter einigen Umwegen zum Haselbachturm. Da erlebten wir erschöpft aber glücklich den Sonnenaufgang. Es wurden ein paar Fotos geschossen und wir liefen anschließend zurück in Richtung Dojo. Unterwegs hielten wir beim Bäcker an und aßen ein paar frische Brötchen. Im Dojo angekommen überraschten uns Daniel und Corinna mit einem gedeckten Tisch und einem Geburtstagskuchen. So aßen wir in gemütlicher und müder Runde Frühstück. Danach konnte man entweder nach Hause fahren oder im Dojo schlafen.
Alles in allem fand ich die Nachtwanderung sehr gut und ich hatte auch den Eindruck, dass so etwas zusammenschweißt und den Zusammenhalt untereinander und die Gemeinschaft stärkt.

Marco Böhm

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4. Furyu-Kindertrainingslager mit Hendrik Felber in Schellerhau, 19.- 21.06.2009

Mehr, als nur Kämpfen lernen .....

Was aus der Sicht der Übungsleiter bei einem Trainingslager wichtiger ist, als auf der Wiese zu stehen und Karatetechniken zu üben, ist das Zusammensein und Zusammenleben in der Gemeinschaft. Für dieses Zusammenleben mussten wir jedoch einige Freiheiten der Kinder etwas einschränken. Gleich zu Beginn haben wir ihnen die Süßigkeiten und Knabbereien und auch ihre Game-Boys sowie tragbaren Spielekonsolen für die Dauer des Wochenendes weggenommen. Natürlich wollten wir sie damit keineswegs ärgern, sondern die Gemeinschaft stärken, denn was sonst mit diesen Dingen angestellt wird, ist klar: Jeder geht in sein Zimmer, spielt allein in der virtuellen Realität und knabbert dazu seine eigenen mehr oder weniger ungesunden Gummibärchen und Chips. Spiel, Spaß und Knabbereien gab es dennoch, aber für alle in großer Gruppe. Auf der Wiese beim Steh-Geh, Fußballspiel und anderen Wettkämpfen oder im Haus beim Deckenwettrennen und lustigen Gesprächen am Esstisch hatten alle Spaß und jeder konnte mitwirken und mitspielen. Nachdem sich alle zum Mittagessen mit gesunden Vollkornnudeln und Melone sattgegessen hatten, boten wir die Möglichkeit, die Süßigkeiten zu essen, aber nur, wenn sich derjenige oder diejenige bereiterklärte, die Sachen mit allen zu teilen, die der jeweilige mitgebracht hatte. Dass mit anderen zu teilen wichtig ist, sollte sich auch an anderen Stellen zeigen. Zum Abendbrot konnte jeder noch eine kleine Schüssel mit dem, was vom leckeren Mittagessen übrig war, essen. Für Christopher und mich war leider nichts mehr übrig. Entgegen dem Sprichwort: "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst", sollten Christopher und ich auch noch etwas bekommen, indem jeder einen kleinen Löffel von der eigenen Schüssel in Christophers und meine Schüssel füllte. Jeder musste nur einen kleinen Happen abgeben und dennoch konnten davon noch zwei Schüsseln randvoll gefüllt werden. Die Gemeinschaft ist stärker als der Einzelne - dies war nur eine von vielen Lehren an diesem Wochenende. Viele Freizeitaktivitäten arbeiten darauf hin, etwas darzustellen oder sich zu messen. Bei Furyu kommt es augenscheinlich eher selten dazu, denn höchstens einmal im Jahr demonstrieren wir in Königsbrück und Umgebung Karate. Aber jedem wird die Möglichkeit geboten an sich zu arbeiten, um im Zusammenleben mit anderen Verantwortung übernehmen zu können, sich von egoistischen Bestrebungen zurückzunehmen und auch, wenn es darauf ankommt, sich behaupten zu können. Ich bin dankbar, dass ich seit mehreren Jahren an dieser Gemeinschaft teilhaben und mitgestalten kann.

Felix Hommel (Übungsleiter)

Das 4. Kindertrainingslager fand vom 19.-21.6.09 in Schellerhau statt. Alle sind gegen 18.00 Uhr eingetroffen. Als wir da waren und auspacken wollten, haben unsere Trainer alle Süßigkeiten und Spielekonsolen weggenommen. Am Abend mussten wir alle spätestens 22.00 Uhr im Bett liegen und schlafen, damit wir für den nächsten Tag wieder fit sind. Am nächsten Tag mussten wir 7.30 Uhr für das Frühtraining draußen stehen . Alle zusammen haben wir eine halbe Stunde trainiert und sind dann gemeinsam frühstücken gegangen. Nach dem Frühstück hatten wir ein wenig Freizeit. Nach dieser Pause fand das 2. Training des Tages statt . Insgesamt gab es 3 Trainings pro Tag. Bei dem 2. und 3. Training haben wir Neues gelernt und Dinge, die wir bereits gelernt haben, wiederholt bzw. versucht zu verbessern. Zwischen den beiden Trainings haben wir Mittag gegessen. Alle gemeinsam haben wir beim Zubereiten des Essens und beim Tischdecken geholfen. Am Abend gab es dann ein Lagerfeuer. Dafür haben wir vorher Brennholz gesammelt. Bei diesem Lagerfeuer konnte man Knüppelteig essen oder Würste grillen. Am Lagerfeuer haben wir viel Spaß gehabt , wir haben uns Witze erzählt, Interessen ausgetauscht und vieles mehr. Diesen Abend konnten wir ein wenig länger aufbleiben. Den nächsten Tag hatten wir nochmal zweimal trainiert. Dannach haben wir alle gemeinsam das Haus aufgeräumt und sauber gemacht. Gegen 12.00 Uhr sind wir dann alle abgereist. Insgesamt war das Trainigslager sehr schön !                                                                                                                   

Nancy Schäfer (13 Jahre)

Freitag um 18.00Uhr reisten die meisten Kinder und Trainer an. Als erstes kümmerte sich jeder um sein Zimmer. Dann deckten wir alle den Tisch fürs Abendbrot. Nachher hatten wir Pause. Irgendwann wurden wir unterbrochen und gingen auf die Wiese zum Training. Nach ca. 1,5 Stunden hörten wir auf, weil es anfing zu regnen. Da war es auch bereits 21.00 Uhr und wir mussten ins Bett gehen.
Am nächsten Morgen standen wir 7.00 Uhr auf. 7.30 Uhr begann das erste Training auf der Wiese hinter dem Mayenhof. Danach deckten wir den Tisch für das Frühstück. Später liefen wir auf eine Wiese, die etwas weiter entfernt war. Dort trainierten wir eine Weile. Zum Mittagessen gingen wir zurück zum Mayenhof. Nach einer längeren Pause liefen wir wieder auf die Wiese zum letzten Training für diesen Tag. Am Abend holten wir im Wald Holz für das Lagerfeuer. Dabei ging uns ein Transportschlitten aus Holz zu Bruch. Als wir zurück kamen, gab es erst Abendbrot und dann setzten wir uns alle ans Feuer. Dort grillten wir Würstchen und Knüppelteig, was sehr lecker war.
Am Sonntag haben wir noch zweimal trainiert. Dann fuhren wir wieder nach Hause. Mir hat es sehr gefallen und ich freue mich schon aufs nächste Mal!

Paul Freudenberg (11 Jahre)

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Seminar Zwei Tage mit der Wildgans II mit Sifu Gabi Fischer-Lind im Budokan Bensheim, 06.- 07.06.2009

Nun war es also wieder soweit: Gemeinsam mit Ute machte ich mich erneut auf den Weg nach Bensheim, um auch den zweiten Teil des Dayan-Qigong zu erlernen. Allerdings fuhr ich mit etwas gemischten Gefühlen, da mir noch vom ersten Teil die Vielzahl der Bewegungen bewusst war. Würde es mir diesmal gelingen, alle 64 Bewegungen der Form zu behalten, wo ich doch schon beim ersten Teil solche Probleme hatte?
Zunächst wiederholten und festigten wir unter der Leitung von Gabi Fischer-Lind die im ersten Seminar erlernten Bewegungen 1-36. Erst dann begannen wir, Stück für Stück die Form bis zur 64. Bewegung zu komplettieren. Dabei wurde uns durch Gabi Fischer-Lind immer wieder verdeutlicht, in welcher Art und Weise die einzelnen Bewegungen unser nachhimmlisches Qi stärken. Weitere Faktoren, die zur Stärkung des Qi betragen, sind u.a. die Atmung und die Ernährung, aber auch die Künste oder der Kontakt mit netten Mitmenschen.
Nicht zuletzt dank der „Nachhilfestunde“ durch Larissa nach Seminarende bin ich nun zumindest in der Lage, die 64 Bewegungen der ersten Form des Dayan-Qigong zu üben. Aber das Fließen des Qi in meinem Körper zu spüren, davon bin ich noch weit entfernt. Allein die Tatsache, dass Gabi Fischer-Lind bereits seit 18 Jahren Wildgans-Qigong praktiziert, zeigt mir wieder ganz deutlich, dass man nur durch ständiges und regelmäßiges Üben zu solch einer Perfektion gelangen kann. Es ist für mich immer wieder beeindruckend und Ansporn zugleich, mit welcher Leichtigkeit sie die der Wildgans nachempfundenen Bewegungen ausführt. Deshalb möchte ich mich an dieser Stelle noch einmal für die sehr lehrreichen Stunden bedanken freue ich mich schon auf das nächste Seminar mit Gabi Fischer-Lind.

Anett Dittmann

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Kobudo - Bo, Sai, Tonfa & Kama mit Sensei Christian Lind, Bernd Mautry und Matthias Cring, 29.- 31.05.2009

Vom 29.05 bis zum 31.05.09 fand im Budokan in Bensheim das erste Waffenseminar in in diesem Jahr statt, an dem aus unserem Verein Daniel Kühne, Felix Hommel und ich teilnahmen. Auf der Fahrt nach Bensheim habe ich mich gefragt, was mich auf diesem Seminar wohl erwartet. Ich hoffte auf eine ganz intensive Beschäftigung mit den Waffen, um noch vertrauter mit ihnen zu werden. Außerdem war ich neugierig, wie viele Teilnehmer sich wohl so wie ich mit der Waffe Sai beschäftigen. Ich habe mich sehr auf dieses Seminar gefreut, da es das erste Waffenseminar für mich war. Nach unserer Ankunft am Freitag-Abend hatten wir gerade noch genügend Zeit, um unsere Sachen aus dem Auto zu holen. Nach einer kurzen Verschnaufpause haben wir dann noch am Freitag-Training im Budokan teilgenommen. Am Samstag-Morgen füllte sich der Budokan langsam mit den Teilnehmern des Waffenseminars. Insgesamt waren 16 Teilnehmer gemeldet, die aus allen Ecken Deutschlands kamen. Das Training wurde auf den nahen Sportplatz verlegt. Geleitet wurde das Training von Sensei Christian Lind, Bernd Mautry und Matthias Cring. Auf dem Sportplatz wurden wir je nach Waffenart, mit der wir üben wollten, in Gruppen aufgeteilt : Sai, Kama und Tonfa. Ich war sehr überrascht, dass sich von den 16 Teilnehmern zehn so wie ich für Sai entschieden. Schwerpunkt des Seminars war die Prüfungsvorbereitung. In der ersten Trainingseinheit haben wir uns mit dem Kihon und den Katas beschäftigt. Nach der ersten Trainingseinheit haben wir uns erst einmal gestärkt, danach ging es auf dem Sportplatz weiter. In der zweiten Trainingseinheit wurden die Katas vertieft, danach sind wir die Kumiteform gegangen. Im Anschluss daran fand das reguläre Training im Budokan statt, bestehend aus Kobudo- und Kumite - Training. Das Kumite-Training leitete Sensei Christian Lind. Im Kumite-Training haben wir uns unter anderem mit Fußtritten (Mae geri) und Anwendungen dafür beschäftigt. Am Sonntag-Morgen ging es weiter mit dem Waffentraining. Wir trafen uns alle wieder auf dem Sportplatz und haben uns auf die bevorstehende Prüfung vorbereitet. Nach der letzten Trainingseinheit war es dann so weit. Insgesamt stellten sich zehn Kobudoka der Prüfung, darunter auch Daniel, Felix und ich. Ich war sehr aufgeregt, weil es meine erste Waffenprüfung war. Am Ende der Prüfung teilte Bernd mit, dass alle Prüfungsteilnehmer bestanden haben. Erst danach legte sich meine Aufregung wieder. An dieser Stelle möchte ich nochmals allen zur bestandenen Prüfung gratulieren. Nach der Prüfung haben wir alle zusammen noch das Dojo aufgeräumt und gereinigt und dann machten wir uns auf den Heimweg. Für mich war es ein sehr interessantes Seminar, bei dem ich meine Techniken verbessern konnte. Wir bedanken uns bei Sensei Christian Lind, Bernd Mautry und Matthias Cring für das lehrreiche Seminar, das uns viel Spaß gemacht hat.

Robert Dittmann

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10. Furyu-Gasshuku mit Hendrik Felber in Schellerhau, 20.- 24.05.2009 - 2


Wenn der Kampfkunstübende erst einmal begonnen hat, den Weg zu beschreiten, fühlt er sich manchmal so, als ob er in ein riesiges Netz geraten sei. Überall um ihn herum sind Fäden. [...] Einige Fäden scheinen in der Übung der Kampfkunst bewusst gesponnen, um das Fortschreiten des Kampfkunstübenden auf dem Weg zu bremsen und zu behindern. Die Dojoregeln, die schwierigen Begriffe, der langweilige Trainingsprozess – all das steht dem Wunsch der Wegreisenden im Wege, den Marsch nach seinem Gutdünken locker und leichtfüßig fortzusetzen. Wenn der Kampfkunstübende sich aber davon nicht entmutigen lässt, wird er aber früher oder später auch Fäden entdecken, die ihm Antworten auf seine Fragen und andere Hilfestellungen geben.Dave Lowry (Pinsel und Schwert)

Im Jahr 2000 fand das erste Furyu-Gasshuku statt. In laufenden Jahr beherbergte der Mayenhof uns also zum zehnten Mal. Das Trainingslager ist zu einer Tradition geworden. Bei Fortgeschrittenen ist „Christi Himmelfahrt“ - oder auch der „Männertag“ genannt - für unbestimmte Zeit für einen der wichtigsten Termine im „Furyu-Kalender“ reserviert. Thomas Gruner ist uns dabei ein ganzes Stück voraus, er ist der Einzige der schon zehnmal mit im Himmelfahrts-Trainingslager war. Als ich 2002 das erste Mal mitfuhr war ich 5.Kyu und selber ganz aufgeregt, was dort geschehen würde, denn zu der Zeit gab es noch kein Kindertrainingslager, bei dem man die ersten Erfahrungen hätte sammeln können.
Das Gasshuku ist eine optimale Gelegenheit um sich intensiver mit der eigenen Kampfkunst und der Geschichte der Kampfkünste zu beschäftigen, aber vor allem das Gespräch mit den Fortgeschrittenen zu suchen oder einfach den Gesprächen zu lauschen. Vor oder nach den regulären Trainings im Alltag haben wir nicht die Möglichkeiten wie die, die wir zu so einer Gelegenheit nutzen können. Man kann Trainingslager auch nutzen, um den Alltag mal ein par Tage zu vergessen und sich ganz und gar dem eigenen Charakter und der Gemeinschaft vor Ort zu widmen.
Nicht zu vergessen ist allerdings das körperliche Training, was an den Kräften nagt. In diesem Jahr ergab sich erstmalig die Gelegenheit das sich einige Karateka intensiv ihrer Prüfungsvorbereitung widmen konnten, während andere sich der Tekki-Kata zuwendeten und dazu verschiedenste Anwendungen in Kihon- und Jiyu-Form erlernten. Die erste offizielle Karateprüfung in Schellerhau wurde von Susann, Nancy, Corinna, Marco und Marika erfolgreich bestanden. Herzlichen Glückwunsch!
Im diesjährigen Trainingslager wurde mir die Entwicklung unserer Schule besonders bewusst. Als ich 2002 mitfuhr, wusste ich nicht, was zu tun ist, an welcher Stelle man sich einbringen könnte und sah das Trainingslager lediglich als Gelegenheit an, mal aus dem Alltag herauszukommen und Spaß mit den Freunden vom Karate zu haben. Im Trainingslager war damals meine Lieblingsbeschäftigung in jeder freien Minute Tischtennis zu spielen, statt die gegebenen Chancen mit den Fortgeschrittenen in Gespräch zu kommen, zu nutzen. Dabei fiel es mir auch schwer, früh pünktlich um 7 Uhr draußen zu stehen, meine Schuhe nicht wild irgendwo stehen zu lassen, dem Lehrer bei allen Gesprächen immer gewissenhaft zuzuhören oder mal nicht immer mit den Leuten zusammen am Tisch zu sitzen, die ich schon genau kenne.
Inzwischen war ich das siebente Mal über das Himmelfahrtswochenende mit im Trainingslager und bin ein kleines Stück auf dem Weg fortgeschritten. Jetzt erkenne ich, wie schön es ist, wenn eine Gemeinschaft so zusammenhält, weiß an manchen Stellen mehr, was zu tun ist, aber auch, dass auf jeder Fortschrittsstufe neue Aufgaben warten. Ich konnte erfahren, wie viel Spaß man mit allen empfinden kann, auch ohne immer das zu machen, worauf man gerade selber Lust hat, und dass es noch mehr Spaß macht, auch neue Gesichter im Trainingslager begrüßen zu können. So freute es mich besonders, dass wir in diesem Jahr eine zahlreiche, bunt gemischte Gruppe allen Alters und aller Graduierungen waren und hoffe, dass sich jedes Jahr neue Furyuka entschließen, das verlängerte Wochenende zu nutzen um Kampfkunsterfahrungen zu sammeln.
Ich bedanke mich bei unseren Lehrern für dieses lehrreiche Trainingslager und freue mich auf die kommenden Jahre.

Steve Mirke

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10. Furyu-Gasshuku mit Hendrik Felber in Schellerhau, 20.- 24.05.2009 - 1

Wir trafen alle am Mittwochabend, dem 21.Mai in Schellerhau ein, wir wurden gleich von dem schönen Wetter begrüßt und diesem Abend wurde auch nicht mehr trainiert. Nur das Einziehen in die Zimmer und das Abendbrot, welches immer eine warme Mahlzeit war, stand noch an.
Am nächsten Morgen pünktlich um 7.00 Uhr war das erste Training, danach frühstückten wir. Daran schloss sich das Mittagstraining und anschließend natürlich noch eins am Nachmittag. So gestaltete sich der Tagesablauf fast über die vier Tage.
Am Freitag war das Training aber etwas ganz besonderes, denn das Wetter änderte sich im Laufe dieser Zeit sehr oft. Es erstreckte sich über sehr schönen Sonnenschein über Regen und in wenigen Minuten zog dichter Nebel auf. Durch den Nebel drang plötzlich prasselnder Hagel und man hörte grollendes Gewittern, welches dieses Training zum Abenteuer machte.
Der Samstag war etwas entspannter, denn vom Frühstück bis zum Nachmittagstraining war es jedem freigestellt wie er sein Programm gestaltet.In dieser Zeit wurde zum ersten Mal eine Prüfung im Trainingslager durchgeführt.
Nach dem Training am Nachmittag wurde die Gruppe geteilt, die eine Hälfte sollte Holz für das Lagerfeuer sammeln,die anderen bereiteten das Essen vor. Frank hatte hier die ehrenvolle Aufgabe das Feuer mit nur einem Streichholz an zu zünden, was für mich sehr unwahrscheinlich war, aber es klappte mehr oder weniger ganz gut. Die Zeit am Lagerfeuer war sehr amüsant und es entstanden sehr gute Gespräche.
Am letzten Tag war die Stimmung eher gedämpft, da wir alle etwas müde waren und das Trainingslager sich dem Ende neigte. Noch zweimal Training, Sachen packen und es ging wieder nach Hause. Das Trainingslager war sehr, sehr schön und half auch, die Leute innerhalb des Furyukans besser kennen zu lernen.
Das Gasshuku Schellerhau war eine große Bereicherung, die unseren Verein wieder ein Stück zu einem großen ganzen zusammengeschweißt hat.

Daniel Pönisch und Frank Wagner

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Seminar Medizinisches Nei Yang Gong II mit Sifu Gabi Fischer-Lind in Bensheim, 16.- 17.05.2009

Nei Yang Gong mit harter Atemmethode

Beim zweiten Seminar zum NeiYangGong lerne ich weitere 6 Übungen der mittleren Schwierigkeitsstufe kennen und die so genannte harte Atmung. Alles scheint schon wieder so neu und ungreifbar. Insbesondere die harte Atmung ist sehr ungewohnt. Die Bewegungen selbst beinhalten auch in dieser Reihe eine Vielzahl an Verdrehungen und Verschraubungen der Wirbelsäule, ein Öffnen und Schließen des Brustkorbes und damit wichtiger Punkte, ein Heben und Senken, Stützen und Lösen, ein ständiges Stimulieren verschiedener Punkte. Die Komplexität schon jeder kleinsten Bewegung ist beeindruckend.
Aber das Wissen darum allein, bringt mich nicht weiter. Etwas geistig zu verstehen ist das Eine, aber das körperliche Umsetzen, das Fühlen, was denn nun wirklich geschehen kann, ist verbunden mit Fleiß und Ausdauer zu Üben. Welchen Anspruch ich an dieser Stelle habe, kann ich für mich heute nicht eindeutig beantworten. Viele Dinge befinden sich im Fluss. Ich spüre, dass ich mehr Geduld brauche, dass ich mehr Disziplin brauche. Ich spüre aber auch, dass das Einmengen des Qigong in mein tägliches Leben schon längst begonnen hat. Es sind Gefühle, die mich bewegen im wahrsten Sinne des Wortes und vorantreiben auf einem wunderbaren Weg der Selbstkultivierung. Durch Gabi Fischer-Lind erfahre ich bei jedem Treffen neue Impulse. Meist sind es passender Weise auch genau die, welche gerade von Nöten sind. Einen ganz herzlichen Dank dafür. Ich freue mich schon auf das nächste gemeinsame Üben.

Irina Felber

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BSK-Seminar in Schwarzheide mit Sensei Marcus Neudert und Hendrik Felber, 15.- 16.05.2009

Denke immer nach und versuche dich ständig an Neuem.

tsune ni shinen kufū seyo

Als ich die erstbeste Bahn in die Dresdner Neustadt nahm, wusste ich nicht, was mich erwartete. Anderthalb Tage intensives Karate-Training, das hörte sich nach Schweiß, blauen Flecken und Weiterkommen im Erlernen der Kunst des japanischen Karate an. Vor dem Wohnhaus des mir noch unbekannten Sensei Marcus Neudert wartete auch schon Sascha. Ein ungewohnter Anblick den Schwarzgurt auch mal in Zivil zu sehen. Nach und nach trafen auch die anderen Karateka ein, die mit uns nach Schwarzheide fahren sollten: Ruben sowie Thomas, ein Schwarzgurt aus dem Königsbrücker Dojo. Nach erstaunlich kurzer Fahrt, auf der ich erfuhr, dass Marcus Neudert die epische Graduierung des 6. (!) Dan erreicht hatte, fuhren wir vor das Dojo Schwarzheide, welches sich zwischen gemütlichen Kleingartenanlagen erhob. Die ersten Karateka im traditionellen Gi begrüßten uns, bepackt mit Bos und Rucksäcken. Der Geruch von Steak und anderem Grillgut machte Mut für das Training, was nun folgte.
Nach kurzer Ansprache durch den Leiter des Dojos Schwarzheide, war Halle wischen und ein zweistündiger Übungskomplex angesagt, in dem die Taikyoku Shodan eine große Rolle spielte. Ich war einer der wenigen Weißgurte, einer von lediglich zwei völlig ungraduierten Karateka und die Anwesenheit von ca. 10 Schwarzgurten beeindruckte mich. Doch waren in dieser Übungseinheit noch alle an der gleichen Kata beteiligt. Zusehen und Lernen war ein Leitsatz, den ein Neuling hier besonders gut gebrauchen konnte. Und da praktisch alle Anwesenden erfahrener waren als ich, war man auch sehr darauf aus, das Niveau Anderer zu erreichen, was natürlich nicht immer von Erfolg gekrönt war. Erstaunlich schnell war die Zeit vergangen, als es schon wieder „Seiza!“ hieß.
Zurück im Vereinshaus warteten nach einer heißen Dusche Unmengen perfekt gegrillter Steaks und Würste auf ihre Vernichtung, was trotz des anstrengenden Trainings ein Ding der Unmöglichkeit war, was nicht heißt, dass nicht Alle ihr Bestes gaben. Danach unterhielt man sich bei einer Cola über Wahlen, Beruf, Studium und natürlich Kampfkunst. Die Gäste Schwarzheides waren sehr offen und man kam schnell ins Gespräch. Der Respekt gegenüber den hohen Gurten blieb, obwohl man sich unterhielt und mir wurde die Bedeutung der Regel unserer Dôjôkun bewußt: „Achte die Fortgeschrittenen innerhalb und außerhalb des Dôjô. Nur in der rechten Haltung ihnen gegenüber kannst du von ihnen lernen. Zeige deinen Fortschritt in deinem Handeln.“ Als ich nach einem Blick auf die Uhr feststellen musste, dass es bereits 2 Uhr nachts war, beschloss ich, mich in meinem Schlafsack zu verkriechen.
Der nächste Morgen begann moderat um halb neun. Zehn Uhr sollte das Training beginnen. Im Clubraum entbrannte eine erbarmungslose Schlacht um die heiß begehrten Nutellareserven und die gute Stimmung des Vorabends wurde, wenn auch etwas verschlafen, fortgesetzt. Die erste Übungseineinheit von zwei Stunden begann mit einem schweißtreibenden Aufwärm- und Ausdauertraining, an dessen Ende ich mich mit Grauen der nächsten 2 Runden erinnerte. Doch langsam gewöhnte man sich an die Belastung. Die Seminarleiter Hendrik Felber und Marcus Neudert teilten nun das Seminar in eine Fortgeschrittene- und eine Anfängergruppe ein. Während die Grün- bis Schwarzgurte eine für einen Anfänger unaussprechliche Kata perfektionierten, lernte ich die Heian Nidan, die das Hauptthema des Samstag werden sollte.
Zwischen den Kata-Abläufen wurden Übungen durchgeführt, die das Verständnis der einzelnen Techniken schulen sollten. Auch das Trainieren mit dem Partner war von großer Bedeutung, um die Kata zu begreifen.


Kumite war vor allen in den letzten beiden Teilen des Übungstages eine besondere Rolle. Eine Kata kann zwar perfektioniert werden in Form und Ausführung, aber letzten Endes ist das Laufen der Kata mit Partnern grundlegend für das Verständnis und die effektive Ausführung der Techniken. Das Ende des Trainings kam viel zu schnell. Ich merkte, wie ich gerade dabei war Fortschritte zu erzielen und zumindest den Ablauf in der Partnerübung so hinzubekommen, dass die Kata einigermaßen in einem Stück verlief. :)
Dem Ganzen folgte für die Interessierten noch ein Bo-Training, doch ich hatte leider weder Kampfstab noch genügend Übung. Für das Abendessen hatten sich die Schwarzheidener etwas ganz besonderes einfallen lassen. Bei einem asiatischen Restaurant waren gigantische Reisbehälter bestellt worden, Nudeln und Gemüseplatten; auch Fleisch kam nicht zu knapp. Es schmeckte ausgezeichnet und die Umstehenden nutzten die Gelegenheit für Gespräche über die Seminarthemen, die Kampfkunst und was sonst noch interessierte. Dann war schon wieder die Zeit für die Heimreise gekommen, also hieß es für die Dresdner Fraktion die Bo's und Rucksäcke zu verstauen und den Heimweg anzutreten. Das Seminar war ein tolles Erlebnis und ich hoffe ein ähnlich intensives Training bald wieder mitmachen zu können.

Danke Schwarzheide, danke Sensei Marcus Neudert und Hendrik Felber.

Julius Greve, Karate-Dojo Dresden

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Seminar Nahkampf mit Sensei Peter Schömbs, Christian Lind und Ursel Arnold, 1.- 3.5.2009

Nah kämpfen, weit reisen

Neulich war ich etwas eher im Furyukan und sah Ricardo dabei zu, wie er am Ende des Trainings der Kinder- und Jugendmannschaft mit allen an unser Whiteboard ging, um dort von jedem Anwesenden den Namen und dahinter die Anzahl der Jahre, die er schon Karate übt, anzuschreiben. Es war ein schönes Gefühl, als ich meine Zahl vor Kindern anschreiben durfte, die so alt waren wie ich, als ich damals angefangen habe bei Hendrik Karate zu üben.
Weshalb erzähle ich euch davon? - Nun, Ricardo hat in seinem Bericht über das Kumi-Seminar Folgendes geschrieben: „Unter Anleitung eines Lehrers ist es möglich, [], schon früh die Vielseitigkeit der Kunst zu sehen und auch einmal zu wissen, wo der Weg später hingehen kann.“ Anfangs, als Achtjähriger, hat man nicht die geringste Ahnung, was man da übt, wozu man es übt, wie lange man es noch üben wird und wo das Ganze noch hinführt. Man übt, weil die anderen üben. Man geht, weil die anderen gehen... Erst wenn man als Fortgeschrittener selber unterrichtet, wird deutlich, wie weit man gekommen ist und wie vielseitig die Kunst ist, die man gerade unterrichtet.

Das Seminar am ersten Maiwochenende beschäftigte sich mit Techniken des Nahkampfes. Sensei Christian Lind und Sensei Ursel Arnold führten uns sehr eindrucksvoll durch die Nahkampfprinzipien des Budo-Studien-Kreises. Ob nun die Kakie-Waza mit ihren geschmeidigen, sensiblen Bewegungen, die Renzoku-waza mit ihren scheinbar stupiden Rhythmen, aus denen sich sehr interessante Kombinationen ergeben, wenn man aus ihnen ausbricht oder die Techniken der Kumi mit ihren Würfen, Hebeln und Würgegriffen. Alle vermitteln Prinzipien des Nahkampfes. Natürlich waren all das Übungen und Techniken „der Karateka“. Könnte man meinen. Es waren Übungen für Lernende der Kampfkünste. Für mich war es das erste Mal, dass auch die Ninjas, Matthias Cring und Matthias Degen, Schüler von Sensei Peter Schömbs, vereinzelte Themen eines Seminars unterrichteten. An dieser Stelle wurde mir deutlich, dass ich auf dem Berg, der von allen Kampfkünstlern von verschiedenen Stellen aus erklommen wird und doch für alle die gleiche Aussicht bietet, wieder an einer Wegkreuzung stand.
Es reicht nicht aus zu sagen, dass die Budoka aus vielen Teilen der Republik anreisten, denn auch an diesem Wochenende waren es Budoka aus ganz Europa, die sich zuammenfanden, um Kampfkunst zu üben und die Gemeinschaft mit dem ein oder anderen persönlichen Gespräch näher zusammenzubringen.
Zum Schluss möchte ich noch erwähnen, dass es mich sehr erfreut hat zu sehen, wie Schüler einer Schule, auch wenn sie noch verhältnismäßig jung sind, sich gemeinsam für das einsetzen, was sie mit aufgebaut haben, was sie ein stückweit zu dem gemacht hat, was sie heute sind. Ich wünsche ihnen dabei von Herzen alles Gute und danke den Lehrern des Budokan und allen Beteiligten für dieses schöne Wochenende.

Christopher Joffe

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Seminar Tekki shodan, nidan & sandan mit Sensei Christian Lind in Bensheim, 24.-26.April 2009

Warum sind die Tekki- Kata so wichtig für Shotokan-Kenpo-Karate? Welche Übungsziele werden mit den Tekki- Kata angestrebt? Welche fortgeschrittenen und komplexen Kampfprinzipien sind in den Tekki-Kata verborgen? Könnte die Tekki meine Lieblingskata sein?
Fragen über Fragen, die mich dazu bewegten am Seminar "Tekki I-III" mit Sensei Christian Lind teilzunehmen und die mir ebenfalls allesamt beantwortet wurden. Die drei Tekki-Kata sind so wichtig, weil mit ihnen entscheidende Kampfprinzipien gelehrt werden, nämlich Sparsamkeit und Effektivität. Da die Beine meistens fest in der (Pferd-) Reiterstellung Kiba dachi verbleiben, während mit dem Oberkörper Techniken ausgeführt werden, ist es nicht möglich die Energie für etwa einen Fauststoß oder einen Schlag durch einen Schritt oder eine Drehung der Hüfte zu entwickeln. Die Energie muss aus dem gleichbleibenden Stand, aus innerer Energie, dass heißt Hara, und einem kleinen Hüftschütteln (Gamaku) erzeugt werden. Die Tekki-Kata bedienen sich ebensowenig weiträumigen und weitschweifigen Armtechniken und Sprüngen, in denen viele Fehler versteckt werden könnten. Die Techniken verlassen die Körperaußenlinien nicht, der Ellbogen wird mit nahezu allen Techniken in Mizu nagare gamae gestellt, die Stellung ist eisern, denn das Gegenteil von Weitschweifikeit ist gefragt: Reduktion auf das Wesentliche, aber das dafür richtig, genau und mit voller Kraft, mit größter Schnelligkeit und Gelassenheit. Somit entwickelt die Tekki einen Kampfstil, der aus dem Nichts, aus der Leere, Energie bündelt und durch präzise Bewegungnen übertragen kann.
Dass dieses Prinzip für die Selbstverteidigung sehr wichtig ist, verdeutlichte Sensei Christian Lind anhand von Anwendungen auf kurzer Distanz, wobei der Partner durch kleine Bewegungnen gelöst, aus dem Gleichgewicht gebracht, geworfen und/oder gekontert wurde.
Es fällt mir schwer eine Lieblingskata zu finden, da ich bei der Ausübung vieler Formen und der Auseinandersetzung mit ihnen Freude empfinde und auf Interessantes stoße. Aber mit diesem Wissen über die Tekki macht es mir noch mehr Spaß sie zu üben. Ich danke Sensei Christian Lind für diese Erkenntnisse. Die Art und Weise, wie er die Tekki-Formen interpretiert und Energie durch minimale Bewegung und Gamaku erzeugt, ist für mich sehr beeindruckend und inspirierend.

Felix Hommel

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Seminar Kumi-Kata mit Sensei Peter Schömbs im Budokan Bensheim, 17.-19.4. 2009 - 2

Die Kumi-Kata stellt im Shotokan-Kenpo-Karate eine Form da, welche 18 Möglichkeiten des Greifens und Befreiens lehrt. Es werden im Einzelnen die verschiedenen Griffe zur Hand, um und an den Kopf sowie Umklammerungen des Oberkörpers frontal und von hinten ausgeführt. Uke lässt jedes Festhalten zu, um sich unmittelbar danach in einer vorgeschriebenen schnellen und effektiven Art und Weise zu befreien. Prinzipien der Hebel, der Vitalpunktstimulation, des Muskeltrennens, des Knochenverdrehens, Werfens sowie andere Arten des zu Bodenbringens werden hierfür angewendet. Uke übt sich über die Technik hinaus im Umgang mit Situationen in der nahen Distanz und der daraus folgenden ungewohnten psychischen Wirkung. Tori erlernt neben konsequenter Ausführung von Festhaltetechniken auch den Umgang und die Erfahrung mit Schmerz in vielen verschiedenen Varianten. Fallschule und realitätsnahes Verhalten nach einem Konter sind ebenfalls Lerngegenstände, z.T. aber auch Voraussetzung zur sinnvollen Übung.
Anders als Schläge und Tritte über mittlere und lange Distanzen hinweg, sind hier ganz andere Bewegungs- und Reaktionsmuster gefragt. Beispielsweise besteht bei einer Umklammerung sofort sehr enger Körperkontakt. Überraschung, Körpergeruch, Bedrängnis, Platzmangel und vor allem viel kürzere, meist kaum sichtbare Bewegungen durch Tori und Uke machen diese Art des Kampfes sehr interessant. Wie üblich, bedarf es einer sehr hohen Wiederholung jeder einzelnen Situation, um die Grundlagen des Befreiens, auch durch elementare Techniken, abrufbar zu erlernen.
Wichtiger als bei Partnerformen mit dem Prinzip der Atemi-Waza, ist es, die Kumi mit den unterschiedlichsten Partnern zu üben. Faktoren wie unterschiedliche Körpergröße oder Kraft erfordern in manchem Fall ganz andere Techniken oder eine andere Ausführung derselben.
In der Ausbildung des Karateka sind die Kumiformen erst auf fortgeschrittenem Niveau Thema, prüfungsrelevant schließlich zum Shodan. Dies zeigt, dass ein Üben, Verstehen und schließlich Anwenden der Kumi viel Erfahrung und Verständnis bedarf. Jede andere Form nimmt dies zu Recht ebenfalls für sich in Anspruch, jedoch ist bei ernsthafter Übung hier nicht mehr nur „Stoff berühren“ möglich. Gefährliche Techniken folgen einander und mehr als je zuvor, somit ist Zanshin stets gefordert. Das so oft verlangte Dabeisein während einer Partnerform wird nun unerlässlich. Fehlendes Vertrauen, Lockerheit und Hektik machen die Form sehr anfällig für Verletzungen.
Trotz allem oder vielleicht deswegen war das Seminar für alle Stufen empfohlen. Dies ist genau richtig, da bereits ein Weißgurt in der elementaren Anwendung eine erste Befreiung erlernt. Unter Anleitung eines Lehrers ist es dann durchaus möglich, einzelne Sequenzen zu üben, um schon früh die Vielseitigkeit der Kunst zu sehen und auch einmal zu wissen, wo der Weg später hingehen kann.
Ich bedanke mich bei den Lehrern Sensei Peter Schömbs, Bernd Mautry und Matthias Cring für die meisterhaften Demonstrationen der Kumi und den hilfreichen Erläuterungen dazu. Außerdem meinem Lehrer Hendrik Felber für die Stunden der interessanten, lehrreichen und einfach nur angenehmen Unterhaltung während der An -und Abfahrt sowie während des ganzen Wochenendes. Ich bin froh und dankbar Teil einer Gemeinschaft, wie man sie im Furyukan oder Budokan findet, zu sein und besondere Menschen meine Freunde und Lehrer nennen zu können.

Ricardo Joffe

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Seminar Kumi-Kata mit Sensei Peter Schömbs im Budokan Bensheim, 17.-19.4. 2009 - 1

Betrachten wir das nebenstehende Zeichen, so können wir mit etwas Vorstellungsvermögen links einen gewundenen Faden, rechts drei übereinander liegende Schichten sehen. Die Kombination dieser Elemente kann man daher als mehrere miteinander zu einem Seil verknüpfte Fäden deuten. Dementsprechend ist „sich verflechten&05.01.20->so oder kumu lesen. Es wird beispielsweise verwendet, um das Übereinanderschlagen der Beine (ashi o kumu), die Konstruktion eines Bauwerks (kumi tate) oder eine Organisation (soshiki) zu benennen. In jedem Falle geht es also um eine Verbindung von vergleichsweise schwachen einzelnen Teilen zu einem starken, festen Ganzen.
Im Kontext der japanischen Kampfkünste verweist kumi dagegen eher auf ein „sich kreuzen“ von Waffen. So nennt man zum Beispiel eine Zweikampfübung mit langen Stöcken kumibō;kumi uchi (sinngemäß „miteinander ringend zuschlagen“) war der Oberbegriff für alle Nahkampftechniken der Samurai. Bleiben die Hände leer und werden damit selbst zu Waffen, so spricht man unter anderem von kumite, wie alle Partnerübungen im Karate bezeichnet werden, oder - bei umgekehrter Abfolge der Schriftzeichen - von tegumi, einer historischen Art des Ringkampfs auf Okinawa. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass eine der ersten schriftlichen Quellen zur Entstehung der okinawanischen Zweikampftraditionen die Kunst des Meisters Kushanku als kumiai jutsu bezeichnet, was man wörtlich als „Techniken des Aufeinandertreffens und Miteinanderringens“ übersetzen könnte.
Diese ambivalente Qualität von kumi kam deutlich am vergangenen Wochenende zum Ausdruck, als ungefähr dreißig Karateka unter dem Dach des Budokan zu einem Seminar zusammenfanden, das die kumi kata, also eine Form zum Erlernen von Befreiungen aus elementaren „Verschränkungen“ (Festhalten) thematisierte. Unermüdlich und meisterlich demonstrierten Sensei Peter Schömbs und seine Assistenten, wie man verschiedenen Umklammerungen, Würgeangriffen und anderen Immobilisationsversuchen entgehen kann, um jeweils im Anschluss die entsprechenden Bemühungen der Seminarteilnehmer stets geduldig und freundlich zu korrigieren. So motiviert flochten alle, die sich in diesen zwei Apriltagen stehend, fallend und liegend auf den Budokan-Matten tummelten, ihre Fäden zu einem dicken Tau zusammen, das man „wahren Trainingsgeist“, „Dojo-Atmosphäre“ oder schlicht „Budo-Studien-Kreis“ nennen kann. Ganbatte !

Hendrik Felber

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Ein Furyuka in Neuseeland: Falk Protzes Erfahrungen beim Training im Shorinji Kempo

Hallo liebe Furyuka,

viele Grüße aus Neuseeland sendet Euch Teilzeit-Kiwi Falk. Ich habe hier mit dem Shorinji Kempo begonnen, da es hier die „traditionellste“ Kampfkunst ist, die ich finden konnte. Shorinji Kempo ist relativ jung (gegründet nach dem 2.Weltkrieg). Mein Vergleich hinkt sicherlich etwas, da ich hier drei Monate Training mit 18 Jahren Shotokan bzw. zwei Jahren Shotokan-Kempo-Karate vergleiche. Dennoch ist es sehr reizvoll. Die Prinzipien der Dojoetikette sind dieselben, wobei die Verbeugung grundsätzlich zugunsten des Gassho Rei (Handflächen aneinander in Augenhöhe) gestrichen wurde. Der Stilgründer wollte damit unter dem Eindruck der japanischen Variante von Größenwahn, des verlorenen Krieges und des damit erlebten Elends jeglichen Missbrauch der Verbeugungs-Geste unterbinden. Viele Prinzipien sind vergleichbar, z.B. Kime (wobei bisher nur Schock-Kime gelehrt wird), Blocken mit der Unterarmmuskulatur und Tritttechniken, sowie generell Ashi- und Tai-Sabaki. Auf Sanshin wird ebenfalls großer Wert gelegt.
Einige Sachen sind komplett anders und z.T. werden „Tabus“ des Shotokan gebrochen (aber es funktioniert auch). So wird zur Verteidigung zuerst der Oberkörper zur Seite oder nach hinten geneigt, bevor der Block erfolgt, der Block selbst erfolgt mit maximal gespreizten Finger und maximal nach hinten gebeugter Hand, um die Unterarmmuskeln zu spannen (was in unserer Kampfkunst durch den Faustschluss passiert). Mit genau der gleichen Handhaltung erfolgen Befreiungstechniken gegen Griffe an den Unterarm. Die Angriffsfaust wird nicht rotiert (für mich sehr schwer zu erlernen, sie versucht es immer wieder ;-)). Die Hüfte wird weiter rotiert, bis die Schultern zur Angriffsrichtung fast parallel sind. Bisher habe ich da noch einige Mühe mit der Balance und das Schultergelenk ist extrem weit geöffnet (Ki- Übertragung?). Grundsätzlich wird der vordere Fuß zuerst gesetzt (auch bei Jun zuki), um die Distanz zu verkürzen, allerdings „telefoniert“ man damit seine Absicht. Deshalb finde ich (wenn ich das schon darf) die Shotokan-Variante logischer. Kata gibt es im Shorinji Kempo überhaupt keine bzw. nur kurze in Vorbereitung auf spätere Zweikampfübungen.Goho (harte Techniken wie Faust- und Fußtechniken, incl. Blöcken) und Juho (weiche Techniken wie Hebel, Würfe, Befreiungen) werden jeweils zu gleichen Teilen gelehrt. Hier ist vieles für mich neu, aber ich habe schon interessante Fall- und Aufstehtechniken lernen und sehr effektive Hebelprinzipien spüren dürfen.
Nach dem Training gibt es keine Gespräche, alle verschwinden in ihre Autos und das wars. Im Gruppenbild bin ich der Lange mit dem weißen Gürtel, ganz links ist Peter Monk. Viel mehr Leute hat das Dojo nicht...
Soweit erstmal meine ersten Erfahrungen mit Shorinji-Kempo. Ich hoffe, ich habe alles einigermaßen richtig erfasst und wiedergegeben. Wenn sich im Laufe des Lernens mein Blickwinkel ändert, werde ich meine neuen Erkenntnisse wieder mitteilen und ggf. falsche Meinungen revidieren.

Viele Grüße an alle Furyuka in den deutschen Frühling aus dem NZ- Herbst.

Falk

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Seminar Wildgangs-Qigong mit Shifu Gabi Fischer-Lind im Budokan Bensheim, 14./15.3.2009

Die Wildgans – bemerkenswert elegant und geschmeidig

Schon in den Trainingslagern der letzten Jahre konnte ich Gabi Fischer-Lind und ihre Schüler beim Üben des Wildgans-Qigong beobachten. Es sah immer sehr faszinierend aus. Insbesondere die grazilen, weichen und anmutigen Bewegungen blieben mir in Erinnerung; wohlgeformte Flügel, die sich öffneten, schlossen, senkten und flatterten; sanft abrollende Schritte, die mühelos und leicht durchs Gras gesetzt wurden, dann wieder auf Zehenspitzen fast zu schweben schienen … und nun der Selbstversuch beim Seminar. Für mich war er sehr ernüchternd. Es fiel mir schwer, mich in die Rolle der Gans hineinzuversetzen. Alles bisher Erlernte wie das Öffnen und Schließen des Rückens, der Brust, rollende, verdrehende oder schraubende Bewegungen der Wirbelsäule waren für mich kaum umsetzbar. Was beim Nei Yang Gong noch „ganz gut“ gelang, überforderte mich hier, auch durch die Fülle der vielen und komplexen Bewegungen (von den 64 zeigte uns Gabi Fischer-Lind 36). Nun, in der Zuversicht, dass durch weiteres Üben sich über die Zeit vieles bessert, möchte ich die Wildgans nicht gleich als Baustelle der entfernten Zukunft betrachten. Daher freue ich mich besonders, dass unsere Ute am bisher Vermittelten intensiver arbeiten will und sie sicher ihre Erfahrungen auch beim gemeinsamen Üben austauschen wird. - Vielen herzlichen Dank für die intensive Betreuung durch Gabi Fischer-Lind. Sie gibt mir jedes Mal erneut Esprit für den Geist und Ansporn fürs Weitermachen. Ich freue mich schon heute auf die nächsten lehrreichen Stunden bei ihr.

Irina Felber

Betrachtung II

Am 14./15. März 2009 hatte ich zusammen mit Irina und Ute die Möglichkeit, am Seminar „Wildgans-Qigong“ unter der Leitung von Gabi Fischer-Lind im Budokan in Bensheim teilzunehmen.
Die insgesamt 64 Bewegungen wurden denen der Wildgans nachempfunden. Die Wildgans steht dabei für die Eigenschaften Robustheit, Ausdauer und Balance. Mit den Übungen des Wildgans-Qigong soll das Qi gestärkt werden. Dabei wird neue Energie im Körper aufgenommen und negative Energie abgegeben. Durch die einzelnen Übungen erfolgt eine Dehnung der Meridiane, sie werden durchlässiger und das Qi kann im Körper besser fließen. Gleichzeitig wird mit den Bewegungen bewirkt, dass Muskeln, Sehnen, Bänder und Gelenke geschmeidiger werden und die Wirbelsäule gestärkt wird.
Natürlich war es nicht möglich, alle 64 Bewegungen an diesem Wochenende zu erlernen. So vermittelte uns Gabi Fischer-Lind zunächst „nur“ 36 der 64 Bewegungen. Allein die Reihenfolge dieser 36 Bewegungen zu behalten, war für mich schon schwierig. Es stellte sich noch mehr Ernüchterung ein, als es mir dann zu Hause beim Üben nicht gelang, alle erlernten Bewegungen zu wiederholen. Dabei wurde mir klar, was ich schon oft gelesen und gehört hatte: Solch ein Seminar kann lediglich dazu dienen, grundlegende Bewegungen zu vermitteln, die nur durch intensives Üben vertieft werden können. Gerade deshalb war für mich die Teilnahme am Seminar eine interessante Erfahrung.

Anett Dittmann

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Erstes Danshakai mit den Sensei des BSK im Budokan Bensheim, 6.- 8.März 2009

Achte stets auf deine Gedanken,
sie werden zu Worten.
Achte auf deine Worte,
sie werden zu Handlungen.
Achte auf deine Handlungen,
sie werden zu Gewohnheiten.
Achte auf deine Gewohnheiten,
sie werden zu Charaktereigenschaften.
Achte auf deinen Charakter,
er wird dein Schicksal

Unbekannt

Kata Konzepte - Haltung / Spannung / Atmung (Enpi, Gangaku, Jion, Jitte), so lautete die Ausschreibung für das erste Danshakai des Jahres. Hätte ich die Lehrgangsauschreibung besser gelesen, dann hätte ich die Themen auch nicht erst unmittelbar vor dem Lehrgang erfahren. Für die Zukunft wieder etwas gelernt (hoffentlich). In dem Moment der Erkenntnis ließ es sich dann auch nicht mehr ändern, also erstmal gelassen bleiben.
Die Fahrt von Dresden nach Bensheim am Freitag verlief gut, und dank interessanter Gespräche mit Sensei Marcus Neudert und Christopher verging die Zeit sehr schnell. Das F05.01.20thaltsraum noch gut gefüllt. Von außerhalb waren außerdem schon die „Eisenhüttenstädter“ und „Schwarzheider“ angereist, Frank Krüger aus Schwarzheide hatte uns rechtzeitig vor einem großen Stau gewarnt, so daß uns dieses Hindernis erspart blieb.
Der restliche Abend verlief (sich) in verschiedenen Gesprächen mit Sensei Werner Lind: ein Lehrer bietet die Möglichkeit zum Unterricht, und wir nutzen es zum Besprechen von Belanglosigkeiten. Ein Umstand, der am nächsten Morgen nach dem Frühstück von Sensei Werner Lind unmittelbar aufgegriffen wurde und er uns seine Sichtweise auf den vergangenen Abend erläuterte.
Dojo nomino Karate to omou na - Denke nicht, daß Karate nur im Dojo stattfindet. Werden die Prinzipien des budogerechten Verhaltens verletzt, muß der Lehrer eingreifen. Wie sollte man jemals in der Lage sein, die Angriffsabsicht des „Gegenübers“ vorher zu erkennen, wenn man achtlos am vollen Mülleimer vorbeigeht? Das Spüren einer Disharmonie wird man anders nicht erlernen, ohne die Sensibilität für unsere Umwelt im Alltag zu üben. Nur ein Gedanke von vielen...
Wir übten unter der Anleitung von Sensei Christian Lind, Sensei Christof Dahmen und Sensei Marcus Neudert die Kata Enpi und Gangaku in jeweils einer Trainingeinheit. Viel Stoff, gerade wenn die Abläufe neu zu erlernen sind. Aber wir sind zum Lernen gekommen. Anschließend das Bo-Training bei Lissy, und nach dem Kumite-Training, welches sich auf die Anwendung der beiden Kata bezog, waren wir dankbar, daß der körperliche Teil des Trainings für den Samstag geschafft war, ebenso wie die meisten von uns.
Es fällt schwer, wach und aufmerksam zu bleiben, manche scheitern, andere sehen es, aber bleiben passiv, oder gehen den „einfacheren“ Weg, also greift der Sensei wieder ein und erläutert uns die Strukturen des Unterrichts im Budo.
Der nächste Tag beginnt nach dem Frühstück mit einem Gespräch über die aktuellen Änderungen im BSK-System, die Lehrer vermitteln die Hintergründe hierfür und beantworten Fragen. Ein rechtes Gespräch entwickelt sich jedoch nicht, also Üben wir die verbleibende Zeit im Dojo die Kata-Abläufe des vergangenen Tages.
Es gab viele neue Anregungen auf dem Danshakai, wir haben viel gelernt und müssen noch viel lernen, wichtiger ist jedoch, das Gelernte auch umzusetzen, im Dojo wie auch im Leben.
Vielen Dank den Lehrern des Budostudienkreis für das Wochenende: Sensei Werner Lind, Sensei Christian Lind, Sensei Ursel Arnold, Sensei Christof Dahmen und Sensei Marcus Neudert, sowie allen Teilnehmern, die das Wochenende ebenso mitgestalteten.

Sascha Ringel

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Seminar "Formen des Kumite" mit Sensei Christian Lind in Bensheim, 20.-22.Februar 2009

Die drei großen Säulen des Shotokan-Kenpo-Karate, dass heißt die Basis, um diese Kampfkunst zu erlernen und zu verstehen sind Kihon, Kata und Kumite. Doch bei diesem Seminar wurde nicht etwa diese eine Säule Kumite herausgestellt und die anderen vernachlässigt, was zum Zusammenbrechen der Kampfkunst führen würde, sondern mir wurde klar, wie eng diese im Zusammenhang stehen. Alle für die Partnerübung wichtigen Prinzipien werden genauso im Kihon und in der Kata gelehrt, was bedeutet, dass Defizite in einem Bereich sich im anderen auswirken werden. Ohne gut geübte Technik ist das Kämpfen nicht möglich, ohne Erfahrung mit Gegner wird die Technik nicht gut. Die Prinzipien aus dem Kihon können nahezu äquivalent übernommen werden, aber in der Partnerübung zeigt sich, was an einer Kihontechnik der Körperertüchtigung, was der Energieschulung dient und was ein wichtiges Kampfprinzip ist.
Beispielsweise ist mir an diesem Wochenende aufgefallen, wie umfassend und bedeutend das Prinzip der Stellung der Ellbogen zum Körper ist. Mizu nagare gamae wird diese Stellung genannt, bei der der Ellbogen etwa so stehen sollte, dass ein Tropfen Wasser von der Schulter langsam durch die geringe Neigung des Oberarms in Richtung Ellbogen rinnen würde. Bei der Partnerübung ist es extrem wichtig, die eigene Mittellinie zu schützen, weshalb sich die Arme, insbesondere die Ellbogen nicht von den Körperlinien entfernen sollten. Weiträumige Bewegungen kosten viel Zeit, was problematisch bei großer Distanz, unmöglich aber im Nahkampf wird. So kann mit nur kleinen Bewegungen das Kime und der Angriffswille des Gegners gestoppt und ebenso schnell gekontert werden. Dabei hat mich sehr beeindruckt, welche extreme Schnelligkeit und welche große Kraft Sensei Christian Lind aus diesem Prinzip entwickelte.
Hinzu kommt, dass generell nicht nur die Extremitäten bewegt werden, sondern der Körper als Ganzes bewegt werden soll. Wenn die Arme und Beine vom Zentrum, dem Hara, getrennt werden, dann können sie keine Kraft im Ziel entfalten. Da die Arme die Körperlinien nicht verlassen sollen, muss sich also der ganze Körper bei entsprechendem Angriff in verschiede Richtungen beziehungsweise Winkel zum Körper des Partners bewegen. Genauso wichtig ist es, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, dass heißt nicht zu spät auf einen Angriff zu reagieren und nicht übereilig dem Angriff des Partners auszuweichen. In beiden fällen wird der Angreifer treffen können. Dies sind ebenso Prinzipien, die in der Kata und im Kihon gelehrt werden. Fuß und Hand sollen gleichzeitig die Bewegung im Kihon beenden, bei der Kata sind genaue Winkel, mithin das Enbusen einzuhalten.
In der Kamae, der Körperhaltung, wird ein psychisches Kampfprinzip geübt, was zusätzlich durch Beinstellung und die Position der Arme unterstützt wird. Sie kann offensiv, defensiv oder neutral gehalten werden, je nachdem, ob der Körper zurück, nach vorn oder mittig gehalten wird, ob die Arme aggressiv zu Fäusten vorgestreckt werden, den Partner durch Lücken locken oder keine Angriffsmöglichkeit bieten, ob die Stellung eine Vorwärtsbewegung initiiert, der Schwerpunkt hinten liegt oder fest in einer zentrierten Stellung steht.
Während sich mit zunehmenden Fortschrittsgrad der Übungen die Abläufe der Techniken immer wieder änderten, waren es schließlich diese Prinzipien die deutlich erkennbar blieben. Wie Gold, das aus dem Sand herausgewaschen wird, waren sie in jeder Form der Partnerübung zu erkennen.

Felix Hommel

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36-Stunden-Training im Furyukan Königsbrück, 13.-15. Februar 2009

Zwei plus zwei ist fünf.

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Seminar Medizinisches Nei Yang Gong I mit Sifu Gabi Fischer-Lind in Bensheim, 24.-25.01.2009

Qigong – Energie bewegen, mit Energie arbeiten

Diese „Arbeit“ bewegte mich und alle Teilnehmer bei einem sehr anregenden Seminar mit Gabi Fischer-Lind. Das Nei Yang Gong ist für mich ein „neues“ Qigong. Übersetzt wird es als das "Innen nährende Qigong". Es zeichnet sich durch schön geschmeidige und komplexe Bewegungen aus. Insbesondere die Wirbelsäule wird beweglich und locker gemacht, um den Weg der Lebensenergie Qi vom Himmel zum unteren Dantian (Energie-Zentrum) gut vorzubereiten. Das Qi wird durch die Vorstellungskraft mit Hilfe der überaus reichen Bilderwelt chinesischer Mythen und Überlieferungen in jeder Übung der vorgestellten Reihe mit betonter Aufmerksamkeit bewegt. Dies gelingt natürlich nicht beim ersten oder zweiten Mal und man muss intensiv üben, um etwas zu spüren.
Auf der anderen Seite ist untrennbar mit dem bewegten Qigong das stille Qigong verbunden. Die Übungen dazu sind auch wieder eng an die eigene Vorstellungskraft geknüpft, die einem sehr hilft, sich nicht ablenken zulassen, wenn der „Affengeist“ mal wieder macht, was er will.
So birgt die Symbiose von bewegtem und stillem Qigong eine Harmonie, die das Nei Yang Gong besonders anspruchsvoll macht und zugleich die Lust auf mehr weckt. Einen herzlichen Dank für diesen schönen Auftakt in die Welt des Nei Yang Gong an Gabi Fischer-Lind. …und nicht zuletzt ein Dank an die Köchin Heike, die uns mit einer leckeren Suppe noch mehr Wärme in unsere Bäuche gezaubert hat… und alle begleitenden Väter, die ihren Frauen dieses schöne Seminar ermöglicht haben, nicht zu vergessen Moni Lind, die Gabis Kinder betreut hat.

Irina Felber

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Die Reise des chinesischen Trommlers am 21.Januar 2009

Unerwartet, aber begeistert fanden sich knapp 20 Furyuka, manche sogar in Begleitung, am Mittwoch, dem 21. Januar im Metropolis-Kino in Dresden zusammen. Somit sollten wir ein Großteil der Anwesenden im Kinosaal sein und genossen gemeinsam den neuen Film mit Jaycee Chan, dem Sohn der Leinwandlegende Jackie Chan.
Sid, die Hauptfigur des Films, ist Sohn einer Unterweltlegende Hong Kongs. Er und seine Schwester wuchsen bei ihrem gewaltbereiten Vater auf, die Mutter verstarb in ihrer Kindheit. Sie mussten in einer Welt voller Gewalt und Verbrechen aufwachsen, in der sich Sid darauf einstellte, später die Geschäfte seines Vaters zu übernehmen. Eines Tages wird er von einem anderen Unterweltboss mit dessen Freundin inflagranti erwischt. Jener sucht nun Vergeltung. Sid wird von seinem Vater aus Angst ins Exil geschickt. Auf dem Gipfel des Gebirges, in dem er untergetaucht ist, nimmt er des öfteren weithallendes Trommeln wahr. Sid, der begeisterter Schlagzeuger ist, sucht die Erzeuger dieser Schläge und will der Trommler-Gruppe beweisen, was er bereits kann. Er darf der Gruppe beitreten, ohne zu wissen, dass es sich um chinesische Zen-Trommler des weltberühmten U-Theater handelt. In dieser Zeit muss Sid sehr viel lernen, aber vor allem eins, nicht zu trommeln. Die Trommler leben in ihrer eigenen Welt, sie bauen Nahrungsmittel an, essen vegetarisch, versorgen sich selbst mit Wasser und wohnen in Holzhütten. Ihr Alltag besteht nicht darin, Tag ein Tag aus zu trommeln. Ihre entsagende Lebensweise beinhaltet auch diszipliniertes Körpertraining, Kampfkunst, Meditation, Tai Chi und ein Leben für die Gemeinschaft. So hat jeder seine eigene Aufgabe für die Gruppe. Sid muss so bald seine jugendlichen Weisheiten in Frage stellen. Er kam um zu Trommeln, soll aber alles andere tun, wie die Gruppe mit Wasser versorgen, kochen und bei jeder Wanderung als einziger einen Sack mit 40 Steinen bei sich tragen. Er taucht in die Welt der Zen-Trommler ein und lernt Körper und Geist in Einklang zu bringen. Als er nach Hong Kong zurückkehrt, ist er ein anderer Mensch geworden. Sid verkörpert im Film den Anfänger auf dem Weg des Budo. Er tritt der Gemeinschaft bei, weil er das Gleiche tun will, wie die Fortgeschrittenen, stellt aber erst später fest, dass er einen anderen Weg gehen muss, als er erwartet hatte. Den Weg, den auch die Fortgeschrittenen gegangen sind. Den Sinn versteht er allerdings erst, nachdem er die ersten Schritte geführt wurde und danach mit dem beginnen durfte, was er eigentlich wollte.
An diesem Mittwoch verbrachten wir unsere Trainingszeit im Kino statt im Dojo und dennoch denke ich, dass "Die Reise des chinesischen Trommlers" für jeden etwas Lehrendes beinhaltete und somit auch zu unserem Fortschritt beitrug. Ich denke die meisten von uns stellten sich schon mal die Frage, was denn "Müll rausbringen" oder "Dojo reinigen" mit Karate zu tun hat. Dieser Film verdeutlicht, dass diese Dinge eine Vorraussetzung für alles weitere sind.

Steve Mirke

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Ikkyu-Prüfung im Fûryûkan am 16. Januar 2009

Warum sich der Prüfung stellen?

Mit zunehmender Graduierung habe ich mich gefragt, warum ich mich der Prüfung stellen soll, wenn der Lehrer doch meinen Fortschritt ständig beobachtet und im Training durch meine Technik sieht und außerhalb des Trainings über mein Handeln urteilt. Er kann daran feststellen, wo ich mich im Reifeprozess, auf dem Weg befinde, und kann mir bei entsprechendem Wachstum die nächste Graduierung zusprechen. Weshalb sollte ich dennoch an diesem Freitagabend mit meinen Dohai Daniel Kühne und Steve Mirke vor der fünfköpfigen Prüfungskommission mit Sensei Marcus Neudert, Hendrik Felber, Lutz Auerbach, Christopher Joffe und Thomas Gruner sowie einem kleinen Publikum mehr als zwei Stunden Techniken, Partnerübungen und Formen demonstrieren und erläutern?
Die Antwort ist jedoch schnell gefunden. Situationen im Leben, in denen alle Erfahrungen aus Intuition und Verstand zusammengezogen werden, um wichtige Entscheidungen zu treffen, in denen der Körper und Geist als Einheit gespannt werden müssen und sämtliche vorhandene Kraft gesammelt und konzentriert werden muss, um großen Anstrengungen Stand zu halten, gibt es alltäglich. Solche Situationen sind im Straßenverkehr, beim Einkaufen, im Berufsleben und im Schul- und Studienalltag (dort besonders in Prüfungssituationen) anzutreffen. Natürlich ist die Prüfung im Shôtôkan-Kenpô-Karate im besonderen Maße eine solche Situation, da bewusst Körper als auch Geist erprobt werden. Hendrik Felber sagte den Übungsleitern, dass mit steigender Graduierung der Grad der Herausforderung einer Prüfung für den Schüler weniger wird, da der Ablauf bekannt ist, Lehrer und Mitübende vertraut sind. Dennoch haben unsere Lehrer es geschafft, während der Prüfung immer wieder unerwartete Momente zu schaffen, denen wir uns stellen mussten und mit denen wir irgendwie umgehen mussten. Es ist passiert, dass einer gerade die genaue Bedeutung des Namens einer geprüften Technik oder eines anderen Wortes nicht kennt, dass einer einen Ablauf nicht richtig ausführt, dass einer etwas falsch erklärt und der Prüfer ihn einfach ins Leere laufen lässt, dass einer sich beim Erklären aufhält und nicht exakt den Anweisungen des Prüfers folgt, dass einer auf den Angriff des Partners keine Gegenwehr weiß. Bei jedem Fehler, den die Prüfer kritisierten, beobachteten sie die Reaktion des Prüflings. Manchmal wurden wir verunsichert und nervös und manchmal schafften wir es, nach der Kritik oder dem Hinweis alle Kräfte zu sammeln und noch das Geforderte zu zeigen. Diese Momente haben viele Gemeinsamkeiten mit Selbstverteidigungssituationen, die auch konkret in der Prüfung thematisiert wurden. Stetig sind Konzentration und Aufmerksamkeit erfordert, damit die Umgebung, in der ich mich befinde und das Verhalten der Mitmenschen erfasst werden können. Körper und Geist sind eins und sollten sofort eine Entscheidung treffen können, mit allen Mitteln und aller Kraft zu argumentieren, zu fliehen oder zu kämpfen. Dennoch ist es erforderlich, mit einer Gelassenheit und Anpassungsfähigkeit, "einer Leere", auf unerwartete Situationen reagieren zu können.
Schließlich sahen wir uns trotz der Anzahl an Prüfungen, denen wir uns schon gestellt hatten, vielen unerwarteten Situationen gegenüber, an denen wir wachsen konnten und die wir außerhalb der Prüfung nicht erlebt hätten. Für mich hat es sich wieder als unglaublich wertvoll erwiesen, an der Prüfung teilzunehmen, denn wo sonst wird man von einer Person auf Herz und Nieren geprüft, kritisiert, auf die Probe gestellt, ohne dass derjenige schlechte Absichten hat, sondern nur den Fortschritt seines Schülers wünscht. Nach einer kleinen Pause der Spannung fragte sich keiner von uns, warum er sich nicht der Prüfung stellen sollte. Fünf Prüfer, fünf Lehrer standen uns gegenüber und überreichten uns, nachdem wir alles gegeben hatten, Urkunden und als besondere Ehrengeschenke ihre Braungürtel, die sie sich einst in ihren Prüfungen verdienten. Dieser Moment des Glücklichseins ist ebenso ein Bestandteil der Prüfung, der mir zeigt, dass stetige Anstrengung und Bemühung zu Fortschritt führen und es weiter gehen wird.
Für den eigenen Fortschritt ist jeder selbst verantwortlich, jedoch helfen andere Menschen, um das Wachstum zu steigern oder um zu helfen, wenn kein Weg in Sicht ist. Ich danke meinen Lehrern und meinen Dohai für ihre stetige Hilfe.

Felix Hommel

 

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Fûryû-Kangeiko in Neukirch vom 09. bis 11. Januar 2009

Vom Leichten und Wertvollen

Es ist leicht, sich oberflächlich miteinander zu unterhalten.
Es ist leicht, das zu tun was man schon längst kann.
Es ist leicht, zuzuhören.
Es ist leicht, zu funktionieren.
Es ist leicht, sich gehen zu lassen.
Es ist leicht, Dinge auf sich beruhen zu lassen.
Es ist leicht, anderen die Schuld zu geben.
Es ist leicht, voreingenommen zu sein.
Es ist leicht, gleich zu bleiben.

Es ist schwer, Probleme miteinander zu diskutieren.
Es ist schwer, Neues anzupacken.
Es ist schwer, etwas von sich selbst preiszugeben.
Es ist schwer, etwas bewusst zu tun.
Es ist schwer, immer aufmerksam zu sein.
Es ist schwer, gemachte Fehler aufzuklären.
Es ist schwer, Verantwortung zu übernehmen.
Es ist schwer, leer zu sein.
Es ist schwer, sich zu ändern.

Und doch schafft nur das Schwere einen bleibenden Wert.


Kangeiko, heißt übersetzt: “Üben in der Kälte“. Es bezeichnet ein Training im Winter, in dem der Übende versucht die Kälte zu besiegen. “Geiko”, bedeutet aber auch “über das Alte nachdenken” und somit ist das alljährliche Kangeiko bei Furyu wohl das wichtigste Trainingslager des Jahres. Die Lehrer, Übungsleiter und Assistenten fahren zu Beginn des Jahres ein Wochenende in die “Kälte”, um gemeinsam zu üben, über das Vergangene zu sprechen und gemeinsam die Zukunft zu planen. Dabei fahren fast jedes Jahr neue Furyuka mit, die in der Vergangenheit zeigten, dass ihnen Karate sehr wichtig ist und sie sich mehr und mehr in die Gemeinschaft einbringen wollen.
Uns ist im diesjährigen Kangeiko wieder bewusst geworden, wie wichtig die Anwesenheit der Schwarzgurte für ein Trainingslager ist. Ohne sie ist kein Trainingslager denkbar, welches von bleibenden Wert und für unseren Fortschritt nötig ist. Vielen Dank an alle Teilnehmer des diesjährigen Kangeiko, insbesondere den Trägern des 2.Dan: Lutz Auerbach, Thomas Gruner und Christopher Joffe, die das Oberstufentrainingslager zu dem machten, was es wurde.

Karsten Ziesche und Steve Mirke


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Fûryû-Kangeiko in Neukirch vom 09. bis 11. Januar 2009

Der Winter

Kangeiko heißt übersetzt das „kalte Training“, so war es auch in Neukirch gewesen. Die Temperaturen waren dort im Minusbereich. Das Thermometer zeigte bei unserer Ankunft -10° C an. Als wir am Freitagabend in Neukirch angekommen sind, lag sehr viel Schnee. Die Anfahrt war deshalb schwierig. Die Straßen waren sehr glatt. Für das Seminar waren wir in einer schönen Jugendherberge namens „Bethlehemstift“ untergebracht. So konnten wir alle zusammen trainieren, Gespräche führen und Spaß haben. Das Kangeiko 2009 war das erste Seminar im neuen Jahr. Das Besondere an diesem Seminar war, dass dort Fortgeschrittene und Schwarzgurte zusammen trainierten. Das Kangeiko- Seminar ist anderes als alle anderen Seminare, die ich bisher neben dem eigentlichen Training habe. Es werden Probleme besprochen, was für Arbeiten noch im Furyukan anstehen und welche Seminare geplant sind. Aus unserem Verein waren folgende Fûryûka mit dabei: Thomas Gruner, Lutz Auerbach, Christopher Joffe, Ricardo Joffe, Sascha Ringel, Angela Mögel, Anja Knof, Daniel Kühne, Steve Mirke, Karsten Ziesche, Enrico Frank, Marika Wolf und Robert Dittmann.
Nach der Ankunft am Freitagabend haben wir Abendbrot gegessen in gemütlicher Runde. Am Samstagmorgen fand das erste Training um 7.00 Uhr statt. Es war ein sehr kalter Morgen, deshalb haben wir mit Aufwärmung begonnen, damit unser Körper warm wird. Nach der Erwärmung sind wir die Heian Godan gelaufen. Im Anschluss haben alle zusammen Frühstück gemacht. Nach dem Frühstück ging es weiter mit dem Training, wir wurden in Gruppen aufgeteilt und sind Kata gelaufen. Danach haben wir noch Renzoku waza geübt. Einige von uns haben das Mittagessen zubereitet, im Anschluss daran haben alle zusammen Mittag gegessen. Um 15.00 Uhr sind wir gemeinsam zu einer Wanderung durch den tief verschneiten Winterwald aufgebrochen. Diese Idee hatten Christopher, Lutz und Thomas. Als wir von der Wanderung zurück kamen, war schon der Mond aufgegangen. Am Abend haben wir zusammen Abendbrot gegessen und einige von uns sind in die Sauna gegangen. Nach dem Abendbrot haben wir uns den Seminarplan für 2009 angeschaut und überlegten, welche Seminare für uns interessant sind. Der Abend neigte sich langsam dem Ende zu, nach und nach gingen alle ins Bett. Am Sonntagmorgen ging das Training um 7.00 Uhr los, dabei wehte uns ein sehr kalter Wind entgegen. Nach dem Training gab es Frühstück und wir haben noch zusammen über vieles geredet.
Es war für mich das erste Kangeiko-Seminar. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich habe viel Neues dazu gelernt. Das Training im Schnee und die Wanderung haben mir sehr gefallen. Aus den gemeinsamen Gesprächen habe ich erfahren, dass unser Verein wie eine große Familie ist. Benötigt ein Mitglied Hilfe, so sind alle gern bereit zu helfen. Traurig stimmt mich der Austritt von Mitgliedern. Wir bedanken uns bei Hendrik Felber sowie bei Thomas Gruner, Lutz Auerbach und Christopher Joffe, die dieses Kangeiko- Seminar geleitet haben.

Robert Dittmann

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